Augsburg. Kurz vor ihrem Bundesparteitag in Augsburg weigern sich Hotels, AfD-Mitglieder zu beherbergen. Die Partei hat dafür kein Verständnis.

Drei Wochen vor dem AfD-Bundesparteitag in Augsburg hat die Partei Probleme mit Hotelreservierungen. So stornierte das bekannteste Haus der Stadt, das zu Steigenberger gehörende Hotel „Drei Mohren“, aus Angst vor möglichen Krawallen von Linksextremen zehn Zimmer von AfD-Funktionären.

„Um die Sicherheit und das Wohlergehen all unserer Gäste zu gewährleisten, haben wir uns zu diesem Schritt entschieden“, begründete Steigenberger-Sprecherin Jannah Baldus am Freitag den Schritt. Zunächst hatten mehrere Medien über die Stornierung berichtet.

„Holiday Inn Express“ fürchtet um „Hausfrieden“

Ein zweites Hotel in Augsburg will elf AfD-Politiker nicht beherbergen, darunter Alexander Gauland, Alice Weidel und Beatrix von Storch. Das „Holiday Inn Express“ begründete dies damit, dass man ein internationales Hotel mit entsprechenden Mitarbeitern und Gästen auch aus dem Ausland sei und der Hausfrieden nicht gestört werden solle.

Die von der AfD gebuchten Zimmer seien aber nicht storniert. Die Partei könne sie mit anderen Mitgliedern belegen, sagte ein Sprecher des Betreibers Success Hotel Group.

AfD kritisiert Absage des „Holiday Inn Express“

Die AfD kritisierte das Vorgehen der Hotels. „Es ist besorgniserregend und spricht für ein gesellschaftlich vergiftetes Klima, wenn Mitgliedern einer demokratischen Partei die Übernachtung in einem Hotel verwehrt wird“, sagte der stellvertretende Bundessprecher, Kay Gottschalk.

Im Internet wird seit Wochen von Unbekannten dazu aufgerufen, während des Parteitags (30. Juni/1. Juli) auf gewalttätige Weise gegen die AfD vorzugehen. Die beiden Hotels werden in einer Art Reiseführer für Autonome mit dem Titel „Augsburg für Krawalltouristen“ auch als mögliche Ziele genannt.

(dpa)