Berlin. Die Krankenkasse Barmer hat regionale Unterschiede bei zahnärztlicher Versorgung ermittelt. Nun stehen die Experten vor einem Rätsel.

Christoph Straub steht vor einem Rätsel. Der Chef der Barmer, der zweitgrößten gesetzlichen Krankenkasse, kann noch nicht erklären, was seine Experten herausgefunden haben: In Deutschland gibt es große regionale Unterschiede in der zahnmedizinischen Versorgung. „Mit der Untersuchung der Ursachen beginnen wir erst“, sagt Straub. Sichtbar werden diese Unterschiede im „Zahngesundheitsatlas“ der Barmer, den die Kasse zum ersten Mal erstellt hat und der unserer Redaktion in Teilen bereits vorliegt.

Den größten Unterschied gibt es zwischen den östlichen und den westlichen Bundesländern. Die wichtigste Erkenntnis: Wer im Osten wohnt, geht häufiger zum Zahnarzt. Spitzenreiter ist Sachsen: Mehr als drei Viertel (77,1 Prozent) der dort lebenden Menschen waren 2017 mindestens einmal aus irgendeinem Grund beim Zahnarzt. Im Saarland waren es nur 65,2 Prozent. Ein Grund dafür könnte das „traditionell höhere Präventionsverhalten in den östlichen Bundesländern“ sein, vermutet Barmer-Chef Straub.