Freiberg. Grünen-Chef Robert Habeck ist auf Wahlkampfreise in Sachsen unterwegs. In Freiberg versucht er die Ostdeutschen von sich zu überzeugen.

Die Abendsonne steht tief über Schloss Freudenstein und scheint auf einen Mann, der Großes vorhat. Wo im Erzgebirge einst Markgraf Otto, der Reiche, im Freiberger Silber badete, ist Robert Habeck auf Stimmenfang. Eine ältere Dame, die auf den Betonstufen am Schlossplatz sitzt, klatscht verzückt in die Hände und flüstert ihrem Nebenmann zu: „Vielleicht ist das der Kanzler.“

Der Grünen-Star hat zunächst mit profaneren Dingen zu kämpfen. Der Ton ist miserabel. Nur zwei Standboxen haben die Grünen mitgebracht. Habeck und sein Mitstreiter Wolfram Günther, der grüne Spitzenkandidat für die Landtagswahl, haben mit weniger Andrang gerechnet. „Das Problem ist, dass sie so viele sind“, ruft Habeck in sein krächzendes Headset-Mikro.