Seoul. Der Abbau der nordkoreanischen Atomanlagen soll im Mai geschehen – vor den Augen der Weltöffentlichkeit. Ist es mehr als eine Geste?

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat nach Angaben Südkoreas angekündigt, das heimische Atomtestgelände im Mai vor den Augen der Weltöffentlichkeit zu schließen.

Vom Abbau der Anlagen sollten sich Experten und Journalisten aus den USA und Südkorea vor Ort überzeugen können, erklärte das Büro des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In am Sonntag.

Der Schritt würde zeitlich in etwa mit dem geplanten Gipfeltreffen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un mit US-Präsident Donald Trump zusammenfallen. Trump nannte einen möglichen Termin in drei bis vier Wochen.

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    Mehr als nur eine Geste?

    Diese Zusage habe Kim bei seinem Gipfeltreffen mit Moon am Freitag gemacht. Beide hatten sich bei der historischen Begegnung darauf geeinigt, die geteilte Halbinsel schrittweise von Atomwaffen zu befreien und den seit fast sieben Jahrzehnten andauernden Kriegszustand zu beenden.

    Ob es sich bei der angekündigten Schließung um mehr als eine Geste handelt, war jedoch fraglich. Das Atomtestgelände ist nach Einschätzung chinesischer Geologen durch frühere unterirdische Atomtests beschädigt und zurzeit unbrauchbar. Es sei auch nicht auszuschließen, dass radioaktive Strahlung ausgetreten sei. (rtr/dpa)