Berlin. Mehr als drei Viertel der Menschen entscheiden sich laut dem Ökobarometer immer öfter für nachhaltig produzierte Lebensmittel.

Die Menschen in Deutschland entscheiden sich häufiger für Bio-Lebensmittel. Mehr als drei Viertel der Befragten kauft Bio, 50 Prozent gelegentlich, 25 Prozent häufig und drei Prozent ausschließlich. Das ist ein leichter Anstieg im Vergleich zu 2017, wie aus dem Ökobarometer 2018 hervorgeht.

Die repräsentative infas-Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung liegt unserer Redaktion vor. Laut der Erhebung, für die rund 1000 Menschen befragt wurden, planen mehr Menschen, in Zukunft Biolebensmittel zu kaufen.

Für Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) zeigt das Ökobarometer: „Die Nachfrage nach Bioprodukten ist weiter steigend, für immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher spielt eine artgerechte Tierhaltung, die Regionalität sowie der Beitrag des Ökolandbaus zum Umweltschutz eine entscheidende Rolle – beim Einkauf oder dem Restaurantbesuch.“

Förderung der Landwirte durch den Bund

Weiter sagte Klöckner unserer Redaktion: „Als Ministerium unterstützen wir diese Entwicklung, unter anderem habe ich die Fördermittel unseres Bundesprogramms Ökologischer Landbau und sonstiger Formen nachhaltiger Landwirtschaft deutlich angehoben, von 20 auf 30 Millionen Euro im Jahr.“

Julia Klöckner (CDU), Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft.
Julia Klöckner (CDU), Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft. © dpa | Britta Pedersen

Damit fördere das Ministerium Forschung und Entwicklung, Beratungsangebote und Ähnliches. „Zudem haben jene Landwirte, die auf ökologische Wirtschaftsweise umstellen oder nach erfolgter Umstellung dabeigeblieben sind, bezogen auf das Jahr 2017 zusätzlich 55 Millionen Euro vom Bund erhalten“, sagte Klöckner.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie im Überblick:

Wer kauft Bio?

Wer zwischen 30 und 39 Jahre alt ist, entscheidet sich am häufigsten für Bio. Unterschiede zeigen sich auch beim Bildungsgrad: 40 Prozent der Menschen mit (Fach-)Hochschulreife kaufen ausschließlich oder häufig Bio – bei Menschen mit Hauptschulabschluss sind es nur 14 Prozent.

Menschen mit hohem Einkommen konsumieren tendenziell mehr Bioprodukte. Zudem kommt es auch auf den Wohnort an: In ländlichen Gebieten entscheiden sich die Menschen seltener für nachhaltige Lebensmittel.

Gibt es im Kaufverhalten Unterschiede zwischen Männern und Frauen?

Männer sind im Vergleich zu Frauen eher Bio-Muffel. 29 Prozent der Männer kaufen nie Biolebensmittel, bei den Frauen sind es nur 16 Prozent. 30 Prozent der Frauen entscheiden sich häufig für Bio, 52 Prozent gelegentlich.

Sie sind auch eher bereit, in Restaurants einen höheren Preis für ein Gericht mit nachhaltigen Zutaten zu zahlen. 42 Prozent der Frauen würden ein Biogericht trotz eines höheren Preises bewusst bestellen, bei den Männern sind es nur 35.

Darum schützen diese drei Lebensmittel vor der Grippe

weitere Videos

    Welche Produkte sind gefragt?

    Vor allem Eier aus nachhaltiger Produktion sind bei den Deutschen beliebt – 68 Prozent kaufen sie ausschließlich oder häufig. Ähnlich hoch sind die Werte bei Gemüse und Obst, danach folgen Milchprodukte, Kartoffeln, Fleisch und Wurst.

    Kaum nachgefragt sind alkoholische Getränke aus ökologischer Produktion – nur sechs Prozent entscheiden sich ausschließlich oder häufig dafür. Ähnlich gering ist der Wert bei Süßwaren (neun Prozent).

    Wo werden Bioprodukte gekauft?

    91 Prozent der Menschen in Deutschland kaufen Bioprodukte im Supermarkt, 70 Prozent beim Discounter und 62 Prozent beim Bäcker. Nur sechs Prozent ordern sie im Internet, allerdings gibt es hier einen Anstieg im Vergleich zu 2017.

    Warum entscheiden sich Menschen für Bio?

    Die Motive sind vielfältig: 95 Prozent legen Wert auf artgerechte Tierhaltung, 93 Prozent auf regionale Herkunft, 89 Prozent auf möglichst geringe Schadstoffbelastung, ebenfalls 89 Prozent wollen zum Umweltschutz beitragen.

    86 Prozent ziehen eine gesunde Ernährung vor. Nur 67 Prozent geben den Geschmack als Kaufgrund an.