Berlin. Eine neue Episode der Freundschaft? Mesut Özil wünscht sich Medienberichten zufolge den türkischen Präsidenten Erdogan als Trauzeugen.

Ein Foto der beiden hat 2018 zu einem Eklat, einer hitzigen Debatte und schließlich einem Rücktritt geführt. Jetzt gibt es ein neues Bild von Mesut Özil und Recep Tayyip Erdogan: Der Fußballstar soll den türkischen Präsidenten zu seiner Hochzeit eingeladen haben. Das berichten mehrere türkische Medien, darunter CNN Türk und der Zeitung „Hürriyet“.

Dem Sportportal der Zeitung „Hürriyet“ zufolge trafen Özil und seine Verlobte Amine Gülşe den Präsidenten am Flughafen in Istanbul und überreichten ihm dort die Einladung. Die Hochzeit soll im Sommer stattfinden.

Erdogans Partei AKP twitterte ein Bild des Zusammentreffens und schrieb, der Präsident sei von Özil und seiner Freundin eingeladen worden. Das Foto zeigt angeblich die Einladung, die das Paar Erdogan überreicht. „Hürriyet“ zufolge soll Özil nicht nur die Einladung ausgesprochen haben, sondern Erdogan auch gebeten haben, sein Trauzeuge zu werden.

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Nach Erdogan-Treffen verließ Özil die deutsche Nationalelf

Dass Erdogan und Özil sich mögen, hatte im Sommer zu einem Eklat geführt, infolgedessen Özil seinen Austritt aus der Deutschen Nationalmannschaft erklärt hatte. Im Mai 2018 hatte Özil Erdogan kurz vor der Nominierung zur Weltmeisterschaft ein Trikot mit seinem Namen überreicht. Die dabei entstandenen Fotos nutzte Erdogans Partei dann für Werbezwecke. Özil war daraufhin scharf kritisiert worden, auch weil er sich zu dem Treffen nicht weiter äußern wollte.

Seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft begründete Özil Ende Juli in einem Statement mit dem ihm entgegengebrachten Rassismus: „Mit schwerem Herzen und nach langer Überlegung werde ich wegen der jüngsten Ereignisse nicht mehr für Deutschland auf internationaler Ebene spielen, so lange ich dieses Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit verspüre.“ Der Vorfall hatte zu einer emotionalen Debatte über Rassismus in Deutschland geführt.

Hintergrund

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Foto sei nicht politisch gemeint gewesen

Das Foto mit Erdogan habe er nicht als Wahlkampfhilfe gemacht, sondern aus Respekt gegenüber jenem Staatsoberhaupt, das das Land seiner Familie repräsentiere.

Recep Tayyip Erdogan, Staatspräsident der Türkei, hält zusammen mit Fußballspieler Mesut Özil vom englischen Premier League Verein FC Arsenal, ein Trikot von Özil. Das Bild war im Mai vergangenen Jahres entstanden.
Recep Tayyip Erdogan, Staatspräsident der Türkei, hält zusammen mit Fußballspieler Mesut Özil vom englischen Premier League Verein FC Arsenal, ein Trikot von Özil. Das Bild war im Mai vergangenen Jahres entstanden. © dpa | Uncredited

Angesichts neuer Kritik an Özil sagte der Grünen-Politiker Cem Özdemir gegenüber der „Bild“-Zeitung: „Jeder Mensch darf zu seiner Hochzeit einladen, wen er will“. Er kritisiert jedoch „Spieler, die sich für Autokraten hergeben, die sich auf Kosten ihres Landes bereichern und Andersdenkende in Kerkern verschwinden lassen“.

Auch an Gerhard Schröder und Putin denken

Und die Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli twitterte, sie habe Özil letzten Sommer noch verteidigt, nun sei sie enttäuscht. „Er ist Vorbild für Millionen junger Menschen. Finde es verantwortungslos.“ Auch CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak sagt, Özil sei ein Beispiel für Integration und habe daher eine große Verantwortung.

Gleichermaßen gab es auf Twitter Zuspruch für den Fußballstar. „Wer sich über Özil aufregt, sollte auch an Gerhard Schröder und Putin denken.“

Der 30-jährige Özil lebt inzwischen nicht mehr in Deutschland, sondern in England, wo er für den Premier League Club FC Arsenal spielt. (aba)