Paris/Düsseldorf. In Paris ist eine zum Islam konvertierte Deutsche festgenommen worden. Ihr wird vorgeworfen Kontakt zu radikalen Islamisten zu haben.

In der vergangenen Woche ist die Ehefrau eines mutmaßlichen IS-Helfers aus Dortmund in Frankreich festgenommen worden. Das hat die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf am Mittwoch bestätigt. Der Zugriff sei in der vergangenen Woche in Villers-Cotterêts erfolgt.

Die 31-Jährige habe in Paris einen Freund treffen wollen, als französische Ermittler zuschlugen und die Frau aus einem Fernbus holten, berichtete der SWR. Die Frau ist für deutsche Ermittler keine Unbekannte. Gegen sie war wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung ermittelt worden, weil sie ihrem Mann im Gefängnis Geld hatte zukommen lassen.

Ehemann der Islam-Konvertitin hat Kontakt zu IS-Kämpfer Abu Walaa

Der Verdacht hatte sich aber nicht erhärtet, das Verfahren wurde eingestellt. Als islamistische Gefährderin sei die Frau von deutschen Behörden bislang nicht eingestuft worden, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf. Bei der 31-Jährigen handele es sich um die Ehefrau des Deutsch-Serben Boban S., der seit zwei Jahren neben dem mutmaßlichen IS-Topterroristen Abu Walaa in Celle auf der Anklagebank sitzt.

Abu Walaa wird verdächtigt, der Statthalter der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Deutschland gewesen zu sein. Als „Mann ohne Gesicht“ oder „Scheich von Hildesheim“ machte er von sich reden. Boban S. gilt als nicht weniger fanatisch. In Dortmund soll er mehrfach einen berüchtigten Gast beherbergt haben: Attentäter Anis Amri, der in Berlin zwölf Menschen tötete und sich in einer Videobotschaft zum IS bekannte. Die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht zu dem Fall. (mir/dpa)