Berlin. Die westlichen Bündnispartner Großbritanniens stützen die britischen Ermittler im Fall Skripal. Auch Berlin erklärt seine Solidarität.

Großbritannien hat von seinen wichtigsten Bündnispartnern Rückendeckung für die Einschätzung bekommen, dass zwei russische Agenten den Giftanschlag auf den ehemaligen russischen Spion Sergej Skripal verübt haben sollen.

Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Kleinstadt Salisbury entdeckt worden. Sie waren mit dem Kampfstoff Nowitschok vergiftet worden. Beide entkamen nur knapp dem Tod. Sie leben inzwischen an einem geheimen Ort.

Erst am Mittwoch hatten die britische Polizei und Staatsanwaltschaft Fahndungsfotos und Namen von zwei russischen Verdächtigen veröffentlicht. Gesucht werden nun per internationalem Haftbefehl Alexander Petrow und Ruslan Boschirow. Die britische Polizei geht jedoch davon aus, dass es sich dabei nicht um die echten Namen der beiden Männer handelt.

„Entrüstung über Einsatz von Nervengift“

Deutschland, Frankreich, die USA, Kanada und Großbritannien veröffentlichten am Donnerstag eine entsprechende gemeinsame Erklärung. Darin heißt es unter anderem:

• „Wir, die Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Deutschlands, der Vereinigten Staaten von Amerika, Kanadas und des Vereinigten Königreichs, bekräftigen unsere Entrüstung über den Einsatz des chemischen Nervengifts Nowitschok am 4. März 2018 in Salisbury.“

• „Wir nehmen auch die britischen Untersuchungsergebnisse, die unabhängig von der OVCW bestätigt wurden, zur Kenntnis, wonach bei der Vergiftung von Dawn Sturgess und Charles Rowley genau das gleiche chemische Nervengift wie bei der Vergiftung der Skripals verwendet wurde.“

• „Wir haben volles Vertrauen in die britische Einschätzung, dass die beiden Tatverdächtigen Mitarbeiter des russischen Militärgeheimdienstes, auch als GRU bekannt, waren und dass diese Operation mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auf hoher Regierungsebene gebilligt wurde.“

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Russland hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Die Erklärung könnte die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen weiter belasten. Eine ähnliche Erklärung zu vorläufigen britischen Ermittlungsergebnissen hatte im März zur Ausweisung von russischen Diplomaten aus zahlreichen westlichen Ländern geführt. Russland hatte mit der Ausweisung etwa genauso vieler Botschaftsangehöriger dieser Länder reagiert. (dpa/W.B.)