Berlin. „Sich nicht unterkriegen lassen.“ Das ist die Devise von Claudia Roth. Morddrohungen gegen sie kämen aus unterschiedlichen Richtungen.

Die Grünen-Politikerin und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Claudia Roth, bekommt nach eigener Darstellung Morddrohungen. Diese stammten aus dem rechten Lager und dem nationalistisch-religiösen Teil der türkischstämmigen Wählerschaft in Deutschland.

„Ich werde täglich aus den Reihen von Pegida und AfD angefeindet, bis zu Morddrohungen“, sagte Roth der „Rheinischen Post“. Sie wehre sich dagegen, notfalls juristisch. Es gelte: „Gesicht zeigen. Hingehen. Haltung beweisen. Sich nicht unterkriegen lassen.“

Pöbelei bei Gedenkfeier

Bei der Gedenkfeier zum Brandanschlag in Solingen am vergangenen Dienstag sei sie von Anhängern der Migrantenpartei BIG „heftig angepöbelt“ worden, berichtete Roth. Dass sie verschwinden solle, sei noch der harmloseste Ausruf gewesen. Roth sagte, dass sich ein Teil der türkischstämmigen Deutschen abgeschottet habe.

„Das schwierige Verhältnis zwischen den jungen Türken, die Erdogan hinterherlaufen, aber in Deutschland alle Freiheiten genießen, und dem liberalen Teil der türkischstämmigen Community müssen wir ernst nehmen.“ Es gebe einen Rückzug einiger „in die vermeintliche heile Welt des konservativen Islam oder der türkischen Nation“. (dpa)