Washington/Berlin. Russische Hacker haben kurz vor der Europawahl im Mai Think Tanks ins Visier genommen. Betroffen sind auch Mitarbeiter in Deutschland.

Microsoft hat erneut einen Hackerangriff öffentlich gemacht. Ziel des Angriffs waren im Vorfeld der Europawahlen im Mai demnach bekannte Think Tanks und Nichtregierungsorganisationen in Europa, unter anderem der German Marshall Fund, die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik und das Deutsche Aspen Institut.

Mehr als 100 europäische Mitarbeiter in Deutschland, Belgien, Frankreich, Polen, Rumänien und Serbien seien von der Attacke betroffen gewesen, heißt es in einem aktuellen Blogpost von Microsoft.

Microsoft sieht russische Hacker als Ursache

Der Angriff kann nach Angaben des Unternehmens auf eine Organisation mit Nähe zur russischen Regierung zurückgeführt werden. Die Herkunft der Attacke werde zwar noch untersucht, aber man sei recht sicher, dass sich der Angriff auf eine Gruppe mit dem Namen Strontium zurückführen lasse.

Es ist bereits das zweite Mal innerhalb von sechs Monaten, dass Microsoft einen russischen Hackerangriff öffentlich macht.

Microsoft weitet Cyber-Sicherheitsdienst aus

Der Angriff habe sich demnach in den letzten Monaten des vergangenen Jahres ereignet, heißt es in dem Blogbeitrag von Microsoft, mit dem das Unternehmen gleichzeitig eine Ausweitung des Cyber-Sicherheitsdienstes Microsoft AccountGuard ankündigt, einem Dienst zum Schutz politischer Institutionen und Organisationen.

Es soll sich bei den Attacken um sogenannte „Spear-Phishing“-Mails gehandelt haben. Dabei verschicken Hacker

gefälschte E-Mails und versuchen so, Zugriff auf die Computersysteme der Empfänger zu gelangen. (sdo)