Berlin. Juso-Chef Kevin Kühnert hat Zweifel, dass er doch eine GroKo befürwortet, aus der Welt geräumt. Er will nun Parteivize der SPD werden.
Der Juso-Chef bleibt bei seiner Position: Kevin Kühnert hat noch einmal betont, dass er seine ablehnende Meinung zur großen Koalition in den vergangenen Monaten nicht geändert hat.
Er habe in dem Interview lediglich den Hinweis gegeben, dass Delegierte auf einem Parteitag Verantwortung trügen und durchdenken sollten, was nach ihrer Entscheidung passiere, erklärte der 30-Jährige am Mittwoch in einem auf Twitter veröffentlichten Video.
Kevin Kühnert bleibt bei skeptischer Haltung gegenüber Groko
Zuvor hatte er der „Rheinischen Post“ gesagt: „Wer eine Koalition verlässt, gibt einen Teil der Kontrolle aus der Hand, das ist doch eine ganz nüchterne Feststellung.“ Das sollten die SPD-Delegierten berücksichtigen, wenn sie über ihre Anforderungen an die Koalition beschließen. „Nicht weil sie Angst bekommen sollen, sondern weil Entscheidungen vom Ende her durchdacht werden müssen.“
Das sei kein Votum für oder gegen einen Ausstieg aus der Koalition, betonte Kühnert in seinem Video. „Das relativiert meine Ablehnung zur großen Koalition kein bisschen.“ Kühnert gilt als einer der Anführer der GroKo-Kritiker in der SPD und bewirbt sich auf dem Parteitag für den Vizevorsitz.
Er wolle den Delegierten keine Empfehlungen geben oder sie vor irgendetwas warnen, sagte er. „Und ich hab auch keine Angst, mit der SPD in den nächsten drei Monaten, wenn es sein muss, in einen Bundestagswahlkampf zu gehen. An mir soll’s nicht scheitern.“ (dpa/les)
- Am Wochenende begehen die Sozialdemokraten ihren SPD-Parteitag 2019 in Berlin. Die neue SPD-Führung hat sich gegen einen raschen Austritt aus der Koalition ausgesprochen. CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer machte deutlich, dass sie den GroKo-Vertrag nicht neu verhandeln will.