Berlin. Deutschland wird Teil der internationalen Allianz für den Kohleausstieg. Umweltministerin Schulze wird den Beitritt am Sonntag erklären.

Deutschland tritt an diesem Sonntag der internationalen Allianz für den Kohleausstieg bei. Bundesumweltministerin Svenja Schulze will den Beitritt am Rande des Klimagipfels in New York erklären. „Mit den Beschlüssen des Klimakabinetts bekennt sich die Bundesregierung offiziell zum Kohleausstieg. Damit können wir endlich auch der Allianz der Kohleausstiegsländer beitreten“, sagte die SPD-Politikerin unserer Redaktion. „Der Kohleausstieg ist ein zentraler Baustein für den weltweiten Klimaschutz.“

Die Allianz zeige, dass die Kohleverstromung in den verschiedensten Teilen der Welt zum Auslaufmodell werde, sagte Schulze unserer Redaktion. „Wenn ein großes Industrieland wie Deutschland sich von Atom und Kohle verabschiedet und seine Energieversorgung schrittweise vollständige auf erneuerbare Energien umstellt, ist das auch ein starkes Signal für andere Teile der Welt.“

Internationale Allianz für den Kohleausstieg umfasst 30 nationale Regierungen

In Deutschland sollen bis spätestens 2038 schrittweise alle Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 42,5 GW vom Netz genommen werden, nach Möglichkeit auch schon bis 2035. Bis 2030 soll die Kraftwerksleistung auf 17 GW reduziert werden.

Die sogenannte „Powering Past Coal Alliance“ umfasste bislang 30 nationale Regierungen. Die Allianz wurde am Rande der Weltklimakonferenz in Bonn im November 2017 gegründet. In ihr bekennen sich insgesamt mehr als 80 nationale Regierungen, Regionen sowie Unternehmen dazu, den Bau neuer Kohlekraftwerke zu stoppen, die internationale Kohlefinanzierung zu beenden, ein Datum für den Kohleausstieg festzulegen und ihre nationalen Klimaschutzmaßnahmen auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens auszurichten.

Deutschland hat mit den Beschlüssen des Klimakabinetts am 20. September hierfür die Weichen gestellt. Es gibt aber auch Kritik am Klimapaket. Schulze wies diese jedoch zurück. (jule)