Berlin. In der Festnahme eines Botschaft-Anwalts sieht der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge aber „schon ein Problem“.

Trotz der Festnahme eines Rechtsanwalts der deutschen Botschaft in Ankara hat der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Hans-Eckhard Sommer, die Zusammenarbeit mit der Türkei in der Flüchtlingspolitik gelobt.

„Die Türkei ist in der Migrationspolitik ein verlässlicher Partner“, sagte Sommer unserer Redaktion. „Das Land hat mehr als drei Millionen Kriegsflüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Das ist eine Leistung, die wir anerkennen müssen.“

Bamf-Präsident sieht keinen Kurswechsel in Ankara

Er nehme auch keinen Kurswechsel in Ankara wahr, betonte Sommer. „Die Türkei ist weiterhin bereit, die Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen. Wir haben keine Erkenntnisse, dass die Türkei Syrer gegen ihren Willen nach Syrien zurückschickt.“

Die Festnahme des Anwalts kritisierte der Bamf-Chef nur zurückhaltend. „Dass nun der Anwalt verhaftet worden ist, ist schon ein Problem. Das berührt uns, das berührt auch die Gerichte“, sagte Sommer und hob hervor: „Ich sehe keinen Grund, Öl ins Feuer zu gießen. Es ist aber zunächst Aufgabe des Auswärtigen Amtes, mit diesem Fall umzugehen.“