Berlin. Jens Spahn will die Hebammenausbildung akademisieren. Neben praktischer Arbeit sollen Hebammen auch Seminare an Hochschulen besuchen.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Geburtshilfe zu einem akademischen Beruf machen. „Die Anforderungen an Geburtshilfe steigen ständig“, sagte Spahn gegenüber unserer Redaktion. Statt wie bisher an Hebammenschulen ausgebildet zu werden, sollen Hebammen und Entbindungspfleger zukünftig in einem dualen Studium auf den Beruf vorbereitet werden.

Duale Studiengänge verknüpfen Vorlesungen und Seminare an einer Hochschule mit praktischer Arbeit, Studierende erwerben am Ende des Studiums einen Bachelor-Abschluss. „Hebammen helfen beim Start ins Leben“, sagte der Gesundheitsminister. „Dafür brauchen sie die bestmögliche Ausbildung – theoretisch und praktisch.“

EU-Richtlinie sieht Reform vor

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. © dpa | Carsten Rehder

Spahn setzt damit nicht nur ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag, sondern auch eine EU-Richtlinie um, nach der die Ausbildung für das Berufsfeld bis zum 18. Januar 2020 reformiert sein muss.

Vorgegeben von der EU sind zwölf Jahre Schulbildung und mehr Vermittlung von wissenschaftlichen Inhalten aus den Bereichen Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Allgemeinmedizin und Pharmakologie. (fm)