Berlin. Im laufenden Jahr hat es schon mehr Angriffe auf türkische Einrichtungen gegeben als im gesamten Jahr 2017. Grund ist der Syrien-Krieg.

In Zusammenhang mit dem Vorrücken der türkischen Armee in der Kurden-Region Afrin in Syrien steigt die Zahl der Übergriffe auf türkische Einrichtungen in Deutschland. Die deutschen Polizeibehörden zählten im laufenden Jahr bereits 37 Angriffe mutmaßlicher prokurdischer Aktivisten auf Moscheen, Kulturvereine oder türkische Restaurants, wie das Bundesinnenministerium unserer Redaktion mitteilte. Im gesamten Jahr 2017 waren es insgesamt 13 solcher Übergriffe.

Für beide Zeiträume handele es sich um vorläufige Zahlen, die durch Nachmeldungen bei der Polizei noch steigen oder sinken könnten, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums. Zur angespannten Sicherheitslage zwischen Kurden und türkischen Nationalisten in Deutschland sagte sie: „Deutschland ist mit Blick auf die hier lebende große Zahl von Menschen mit Bezug zur Türkei seit jeher Spiegel und Resonanzboden türkisch-kurdischer Konflikte.“

Kampf um Afrin scheint Lage anzuheizen

Dies gelte „in besonderer Weise vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in und um Afrin“, ergänzte die Sprecherin gegenüber unserer Redaktion.

Chaos und Plünderungen in Afrin

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    In mehreren Bundesländern ereigneten sich allein in den vergangenen Tagen Brandanschläge auf Moscheen und türkische Läden, darunter gewalttätige Übergriffe in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Berlin und Nordrhein-Westfalen. (chu)