Brüssel. Nach der Europawahl ist vor dem Machtpoker: Die Suche nach einem Kommissionspräsidenten könnte dauern. Welche Chancen hat Weber?

Nach der Europawahl ist in Brüssel ein Machtkampf um den neuen Präsidenten der EU-Kommission entbrannt: CSU-Vize Manfred Weber bekräftigte schon am Wahlabend seinen Anspruch, als erster Deutscher seit über 50 Jahren den einflussreichen Chefposten in der Kommission zu besetzen – und damit als eine Art europäischer Regierungschef die Geschicke des Kontinents in den nächsten fünf Jahren maßgeblich mitzubestimmen.

Seine Europäische Volkspartei (EVP) sei trotz Verluste weiter stärkste Kraft und habe damit einen Führungsauftrag, sagte der 46-jährige Weber in Brüssel, als Hochrechnungen den Vorsprung der christdemokratischen Parteifamilie bestätigten.