Berlin. Das Umweltministerium will 100 Millionen Euro ausgeben, um den Insektenschutz zu verbessern. Das Kabinett muss aber noch zustimmen.

Das Umweltministerium will den Insektenschutz in Deutschland und Europa mit 100 Millionen Euro fördern. Wie aus dem Entwurf für das „Aktionsprogramm Insektenschutz“ hervorgeht, der unserer Redaktion vorliegt, soll die Hälfte des Geldes ab 2020 über ein gemeinsames Förderprogramm von Bund und Ländern verteilt werden, den restlichen Betrag soll der Bund tragen.

Allein 25 Millionen Euro sollen dabei zusätzlich in Forschung und Monitoring fließen. Auch auf EU-Ebene will sich das Ministerium dafür einsetzen, dass die Naturschutzfinanzierung verbessert wird.

Das Insektensterben bringt Landwirtschaft, Vogelwelt, Ökosystem und Wirtschaft in Gefahr.
Das Insektensterben bringt Landwirtschaft, Vogelwelt, Ökosystem und Wirtschaft in Gefahr. © dpa | Holger Hollemann

Das Programm basiert auf den Eckpunkten der Regierung zum Insektenschutz und enthält eine Reihe von Maßnahmen, mit denen das Ministerium dem Insektensterben entgegenwirken will. So soll die Düngung von Ackerstreifen, die an wichtige Insektenlebensräume grenzen, verboten werden.

Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in bestimmten Regionen verbieten

In Bereichen, die ökologisch besonders schutzbedürftig sind, will das Ministerium den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verbieten. Glyphosat soll nur noch zum Einsatz kommen, „wo und soweit dies absolut nicht anders geht“, wie es in dem Papier heißt.

„Das Insektensterben zu stoppen ist eine der zentralen politischen Aufgaben unserer Zeit“, sagte Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) unserer Redaktion. Wenn man dem nicht Einhalt gebiete, seien Landwirtschaft, Vogelwelt, Ökosysteme und Wirtschaft in Gefahr.

Mit dem Aktionsprogramm gebe es jetzt die Möglichkeit, „das Ruder rumzureißen“. „Hierfür brauchen wir den Einsatz der ganzen Bundesregierung“, mahnte Schulze. Union und SPD hatten im Koalitionsvertrag festgelegt, dass es ein Aktionsprogramm für den Insektenschutz geben soll. Dem Vorschlag des Umweltministeriums muss das Kabinett noch zustimmen. (FMG)