Parteirebell, Kriegsheld, hochgeschätzter Experte: US-Senator John McCain starb am 25. August 2018 im Alter von 81 Jahren.

Aufrechter Parteirebell, Kriegsheld, hochgeschätzter Experte: An US-Senator John McCain hafteten viele Etiketten. Am 25. August verlor Amerika mit ihm einen der wichtigsten Politiker der Gegenwart. Bilder des Republikaners im Rückblick.
Aufrechter Parteirebell, Kriegsheld, hochgeschätzter Experte: An US-Senator John McCain hafteten viele Etiketten. Am 25. August verlor Amerika mit ihm einen der wichtigsten Politiker der Gegenwart. Bilder des Republikaners im Rückblick. © REUTERS | REUTERS / BRIAN SNYDER
John Sidney McCain III (l.) kam am 29. August 1936 auf einer Marinebasis in Panama zur Welt. Sowohl sein Vater Sidney McCain Jr. (r.) als auch sein Großvater waren Admiräle – keine Frage für John, dass er versuchen würde, in ihre Fußstapfen zu treten. Dieses Foto zeigt ihn gemeinsam mit seinen Eltern Roberta, Sidney und seinem Bruder Joe.
John Sidney McCain III (l.) kam am 29. August 1936 auf einer Marinebasis in Panama zur Welt. Sowohl sein Vater Sidney McCain Jr. (r.) als auch sein Großvater waren Admiräle – keine Frage für John, dass er versuchen würde, in ihre Fußstapfen zu treten. Dieses Foto zeigt ihn gemeinsam mit seinen Eltern Roberta, Sidney und seinem Bruder Joe. © picture alliance / Courtesy Sen. | dpa Picture-Alliance / Courtesy Sen.Mccain
Nach der High School besuchte er die Marineakademie in Annapolis.
Nach der High School besuchte er die Marineakademie in Annapolis. © REUTERS | Jason Reed
Er diente vor seiner politischen Karriere von 1958 bis 1981 in der US-Navy. Dieses Foto zeigt ihn im Jahr 1964.
Er diente vor seiner politischen Karriere von 1958 bis 1981 in der US-Navy. Dieses Foto zeigt ihn im Jahr 1964. © picture alliance / ZUMAPRESS.com | dpa Picture-Alliance / U.S. Navy
McCain (r.) nahm als Jagdbomberpilot am Vietnamkrieg teil.
McCain (r.) nahm als Jagdbomberpilot am Vietnamkrieg teil. © REUTERS | HANDOUT
Am 26. Oktober 1967 geschah, was ihn wohl prägte wie nichts anderes. Er wurde über Nordvietnam abgeschossen, brach sich beide Arme und ein Bein.
Am 26. Oktober 1967 geschah, was ihn wohl prägte wie nichts anderes. Er wurde über Nordvietnam abgeschossen, brach sich beide Arme und ein Bein. © REUTERS | Handout Old
Fünfeinhalb Jahre verbrachte er in Kriegsgefangenschaft in Hanoi, mit Folter und Einzelhaft. Am 14. März 1973 wurde er entlassen – auf dem Foto begleitet von Lieutenant Commander Jay Coupe Jr. (l.).
Fünfeinhalb Jahre verbrachte er in Kriegsgefangenschaft in Hanoi, mit Folter und Einzelhaft. Am 14. März 1973 wurde er entlassen – auf dem Foto begleitet von Lieutenant Commander Jay Coupe Jr. (l.). © dpa | Horst Faas
Der Politiker lehnte eine vorzeitige Freilassung ab, waren doch Kameraden länger in Haft als er. Für den Rest seines Lebens konnte er seine Arme nicht über Schulterhöhe heben.
Der Politiker lehnte eine vorzeitige Freilassung ab, waren doch Kameraden länger in Haft als er. Für den Rest seines Lebens konnte er seine Arme nicht über Schulterhöhe heben. © REUTERS | HANDOUT
Viele Amerikaner verehrten ihn als Kriegshelden. Am 25. März 1973 wurde McCain vom damaligen US-Präsident Richard Nixon (l.) in Washington in Empfang genommen.
Viele Amerikaner verehrten ihn als Kriegshelden. Am 25. März 1973 wurde McCain vom damaligen US-Präsident Richard Nixon (l.) in Washington in Empfang genommen. © REUTERS | REUTERS / HANDOUT
Seine politische Karriere startete McCain 1977, zunächst als Verbindungsmann der Marine zum Kongress. 1983 wurde er selbst Abgeordneter, 1987 zog er in den Senat ein.
Seine politische Karriere startete McCain 1977, zunächst als Verbindungsmann der Marine zum Kongress. 1983 wurde er selbst Abgeordneter, 1987 zog er in den Senat ein. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Im Jahr 2000 versuchte er sich erstmals als Präsidentschaftsbewerber und unterlag seinem Gegenkandidaten. Das war George W. Bush (l.).
Im Jahr 2000 versuchte er sich erstmals als Präsidentschaftsbewerber und unterlag seinem Gegenkandidaten. Das war George W. Bush (l.). © Getty Images | Michael Smith
Bei der Präsidentschaftswahl 2004 unterstützte er Präsident Bush (l.) mit vielen Auftritten.
Bei der Präsidentschaftswahl 2004 unterstützte er Präsident Bush (l.) mit vielen Auftritten. © REUTERS | REUTERS / Jason Reed
Auch 2008 versuchte es McCain noch einmal. Doch er verlor die Präsidentenwahl gegen Barack Obama.
Auch 2008 versuchte es McCain noch einmal. Doch er verlor die Präsidentenwahl gegen Barack Obama. © REUTERS | REUTERS / JASON REED
Dazu beigetragen hat wohl auch der möglicherweise größte politische Fehler seiner Karriere: seine Entscheidung für Sarah Palin als Vize-Kandidatin.
Dazu beigetragen hat wohl auch der möglicherweise größte politische Fehler seiner Karriere: seine Entscheidung für Sarah Palin als Vize-Kandidatin. © imago stock&people | imago stock&people
Nach der Niederlage widmete sich McCain wieder voll seiner Arbeit im Kongress.
Nach der Niederlage widmete sich McCain wieder voll seiner Arbeit im Kongress. © REUTERS | REUTERS / JIM YOUNG
Zwei, die sich mochten: Die damalige US-Außenministerin Hillary Clinton und McCain im Januar 2013 in Washington.
Zwei, die sich mochten: Die damalige US-Außenministerin Hillary Clinton und McCain im Januar 2013 in Washington. © dpa | Jim Lo Scalzo
Sein Fußabdruck ist gewaltig, auch im Ausland wurde der hochdekorierte Mann als Sicherheitsexperte geschätzt.
Sein Fußabdruck ist gewaltig, auch im Ausland wurde der hochdekorierte Mann als Sicherheitsexperte geschätzt. © REUTERS | Jonathan Ernst
Sicherheitspolitisch war McCain stets ein ausgesprochener Hardliner. Einer mit tiefem Misstrauen gegen die traditionellen Feinde der USA wie Russland und China. Trumps seltsame Hinwendung zu Russland war ihm stets ein Dorn im Auge. Dessen Gipfel mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Juli 2018 bezeichnete er als den „schändlichsten Auftritt eines amerikanischen Präsidenten in der Erinnerung“.
Sicherheitspolitisch war McCain stets ein ausgesprochener Hardliner. Einer mit tiefem Misstrauen gegen die traditionellen Feinde der USA wie Russland und China. Trumps seltsame Hinwendung zu Russland war ihm stets ein Dorn im Auge. Dessen Gipfel mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Juli 2018 bezeichnete er als den „schändlichsten Auftritt eines amerikanischen Präsidenten in der Erinnerung“. © Getty Images | Uriel Sinai
McCain entwickelte sich zu einem der wenigen offenen Kritiker Trumps im eigenen Lager.
McCain entwickelte sich zu einem der wenigen offenen Kritiker Trumps im eigenen Lager. © REUTERS | REUTERS / BRIAN SNYDER
Mehr als einmal warf er Trump mangelhaftes Wertebewusstsein, Unwissenheit und Impulsivität vor. Aber auch McCain selber war dafür bekannt, schnell auszurasten, oft soll er dabei sogar vulgäre Schimpfworte gebraucht haben.
Mehr als einmal warf er Trump mangelhaftes Wertebewusstsein, Unwissenheit und Impulsivität vor. Aber auch McCain selber war dafür bekannt, schnell auszurasten, oft soll er dabei sogar vulgäre Schimpfworte gebraucht haben. © REUTERS | REUTERS / JONATHAN ERNST
Das soll auch – neben seinem frühzeitig weißen Haar – zu seinem Spitznamen „weißer Tornado“ beigetragen haben.
Das soll auch – neben seinem frühzeitig weißen Haar – zu seinem Spitznamen „weißer Tornado“ beigetragen haben. © REUTERS | REUTERS / JIM BOURG
Er war milder in Immigrationsfragen als seine Parteifreunde, strikt gegen Folter, für Transgender im Militär. Er machte Trump einen Strich durch die Rechnung bei dessen Herzensanliegen, die verhasste Krankenversicherung seines Vorgängers abzuschaffen: „Obamacare“
Er war milder in Immigrationsfragen als seine Parteifreunde, strikt gegen Folter, für Transgender im Militär. Er machte Trump einen Strich durch die Rechnung bei dessen Herzensanliegen, die verhasste Krankenversicherung seines Vorgängers abzuschaffen: „Obamacare“ © dpa | Carolyn Kaster
John Sidney McCain III hinterlässt neben seiner Frau Cindy und sieben Kindern aus zwei Ehen eine große Lücke und ein schillerndes politisches Vermächtnis.
John Sidney McCain III hinterlässt neben seiner Frau Cindy und sieben Kindern aus zwei Ehen eine große Lücke und ein schillerndes politisches Vermächtnis. © dpa | Andrew Gombert