Berlin. Immer mehr Bürger stimmen per Briefwahl ab. Bundeswahlleiter Georg Thiel ist davon nicht begeistert. Der Grundsatz sei ein anderer.

Bundeswahlleiter Georg Thiel hat sich kritisch über die seit Jahren steigende Zahl der Briefwähler geäußert. „Eine hohe Wahlbeteiligung ist gut für den demokratischen Willensbildungsprozess. Die Verfassung und die darauf beruhenden Gesetze sehen aber die Stimmabgabe an der Urne, also am Wahlsonntag, als Grundsatz vor“, sagte Thiel unserer Redaktion. Die Briefwahl beeinflusse die Prinzipien der gleichen und geheimen Wahl, warnte Thiel.

„Der Wahlzeitraum wird auf mehrere Wochen gestreckt. In manchen Gemeinden ist die Briefwahlquote sehr hoch“, fügte er an. Der Präsident des Statistischen Bundesamts erinnerte daran, dass die Spitzenquote der Briefwähler bei der Bundestagswahl 2017 bei 45,7 Prozent im Wahlkreis Würzburg gelegen habe, der höchste Landesdurchschnitt habe bei 37,3 Prozent in Bayern gelegen.