Berlin. Der Fall Özil hat eine Rassismus-Debatte ausgelöst. Laut einer Umfrage meint die Mehrheit der Deutschen, dass es mehr Rassismus gibt.

Die Mehrheit der Deutschen findet, dass der Rassismus in den letzten zehn Jahren zugenommen hat. Das hat eine Emnid-Umfrage im Auftrag der „Bild am Sonntag“ ergeben. Demnach sind 57 Prozent der Auffassung, dass es eher mehr Rassismus gibt als früher. Nach Meinung von 29 Prozent der Befragten ist der Rassismus in den letzten zehn Jahren gleich geblieben. Von einer Abnahme gehen nur acht Prozent aus.

Eine knappe Mehrheit der Bürger hält Deutschland bei der Integration von Zuwanderern für erfolgreich, wie die Zeitung weiter berichtet. Zwar sagten nur vier Prozent, dass Deutschland sehr erfolgreich sei, 48 Prozent gehen aber davon aus, dass Deutschland eher erfolgreich bei der Integration ist. Für eher erfolglos halten die Integration 35 Prozent und für völlig erfolglos acht Prozent der Befragten.

Özil begründete Rücktritt mit rassistischen Anfeindungen

Die Schuld, wenn auch die Integration der Kinder und Kindeskinder von Zuwanderern scheitert, tragen nach Auffassung von 36 Prozent eher die Zuwanderer. 22 Prozent sehen die Schuld bei den Einheimischen. 35 Prozent denken, dass beide Seiten verantwortlich sind. Für die Umfrage hat Emnid laut „Bild am Sonntag“ 501 repräsentativ ausgewählte Bürger befragt.

Eine Debatte über Integration und Rassismus hatte vor einer Woche der Rücktritt von Mesut Özil aus der Fußballnationalmannschaft ausgelöst. Er hatte seine Entscheidung unter anderem mit rassistischen Anfeindungen begründet. (epd)