Gelsenkirchen/Essen. In Essen muss eine Fahrverbotszone für Diesel-Fahrzeuge eingerichtet werden. Mit der A40 ist erstmals auch eine Autobahn betroffen.

Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hat die Einrichtung einer Diesel-Fahrverbotszone in Essen mit Teilen der Autobahn 40 angeordnet. Die „Blaue Umweltzone“ soll in 18 der 50 Stadtteile der Ruhrgebietsstadt gelten. Die Richter verpflichteten das Land Nordrhein-Westfalen am Donnerstag, entsprechende Regelungen in den Luftreinhalteplan aufzunehmen.

Anlass war eine Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Die Organisation kämpft für die Einhaltung des bereits seit 2010 EU-weit gültigen Grenzwerts für das gesundheitsschädliche Stickstoffdioxid (NO2).

Diesel-Fahrverbot auch in Gelsenkirchen

Die Luftbelastung durch den Autobahnverkehr lasse sich vermutlich nur durch Einbeziehung der Strecke in die Umweltzone reduzieren, sagte die Vorsitzende der zuständigen 8. Kammer, Margit Balkenhol. Für Gelsenkirchen ordnete das Gericht ein Fahrverbot für ältere Diesel auf einer Hauptverkehrsstraße an.

Es bestimmte, dass in der neuen Zone in Essen vom 1. Juli 2019 an nur noch Dieselfahrzeuge der Schadstoffklasse 5 oder höher, vom 1. September an dann nur noch Diesel-Fahrzeuge der Klasse 6 fahren dürfen. In Gelsenkirchen soll die Kurt-Schumacher-Straße bereits vom 1. Juli an nur noch für Euro-6-Diesel befahrbar sein. Für Gewerbetreibende soll es jeweils Ausnahmen geben.

Erlaubt sind EU-weit höchstens 40 Mikrogramm NO2 je Kubikmeter Luft im Jahresmittel. An der Messstation Essen-Frohnhausen, die direkt an der vielbefahrenen A40 liegt, war 2017 ein Jahresmittel von 50 Mikrogramm Stickstoffdioxid je Kubikmeter Luft gemessen worden. In Essen wurde der Grenzwert noch an vier weiteren Stationen überschritten.

A40 führt quer durchs Ruhrgebiet

Die A40 gilt als die wichtigste Autobahn-Achse durch das Ruhrgebiet. Sie ist auch als „Ruhrschnellweg“ bekannt. Die 92 Kilometer lange West-Ost-Verbindungen führt teils mitten durch Großstädte wie Duisburg, Essen und Bochum.

Im August 2018 registrierte der Landesbetrieb Straßen.NRW in Essen-Kray unter der Woche im Schnitt 130.000 Kraftfahrzeuge. In diesen Städten gilt ein Fahrverbot für Diesel-Autos. (dpa/cho)