Mainz. Vier Mobilfunkanbieter bieten derzeit auf die 5G-Frequenzen in Deutschland. Dabei kam schon jetzt so viel Geld zusammen wie noch nie.

Die großen Mobilfunk-Anbieter reißen sich um die deutschen 5G-Mobilfunk-Frequenzen wie nie zuvor. Zurzeit versteigert die Bundesnetzagentur die Frequenzblöcke an die Deutsche Telekom, Vodafone, T elefónica und den Marktneuling Drillisch, um Einnahmen für den Netzausbau in die Staatskasse zu spülen.

Die Mobilfunkauktion ist bereits in der 231. Bieterrunde angekommen – ein neuer Rekord. Der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2010 lag bei 224 Runden. Nach Angaben der Bundesnetzagentur summierten sich die Höchstgebote am Mittwochnachmittag auf 5,526 Milliarden Euro. 2010 kamen nur 4,385 Milliarden Euro zusammen. Und die Auktion zieht sich weiter in die Länge.

Mobilfunk-Frequenzen: Neuling Drillisch bietet aggressiv mit

2010 konkurrierten ebenfalls vier Wettbewerber um Frequenzblöcke, allerdings übte sich der später von Telefónica/O2 übernommene Provider E-Plus eher in Zurückhaltung und gab relativ wenig Geld aus. Die jetzige Nummer vier hinter den drei etablierten Netzbetreibern, Drillisch, erweist sich beim aktuellen Wettbieten hingegen als ausgabefreudig und sorgt mit dafür, dass sich die Preise in die Höhe schrauben.

Am Mittwoch zog Drillisch das Auktionstempo an und überbot den Konkurrenten Telefónica auf fünf Blöcken – ein ungewöhnlicher Schritt und wohl ein Signal an die Wettbewerber, dass man noch tiefer in die Tasche greifen könne als bisher. Die hohen Ausgaben ziehen aber auch Kritik nach sich. Experten befürchten eine Umlegung der Kosten auf die Mobilfunk-Kunden.

Frequenzen sind teurer als erwartet

In den Runden davor und danach ging es hingegen nur im Schneckentempo voran – es gab also jeweils nur ein neues Höchstgebot auf einen Block. Die Frequenzen sind inzwischen teurer als erwartet: Externe Fachleute waren nur von Staatseinnahmen von 3 bis 5 Milliarden Euro ausgegangen.

Mit dem Geld will der Bund den Glasfaser-Ausbau auf dem Land und andere Breitband-Angebote fördern. Die Ausbauauflagen für die Netzbetreiber sind streng. Bis Ende 2022 sollen 98 Prozent der Haushalte sowie wichtige Verkehrsstrecken mit schnellem mobilen Internet versorgt werden. (mbr/dpa)