Berlin. Mehrere US-Botschaften zeigen zum Gay-Pride-Month Regenbogenflagge. Obwohl ihnen das Außenministerium keine Erlaubnis dazu erteilt hat.

Unter Barack Obama war es gang und gäbe, dass US-Diplomaten im Juni die Regenbogenflagge am Fahnenmast ihrer Botschaft hissen durften. In diesem Jahr jedoch, so berichten es US-Medien, benötigen sie dafür eine besondere Genehmigung vom Außenministerium. Erteilt worden sei diese bisher aber bei keiner Anfrage.

Dennoch sieht man die bunte Flagge laut „Washington Post“ auf dem Gelände von US-Botschaften in mehreren Ländern, etwa in Südkorea, Indien und Österreich. Ein Diplomat, der anonym bleiben wollte, nannte dieses Widersetzen in der „Washington Post“ einen „Aufstand der ersten Kategorie“.

Die Regenbogenflagge ist das Symbol der LGBTQ-Gemeinde, wodurch die Botschaften zum Gay-Pride-Month ihre Unterstützung der Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und queeren Bevölkerungsgruppen ausdrücken.

Pride-Monat: Regenbogenfahne als Reaktion – Facebook feiert Gay-Pride

LGBTQ-Flagge: Auch für Berlin keine Erlaubnis

Wie der Sender NBC News berichtet, sei auch eine Anfrage der Berliner US-Botschaft, die Regenbogenflagge zu hissen, abgewiesen worden. In Deutschland ist Richard Grenell Botschafter, der offen homosexuell lebt.

Trotz fehlender Erlaubnis wolle er die Regenbogenflagge hissen, ein Banner an der Botschaft aufhängen, erneut bei der Berliner Pride-Parade mitlaufen und zahlreiche Veranstaltungen zum Thema organisieren, sagte Grenell NBC. Da US-Präsident Donald Trump die Kampagne anerkenne, baue er auf seine Unterstützung.

Aufreger: Kellnerin bekommt wegen Regenbogen-Tattoo kein Trinkgeld

Eine Demonstration für die Liebe

Weltweit wird beim Christopher Street Day für die Rechte sexueller Minderheiten demonstriert. Hier trugen Teilnehmende in San Francisco (USA) eine Regenbogenflagge. Die Fotos zeigen die Opfer des Orlando-Attentats vom Juni 2016.
Weltweit wird beim Christopher Street Day für die Rechte sexueller Minderheiten demonstriert. Hier trugen Teilnehmende in San Francisco (USA) eine Regenbogenflagge. Die Fotos zeigen die Opfer des Orlando-Attentats vom Juni 2016. © REUTERS | ELIJAH NOUVELAGE
Auch die New Yorker erinnerten bei der Demonstration am 26. Juni an den Anschlag von Orlando, bei dem 49 Menschen starben.
Auch die New Yorker erinnerten bei der Demonstration am 26. Juni an den Anschlag von Orlando, bei dem 49 Menschen starben. © Getty Images | Neilson Barnard
Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton kam zu der Veranstaltung und zeigte damit ihre Solidarität.
Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton kam zu der Veranstaltung und zeigte damit ihre Solidarität. © REUTERS | ADREES LATIF
Der Name Christopher Street Day bezieht sich auf den Widerstand gegen homophobe Gewalt in der Christopher Street in New York im Jahr 1969.
Der Name Christopher Street Day bezieht sich auf den Widerstand gegen homophobe Gewalt in der Christopher Street in New York im Jahr 1969. © dpa | Porter Binks
Heute wird der Christopher Street Day, oftmals Pride Parade genannt, gefeiert, um auf die Rechte von sexuellen Minderheiten, also Lesben, Schwulen, Bi-, Trans-, und Intersexuellen (LGBTI) aufmerksam zu machen. Hier der Facebook-Daumen bei der Demonstration in New York.
Heute wird der Christopher Street Day, oftmals Pride Parade genannt, gefeiert, um auf die Rechte von sexuellen Minderheiten, also Lesben, Schwulen, Bi-, Trans-, und Intersexuellen (LGBTI) aufmerksam zu machen. Hier der Facebook-Daumen bei der Demonstration in New York. © REUTERS | BRENDAN MCDERMID
So frei wie in New York fand nicht überall auf der Welt der Christopher Street Day statt. In der Türkei gingen Polizisten aggressiv gegen die Demonstration vor.
So frei wie in New York fand nicht überall auf der Welt der Christopher Street Day statt. In der Türkei gingen Polizisten aggressiv gegen die Demonstration vor. © REUTERS | MURAD SEZER
Als die Polizei mit Tränengas auf die Demonstranten in Istanbul schoss, rannte dieser Mann, um Schutz zu suchen.
Als die Polizei mit Tränengas auf die Demonstranten in Istanbul schoss, rannte dieser Mann, um Schutz zu suchen. © dpa | Sedat Suna
Polizisten in Zivil verhafteten in Istanbul diesen Aktivisten.
Polizisten in Zivil verhafteten in Istanbul diesen Aktivisten. © REUTERS | OSMAN ORSAL
In Mailand demonstrierten die Menschen für Freiheit in der Liebe. Auf Plakaten zeigten sie, dass alle Formen der Partnerschaft möglich sind.
In Mailand demonstrierten die Menschen für Freiheit in der Liebe. Auf Plakaten zeigten sie, dass alle Formen der Partnerschaft möglich sind. © dpa | Mourad Balti Touati
Bei der Pride Parade in London nutzten diese Männer die Gelegenheit, um sich für den Brexit zu entschuldigen.
Bei der Pride Parade in London nutzten diese Männer die Gelegenheit, um sich für den Brexit zu entschuldigen. © REUTERS | NEIL HALL
Ein kleines Kind schaute beim Christopher Street Day in London zu.
Ein kleines Kind schaute beim Christopher Street Day in London zu. © Getty Images | Chris J Ratcliffe
In Puerto Rico küsste sich ein Paar bei der Pride Parade.
In Puerto Rico küsste sich ein Paar bei der Pride Parade. © REUTERS | ALVIN BAEZ
Und auch in Deutschland demonstrierte man für gleiche Rechte für Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle (LGBTI). In Berlin führte der Umzug durch Kreuzberg.
Und auch in Deutschland demonstrierte man für gleiche Rechte für Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle (LGBTI). In Berlin führte der Umzug durch Kreuzberg. © dpa | Klaus-Dietmar Gabbert
Diese Teilnehmenden des Christopher Street Days in Dresden hatten sich viel Mühe mit ihren Kostümen gegeben.
Diese Teilnehmenden des Christopher Street Days in Dresden hatten sich viel Mühe mit ihren Kostümen gegeben. © dpa | Sebastian Kahnert
Und auch die Fertigstellung dieser Verkleidung eines Teilnehmenden der Pride Parade in Weimar dürfte seine Zeit gedauert haben.
Und auch die Fertigstellung dieser Verkleidung eines Teilnehmenden der Pride Parade in Weimar dürfte seine Zeit gedauert haben. © dpa | Candy Welz / Arifoto Ug
„Queer ist mehr als ein Partymotto“ steht auf dem Schild dieser Teilnehmerin in Weimar – und verweist auf den politischen Anspruch des Christopher Street Day: Gleichberechtigung für sexuelle Minderheiten.
„Queer ist mehr als ein Partymotto“ steht auf dem Schild dieser Teilnehmerin in Weimar – und verweist auf den politischen Anspruch des Christopher Street Day: Gleichberechtigung für sexuelle Minderheiten. © dpa | arifoto UG
Bei dem Umzug in Kiew in der Ukraine zeigte ein Teilnehmer die Regenbogen-Fahne – das Symbol der Homosexuellen-Bewegung.
Bei dem Umzug in Kiew in der Ukraine zeigte ein Teilnehmer die Regenbogen-Fahne – das Symbol der Homosexuellen-Bewegung. © dpa | Roman Pilipey
Ein Demonstrant wurde von der ukrainischen Polizei festgenommen.
Ein Demonstrant wurde von der ukrainischen Polizei festgenommen. © dpa | Roman Pilipey
In Tel Aviv in Israel zeigte sich eine junge Frau mit Regenbogen-Fahne und Davidstern.
In Tel Aviv in Israel zeigte sich eine junge Frau mit Regenbogen-Fahne und Davidstern. © dpa | Abir Sultan
Ein Demonstrant in Lissabon hielt bei der Pride Parade ein Schild hoch auf dem in Englisch steht: „Es ist alles Liebe“.
Ein Demonstrant in Lissabon hielt bei der Pride Parade ein Schild hoch auf dem in Englisch steht: „Es ist alles Liebe“. © REUTERS | RAFAEL MARCHANTE
Dass der Christopher Street Day viel mit Kreativität und Spaß am Leben zu tun hat, zeigte dieser Teilnehmende des Christopher Street Days in Sao Paulo in Brasilien.
Dass der Christopher Street Day viel mit Kreativität und Spaß am Leben zu tun hat, zeigte dieser Teilnehmende des Christopher Street Days in Sao Paulo in Brasilien. © REUTERS | NACHO DOCE
1/21

Quellen:

„Washington Post“

NBC News

(cho)