Pjöngjang/Washington. Zwei Treffen hat es gegeben, nun könnte ein drittes zwischen Kim Jong Un und Donald Trump geben. Doch es gibt einige Bedingungen dafür.

Zuletzt hatte sich der Konflikt zwischen den USA und Nordkorea um das nordkoreanische Atomprogramm wieder zugespitzt. Nun scheint aber zumindest die Möglichkeit zur Streitschlichtung zu bestehen. Denn Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat sich prinzipiell zu einem dritten Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump bereit gezeigt.

Allerdings stellte Kim die Bedingung, die USA müssten einen fairen und für beide Seiten akzeptablen Vorschlag für ein Abkommen vorlegen. Er warf den Amerikanern vor, einseitig Forderungen aufzustellen. Bis Ende dieses Jahres wolle er geduldig auf eine „mutige Entscheidung“ der USA warten, wurde Kim am Samstag von den Staatsmedien zitiert. Kim sprach dabei am Freitag bei einer Sitzung der Obersten Volksversammlung – Nordkoreas Parlament. Trump reagierte mit warmen Worten auf Kims Botschaft. Dessen Kritik ließ er unbeantwortet.

Erst am Donnerstag hatte sich auch Trump zu den bisherigen Treffen mit Kim geäußert und einen dritten Gipfel für möglich erklärt. Die bisherigen Gipfel seien „sehr produktiv“ gewesen, sagte Trump bei einem Treffen mit Südkoreas Präsident Moon Jae In in Washington.

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Kim Jong Un: Dialogstil der USA passt uns nicht

Kim reagierte nun mit der Festlegung einer Frist für die weiteren Verhandlungen. Damit will die kommunistische Führung in Pjöngjang die USA stärker unter Druck setzen. Kim warf den USA in seiner Rede vor, mit einseitigen Forderungen sein Land zur Aufgabe des Atomprogramms zwingen zu wollen. Nordkorea wolle die Probleme durch Dialog lösen, sagte Kim.

„Doch der Dialogstil der USA, einseitig ihre Forderungen durchsetzen zu wollen, passt uns nicht, und wir haben kein Interesse daran.“ Die USA müssten ihren derzeitigen „Kalkulationsweg aufgeben und mit einer neuen Kalkulation zu uns kommen“, sagte er demnach. Falls die USA die richtige Haltung an den Tag legten und einen weiteren Gipfel vorschlagen sollten, sei Nordkorea dazu bereit.

Trump und Kim hatten sich erstmals im Vorjahr in Singapur getroffen. Ein zweiter Gipfel folgte Ende Februar in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi, doch wurde das Treffen dort vorzeitig abgebrochen, da beide Seiten sich nicht über den Abbau der nordkoreanischen Atomwaffen einigen konnten. Die nordkoreanische Seite verlangte insbesondere eine Aufhebung eines Großteils der Sanktionen. Warum der Trump-Kim-Gipfel damals keinen Durchbruch brachte.

Nordkorea leidet unter weitreichenden Sanktionen der Vereinten Nationen und der USA. Die US-Regierung will die Sanktionen jedoch beibehalten, solange das mit dem nordkoreanischen Atomwaffenprogramm verbundene Risiko nicht gebannt ist. Die Gespräche gehen weiter. Unklar ist aber, ob und wann es zu einem weiteren Spitzentreffen von Trump und Kim kommt. (dpa/ac)