Washington. Warme Worte für „Angela“: US-Präsident Trump, sonst ein Kritiker Deutschlands, lobt Bundeskanzlerin Merkel. Es ist nicht das erste Mal.
Normalerweise spart der US-Präsident nicht mit Kritik an Deutschland – besonders, wenn es um das Dauerstreitthema Verteidigungsausgaben geht. Doch Donald Trump kann auch charmant sein, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel nun zu Ohren kommen dürfte: „Sie ist wirklich eine fantastische Frau“, sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) bei einem Mittagessen mit Botschaftern der im UN-Sicherheitsrat vertretenen Staaten im Weißen Haus.
Für Gelächter sorgte zunächst der deutsche UN-Botschafter Christoph Heusgen, als er an Trump gerichtet sagte, er habe sich gefragt, wen der Präsident gemeint habe, als er über die Nato und die seiner Ansicht nach säumigen Zahler gesprochen habe.
Donald Trump lobt Merkel – Das Wichtigste in Kürze:
- Angela Merkel wird von Donald Trump häufig kritisiert und angegriffen, ab und an findet er dennoch auch positive Worte
- Bei einem Mittagessen bezeichnete der US-Präsident die Kanzlerin als „fantastische Frau“
- Den Nato-Gipfel bezeichnete Trump als Erfolg
Donald Trump überrascht mit Lob
Trumps Antwort: „Das ist eine sehr interessante Diskussion, die wir gestern mit Angela hatten. Sie ist eine fantastische Frau. Sie ist wirklich eine fantastische Frau.“ Der US-Präsident und die Kanzlerin waren am Mittwoch beim Nato-Gipfel nahe London zusammengekommen.
Umfrage- Vertrauen in Staatschefs
Heusgen fügte hinzu, man hoffe, dass Trump die UN für wichtig halte – und dass die USA ihre Beiträge für die Vereinten Nationen bezahlten. Dort sind die USA im Zahlungsrückstand. Trump vermied eine Festlegung: „Ich denke, die UN haben gewaltiges Potenzial.“
Wann besucht Trump Merkel in Berlin?
Trump sagte zum Nato-Gipfel: „Wir hatten enormen Erfolg in London und die Nato ist wirklich in sehr guter Verfassung und die Beziehungen zu anderen Ländern sind wirklich außergewöhnlich.“
Trump schrieb es erneut seinem Einsatz zu,
„Die Nato ist jetzt finanziell sehr gesund und sehr stark“, sagte er. Allerdings gebe es immer noch zahlreiche Nato-Staaten, die „säumig“ seien.
In diesem Monat haben die USA die rotierende Präsidentschaft im UN-Sicherheitsrat inne, dem wichtigsten Gremium der Vereinten Nationen. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Kelly Craft, sagte im Weißen Haus an die Adresse Trumps, es sei eine Ehre, „einem persönlichen Freund und diesem besonderen Präsidenten“ zu dienen.
Mit Blick auf ihre Kolleginnen und Kollegen sagte sie: „Ich habe mich gefühlt, als würde ich heute alle meine Freunde und die Freundinnen nach Hause bringen, um meine Familie kennenzulernen.“
Donald Trump war noch nicht in Deutschland
„Sie ist eine brillante Frau“, sagte er damals bei einem Treffen mit Merkel. Trump hatte damals auch gesagt, er wolle „sehr bald“ Deutschland besuchen. Daraus wurde bislang allerdings nichts.
Donald Trump – mehr zum US-Präsidenten:
Donald Trump steht derzeit vor allen innenpolitisch unter Druck. Grund dafür ist das drohende Amtsenthebungsverfahren. Die Demokraten sehen die Vorwürfe gegen den US-Präsidenten bestätigt. Trump selbst hat eine Einladung zu einer Anhörung bislang aber ausgeschlagen. Hat das Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump Erfolg, könnte den USA ein Bürgerkrieg drohen – das befürchten zumindest die Demokraten. (dpa)