Washington. Paul Manafort hat einen Deal mit der Staatsanwaltschaft gemacht. Er will jetzt mit Sonderermittler Robert Mueller zusammenarbeiten.

Paul Manafort, der frühere Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump, hat sich in einem weiteren Prozess schuldig bekannt und kooperiert mit der Justiz. Manafort ist bereits wegen Finanzvergehen verurteilt. Er kündigte an, nun doch mit dem Russland-Sonderermittler Robert Mueller zu kooperieren.

Welche Informationen Manafort an Mueller übergeben könnte, war zunächst unklar. Er ist allerdings der prominenteste von mehreren Mitarbeitern des Präsidenten, die sich im Zuge der Russland-Ermittlung schuldig bekannt haben. Eine Stellungnahme Trumps lag zunächst nicht vor.

Hinweis auf Wahlkampf-Verbindungen zu Russland

Manafort könnte über Informationen verfügen, die von besonderem Interesse für Mueller wären. Er war insbesondere bei einem Treffen zwischen Trumps Sohn Donald Trump Jr., seinem Schwiegersohn Jared Kushner und einer russischen Anwältin anwesend, die belastendes Material gegen die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton in Aussicht gestellt haben soll.

Das Treffen gilt als einer der deutlichsten Hinweise auf eine Verbindung zwischen dem Trump-Lager und Russland im Wahlkampf. Russland bestreitet die Vorwürfe der Einflussnahme, Trump hat die Ermittlungen als „Hexenjagd“ zurückgewiesen.

Verfahren gegen Manafort sollte am Montag beginnen

Die Zusage zur Kooperation ist Teil einer Abmachung des 69-Jährigen mit der Staatsanwaltschaft angesichts eines Gerichtsverfahrens, das eigentlich am Montag beginnen sollte. Die vom Team des Russland-Ermittlers Mueller verfasste Anklage wirft Manafort unter anderem vor, ohne vorschriftsmäßige Anmeldung für den damaligen pro-russischen Präsidenten der Ukraine, Viktor Janukowitsch gearbeitet zu haben.

Die daraus resultierenden Einnahmen in Höhe von vielen Millionen Dollar habe er über mehrere Unternehmen in und außerhalb der Vereinigten Staaten gewaschen, heißt es in der Anklageschrift.

Mit angeklagt ist der Politikberater Rick Gates. Beide Angeklagte hatten zunächst auf „nicht schuldig“ plädiert. Später sagte Gates gegen Manafort aus und belastete sich gleichzeitig selbst. (dpa/rtr/sdo)