Los Gatos. Der Streaming-Dienst Netflix zieht die Preise in Deutschland an. Nur der Tarif für eines von drei Abomodellen bleibt monatlich gleich.

Wer bei Netflix Serien und Film schauen will, der muss künftig in Deutschland mehr dafür bezahlen – zumindest in einigen Tarifen. Das kündigte der Videostreaming-Dienst in der Nacht zu Donnerstag an. Als einer der Gründe nannte das Unternehmen den hohen Anteil an Eigenproduktionen.

Zwei der drei Abo-Varianten werden demnach teurer. Gleich bleibt nur der Preis für den günstigsten Tarif. Für 7,99 Euro pro Monat können Kunden Netflix weiterhin auf nur einem Gerät nutzen – ohne HD-Qualität.

Netflix steigert Preise um einen und zwei Euro pro Monat

Teurer werden die beiden anderen Abo-Modelle. Die mittlere Tarifstufe, in der HD-Auflösung und die Nutzung auf einem weiteren Gerät dazukommen, kostet künftig 11,99 Euro pro Monat – das ist ein Euro mehr als bisher.

Die größte Preissteigerung gibt es in der teuersten Abo-Variante, die für bis zu vier Geräte gilt: Für künftig 15,99 Euro können Kunden Serien, Filme und Dokumentationen in Ultra-HD-Qualität sehen, zudem ist der Ton besser. Eine Erhöhung um zwei Euro pro Monat.

Netflix hatte Anfang des Jahres – per Zufallsprinzip – Preiserhöhungen getestet.

Netflix – das bekommen die Kunden für ihr Geld

• 7,99 Euro pro Monat: Nutzung auf einem Gerät, keine HD-Qualität

• 11,99 Euro pro Monat: Nutzung auf zwei Geräten, HD-Qualität

• 15,99 Euro pro Monat: Nutzung auf vier Geräten, Ultra-HD-Qualität

Wann die Preiserhöhung kommt? Für Neukunden sofort. Für diejenigen, die schon ein Konto bei Netflix haben, werden die Tarife ab der nächsten monatlichen Abo-Verlängerung fällig.

Netflix hat etwa 5,2 Millionen Nutzer in Deutschland

Deutschland, Österreich, die Schweiz und Liechtenstein sind die ersten Märkte in Europa, die von dieser Preisrunde betroffen sind. In den USA hatte Netflix zuletzt im Januar seine Abos teurer gemacht.

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Netflix begründet die Preiserhöhungen vor allem mit dem breiten Angebot an Eigenproduktionen, für die der Streaming-Dienst viel Geld ausgibt. Erst vor wenigen Wochen hatte Netflix zwei neue Serien aus Deutschland angekündigt. Die jüngste deutsche Netflix-Produktion kam bei Kritikern allerdings nicht so gut weg: „Dogs of Berlin“ – In den Abgründen der Hauptstadt.

Im Februar hatte der mexikanische Filmemacher Alfonso Cuarón mit der Netflix-Produktion „Roma“ die Oscars für die beste Regiearbeit, die beste Kamera und als Bester fremdsprachiger Film gewonnen. Kritik gab es zuletzt für den Film „Bird Box“, in dem Netflix Aufnahmen eines echtes Zugunglück mit 47 Toten nutzt.

Bisherige Preisrunden überstand Netflix ohne Nutzerschwund. Der Dienst hat nach jüngsten Angaben 5,2 Millionen Nutzer in Deutschland und insgesamt gut 139 Millionen weltweit. Dass Netflix auch in Deutschland die Preise anziehen könnte, war bereits Anfang des Jahres berichtet worden. (dpa/sdo)