Washington/Berlin. Eine US-Zeitung schreibt, Donald Trumps Tochter Ivanka gehöre zur Auswahl für den Weltbank-Vorsitz. Im April fällt die Entscheidung.

Die Tochter von US-Präsident Donald Trump, Ivanka Trump, wird angeblich als Kandidatin für den Vorsitz der Weltbank gehandelt. Das berichtet die „Financial Times“ (Bezahlinhalt), nennt jedoch keine Quellen.

Neben Ivanka Trump, die als Beraterin ihres Vaters im Weißen Haus arbeitet, werden auch die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen Nikki Haley, Mark Green, Chef der US-Behörde für Internationale Entwicklung (USAID) und ein hochrangiger Vertreter des Finanzministeriums, David Malpass, gehandelt.

Amtierender Präsident kündigte überraschend Rücktritt an

Der amtierende Präsident der Weltbank, Jim Yong Kim, der dieses Amt seit sechs Jahren bekleidet, verkündete überraschend zum 1. Februar seinen Rücktritt. Seine zweite Amtszeit – der ehemalige US-Präsident Barack Obama hatte Kim zum Weltbankchef ernannt – wäre erst in rund drei Jahren regulär zu Ende gegangen. Der Rücktritt kam für seine Mitarbeiter offenbar überraschend.

Traditionell wird der Vorsitz der in Washington ansässigen Weltbank mit einem US-Amerikaner oder einer -Amerikanerin besetzt, während die EU den Internationalen Währungsfonds (IWF) besetzt. Die Regelungen sind jedoch ungeschrieben und werden seit einiger Zeit von den aufstrebenden BRIC-Staaten China, Russland, Indien und Brasilien kritisiert.

Fragwürdig, ob Ivanka Trump sich durchsetzt

2012 war auch der Name des nigerianischen Ökonomen Ngozi Okonjo-Iweala als neuer Weltbank-Chef gehandelt worden. Der ehemalige Präsident der Afrikanischen Entwicklungsbank hatte sich damals nicht durchsetzen können, könnte aber nun erneut in die engere Auswahl kommen.

Die Trump-Administration ist länderübergreifenden Institutionen wie den Vereinten Nationen, der Nato aber auch der Weltbank gegenüber kritisch eingestellt.

Entscheidung soll Mitte April fallen

Im US-Finanzministerium wollte man den Bericht der „Financial Times“, wonach Ivanka Trump in die nähere Auswahl gezogen worden ist, nicht weiter kommentieren. Man habe eine „bedeutende Anzahl an Empfehlungen“, hieß es demnach.

Anfang Februar nimmt die Weltbank Vorschläge für die Nachfolge Kims an, Mitte April soll die Entscheidung fallen. (aba)