Washington. Rauswurf via Twitter: Rex Tillerson muss als US-Außenminister gehen. Der Abschied ist für ihn vielleicht mehr Erlösung als Entlassung.

Die ersten Spekulationen über seinen Rauswurf (oder Rücktritt) machten schon die Runde, da hatte Rex Tillerson im Februar vergangenen Jahres sein Büro im Außenministerium im Washingtoner Stadtteil Foggy Bottom noch gar nicht richtig bezogen.

Denn dass der Chef-Diplomat der Vereinigten Staaten von Amerika und sein Präsident nicht auf einer Wellenlänge senden und empfangen, war in den ersten Wochen der Amtszeit Donald Trumps beinahe täglich zu beobachten. Iran, China, Nordkorea, Nato, Russland – kaum ein Thema, bei „Secretary of State“ und Commander-in-Chief im Gleichschritt marschierten.

Entlassung – oder Erlösung für Tillerson?

14 Monate später hat der Mächtigere von beiden abrupt die Konsequenzen gezogen. Um 8.34 Uhr Ortszeit, kurz vor seiner Abreise nach Kalifornien, gab Trump am Dienstag via Twitter die Ablösung des 65-jährigen Texaners bekannt, der nur Stunden vorher von einer beschwerlichen Afrika-Reise zurückgekehrt war.

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Oder sollte man besser sagen: Erlösung? „Unsere Denkweise ist nicht wirklich die gleiche“, schrieb der Präsident und nannte die Causa Iran. Tillerson ist ein Verfechter des Atomabkommens, aus dem Trump am liebsten schon vor Monaten ausgestiegen wäre. Tillerson werde „jetzt viel glücklicher“ sein, stellte Trump flapsig fest.

Danach sah der Rausgeworfene nicht aus, als er am Mittag (Ortszeit) vor die Presse trat, Fortschritte in Nordkorea, Afghanistan und Syrien für sich in Anspruch nahm und demonstrativ oft von „Integrität“, „Respekt“ und „Ehrlichkeit“ redete und die Bedeutung von „Partnern“ und „Verbündeten“ in der internationalen Diplomatie hervorhob. Ausdrücklich bedankte er sich bei seinen Mitarbeitern und dem amerikanischen Volk. Donald Trump erwähnte er mit keinem Wort.

Mike Pompeo wechselt von der Spitze der CIA ins Außenministerium.
Mike Pompeo wechselt von der Spitze der CIA ins Außenministerium. © REUTERS | Aaron Bernstein

Anstelle des früheren Öl-Managers wird Mike Pompeo, Chef des Auslandsgeheimdienstes CIA und seit langem Liebling des Präsidenten, die Führung des State Departement am 1. April übernehmen. Der ehemalige republikanische Kongress-Abgeordnete aus Kansas ist ein energischer Kritiker des Mullah-Regimes in Teheran. Den von Trumps Vorgänger Obama inspirierten Atom-Deal mit dem Iran hält er für eine „Katastrophe“.

Tillerson wollte den Job als Außenminister eigentlich nicht

Tillersons Rauswurf markiert das Ende eines Martyriums, das Washingtoner Beobachter seit der Stunde Null ratlos stimmte. „Ich wollte diesen Job nicht“, sagte der weißhaarige Geschäftsmann in einem Interview vor einem Jahr, „meine Frau sagte mir, ich solle ihn annehmen.“ Dienst am Vaterland, man kennt das.

Einmal in Washington angekommen, begann für den an klare Von-oben-nach-unten-Anordnungen gewöhnten Manager das Fremdeln. Zum einem mit einer Bürokratie, die er für überdimensioniert hält. Was mit ein Grund für seine schlechten Beliebtheitswerte im Außenministerium ist. „Er kommuniziert miserabel, schottet sich ab und lässt das Ministerium langsam ausbluten, indem wichtige Stellen einfach nicht mehr besetzt werden“, sagte ein ehemaliger US-Botschafter unserer Redaktion noch in der vergangenen Woche. Zum anderen fremdelte Tillerson mit einem Präsidenten, der Außenpolitik via Twitter gestaltet und Kabinettsmitglieder, die anders ticken, gern öffentlich demütigt.

Tillerson hatte für Diplomatie mit Nordkorea plädiert

Als Tillerson im vergangenen Herbst in der heißen Phase des Nordkorea-Konflikts mühsam Gesprächskanäle nach Pjöngjang freischaufelte und gebetsmühlenartig für eine friedliche Lösung warb, schoss Trump ihm einen gewaltigen Torpedo vor den Bug: Mit dem „kleinen Raketenmann“ (Kim Jong Un) zu verhandeln, sei brotlose Kunst. „Spar dir deine Energie, Rex!“, twitterte Trump, „wir werden tun, was getan werden muss.“

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Vor diesem Hintergrund wirkt nach Einschätzung von US-Medien die am Dienstag verbreitete Erläuterung des Weißen Hauses „abseitig“ und „befremdlich“, Trump habe sich vor den möglicherweise bald beginnenden Nordkorea-Gesprächen an der Spitze des Außenministeriums neu aufstellen wollen.

Tillerson war für härtere Gangart gegen Russland

Das kühl temperierte Verhältnis zwischen Trump und Tillerson hat sachpolitische Gründe. Tillerson war gegen den US-Ausstieg aus dem Pariser Klima-Abkommen. Tillerson ist für eine härtere Gangart gegen Russland, obwohl ihm bei Amtsantritt aufgrund seiner Öl-Biographie das Etikett Putin-Versteher angeklebt wurde. Noch am Montag, als das Weiße Haus noch herumeierte, wies Tillerson im Fall des vergifteten russischen Ex-Spions in Großbritannien klar Moskau die Schuld zu.

Zum Bruch kam es im vergangenen Sommer. Tillerson bezeichnete Trumps nach lose ins Spiel gebrachten atomaren Aufrüstungspläne intern als „verfluchten Trottel“ und erwog frustriert seinen Rücktritt.

Das ist Donald Trumps Kabinett

Das Kabinett von US-Präsident Donald Trump hat während seiner Amtszeit schon einige Veränderungen gehabt. Wir zeigen alle Ministerposten. Mike Pence bekleidet das Amt des Vizepräsidenten. Der Ex-Gouverneur von Indiana ist in vielem der exakte Gegenentwurf zu Donald Trump. Ideologisch sattelfest, politisch erfahren und hochseriös, wird er auch vom Establishment der Republikaner anerkannt. Pence ist streng konservativ und damit sehr beliebt, nicht nur bei Evangelikalen und Sozialkonservativen der Partei. Er ist ein sehr strikter Gegner gleichgeschlechtlicher Ehen. Wir zeigen alle Ministerposten im Kabinett von US-Präsident Donald Trump.
Das Kabinett von US-Präsident Donald Trump hat während seiner Amtszeit schon einige Veränderungen gehabt. Wir zeigen alle Ministerposten. Mike Pence bekleidet das Amt des Vizepräsidenten. Der Ex-Gouverneur von Indiana ist in vielem der exakte Gegenentwurf zu Donald Trump. Ideologisch sattelfest, politisch erfahren und hochseriös, wird er auch vom Establishment der Republikaner anerkannt. Pence ist streng konservativ und damit sehr beliebt, nicht nur bei Evangelikalen und Sozialkonservativen der Partei. Er ist ein sehr strikter Gegner gleichgeschlechtlicher Ehen. Wir zeigen alle Ministerposten im Kabinett von US-Präsident Donald Trump. © dpa | John Angelillo / Pool
Pence war Radiomoderator, das ist seinen Auftritten bis heute anzumerken. Er dachte für die Präsidentschaftsrennen 2012 und 2016 selbst an eine Kandidatur. Pence gilt zwar als grundsolide, sein Profil ist aber nicht scharf genug, als dass er der Nummer eins die Schau stehlen könnte. Einige seiner bisherigen Positionen weichen von denen Trumps erheblich ab, so etwa sein Standpunkt zu internationalen Handelsabkommen, die Trump in geltender Form rundweg ablehnt.
Pence war Radiomoderator, das ist seinen Auftritten bis heute anzumerken. Er dachte für die Präsidentschaftsrennen 2012 und 2016 selbst an eine Kandidatur. Pence gilt zwar als grundsolide, sein Profil ist aber nicht scharf genug, als dass er der Nummer eins die Schau stehlen könnte. Einige seiner bisherigen Positionen weichen von denen Trumps erheblich ab, so etwa sein Standpunkt zu internationalen Handelsabkommen, die Trump in geltender Form rundweg ablehnt. © REUTERS | JASON REED
Mike Pompeo ist Außenminister der USA. Der ehemalige CIA-Chef und frühere Armee-Offizier wurde am 26. April 2018 vereidigt. Er trat damit die Nachfolge von Rex Tillerson an, den Trump entlassen hatte. Pompeo gilt als sehr konservativer „Falke“, der sich unter anderem in der Frage des Verbleibs der USA im Atomabkommen mit dem Iran deutlich rechts der Mitte positioniert hatte.
Mike Pompeo ist Außenminister der USA. Der ehemalige CIA-Chef und frühere Armee-Offizier wurde am 26. April 2018 vereidigt. Er trat damit die Nachfolge von Rex Tillerson an, den Trump entlassen hatte. Pompeo gilt als sehr konservativer „Falke“, der sich unter anderem in der Frage des Verbleibs der USA im Atomabkommen mit dem Iran deutlich rechts der Mitte positioniert hatte. © dpa | Jacquelyn Martin
Pompeo war lange Zeit umstritten. Nur mit Mühe und sehr knapper Mehrheit hatte der Auswärtige Ausschuss des US-Senats die Bestätigung zur Nominierung Trumps empfohlen.
Pompeo war lange Zeit umstritten. Nur mit Mühe und sehr knapper Mehrheit hatte der Auswärtige Ausschuss des US-Senats die Bestätigung zur Nominierung Trumps empfohlen. © REUTERS | REUTERS / ERIC THAYER
Am 13. März 2018 war Rex Tillersons Karriere als US-Außenminister vorbei. Trump feuerte den früheren Ölunternehmer.
Am 13. März 2018 war Rex Tillersons Karriere als US-Außenminister vorbei. Trump feuerte den früheren Ölunternehmer. © dpa | Rex C. Curry
James Mattis ist der Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten. Der pensionierte General gilt als hochintelligentes und exzentrisches Raubein, das nicht viel von politischer Korrektheit hält.
James Mattis ist der Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten. Der pensionierte General gilt als hochintelligentes und exzentrisches Raubein, das nicht viel von politischer Korrektheit hält. © dpa | Michael Reynolds
Einen Beinahe-Skandal provozierte Mattis einst, als er bei einer Podiumsdiskussion gestand, „höllisches Vergnügen“ daran zu haben, Feinde zu erschießen. „Du gehst nach Afghanistan und gerätst an Leute, die ihre Frauen fünf Jahre lang verprügeln, weil sie sich nicht verschleiert haben. Solche Leute sind eh keine richtigen Männer mehr. So macht es denn unheimlich viel Spaß, sie zu erschießen“, hatte er damals gesagt.
Einen Beinahe-Skandal provozierte Mattis einst, als er bei einer Podiumsdiskussion gestand, „höllisches Vergnügen“ daran zu haben, Feinde zu erschießen. „Du gehst nach Afghanistan und gerätst an Leute, die ihre Frauen fünf Jahre lang verprügeln, weil sie sich nicht verschleiert haben. Solche Leute sind eh keine richtigen Männer mehr. So macht es denn unheimlich viel Spaß, sie zu erschießen“, hatte er damals gesagt. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Jeff Sessions war länger Justizminister in Trumps Kabinett, als die meisten gedacht hätten. Der Präsident hatte sich von ihm abgewendet, als der die Aufsicht über die Russland-Ermittlungen abgegeben hatte; Session galt als befangen, weil Teil des Wahlkampf-Teams für Kandidat Trump war. Am 7. November 2018, dem Tag nach den US-Kongresswahlen, trat der erzkonservative Hardliner auf Wunsch Trumps zurück.
Jeff Sessions war länger Justizminister in Trumps Kabinett, als die meisten gedacht hätten. Der Präsident hatte sich von ihm abgewendet, als der die Aufsicht über die Russland-Ermittlungen abgegeben hatte; Session galt als befangen, weil Teil des Wahlkampf-Teams für Kandidat Trump war. Am 7. November 2018, dem Tag nach den US-Kongresswahlen, trat der erzkonservative Hardliner auf Wunsch Trumps zurück. © dpa | Michael Reynolds
Interims-Justizminister ist Sessions Stabschef Matthew Whitaker (l.). Er soll das Amt ausüben, bis Trump einen neuen Minister nominiert und der Senat den Kandidaten bestätigt.
Interims-Justizminister ist Sessions Stabschef Matthew Whitaker (l.). Er soll das Amt ausüben, bis Trump einen neuen Minister nominiert und der Senat den Kandidaten bestätigt. © REUTERS | Allison Shelley
Der ehemalige Investmentbanker Steven Mnuchin ist Finanzminister im US-Kabinett. Er war der Finanzchef Trumps im Wahlkampf, gilt als Wall-Street-Insider und Fan einer lockeren Hand bei Banken und Fonds. In seiner Zeit bei der Investment-Bank Goldman Sachs zu einigem Reichtum gekommen, gründete Mnuchin eine Investitionsfirma (Dune Capital Management) und eine Produktionsfirma (Dune Entertainment Partners). Damit finanzierte er Filme wie „Avatar“ oder die „X-Men“-Reihe.
Der ehemalige Investmentbanker Steven Mnuchin ist Finanzminister im US-Kabinett. Er war der Finanzchef Trumps im Wahlkampf, gilt als Wall-Street-Insider und Fan einer lockeren Hand bei Banken und Fonds. In seiner Zeit bei der Investment-Bank Goldman Sachs zu einigem Reichtum gekommen, gründete Mnuchin eine Investitionsfirma (Dune Capital Management) und eine Produktionsfirma (Dune Entertainment Partners). Damit finanzierte er Filme wie „Avatar“ oder die „X-Men“-Reihe. © REUTERS | MIKE SEGAR
Mnuchin, 1963 geboren, gilt als bestens vernetzt an der Wall Street. Er kündigte an, dass die Steuerpolitik zu den wichtigsten Vorhaben der Regierung Trumps gehöre. Außerdem liege der Fokus auf der Deregulierung der Wall Street. Er wolle sicherstellen, dass die Banken wieder in der Lage seien, kleine und mittelständische Betriebe mit Krediten auszustatten. Erfahrung in politischen Ämtern hatte Mnuchin nicht, das hat er mit Trump gemeinsam. Genauso wie Trump hat er früher für die demokratische Partei gespendet. Mnuchin ist jüdischen Glaubens. Medienberichten zufolge erhofft sich Trump davon eine Stärkung seiner Beziehungen zu wichtigen jüdischen Gemeinden.
Mnuchin, 1963 geboren, gilt als bestens vernetzt an der Wall Street. Er kündigte an, dass die Steuerpolitik zu den wichtigsten Vorhaben der Regierung Trumps gehöre. Außerdem liege der Fokus auf der Deregulierung der Wall Street. Er wolle sicherstellen, dass die Banken wieder in der Lage seien, kleine und mittelständische Betriebe mit Krediten auszustatten. Erfahrung in politischen Ämtern hatte Mnuchin nicht, das hat er mit Trump gemeinsam. Genauso wie Trump hat er früher für die demokratische Partei gespendet. Mnuchin ist jüdischen Glaubens. Medienberichten zufolge erhofft sich Trump davon eine Stärkung seiner Beziehungen zu wichtigen jüdischen Gemeinden. © dpa | Andrew Gombert
John Kelly war ein halbes Jahr lang US-Heimatschutzminister – bis er Ende Juli 2017 den entlassenen Reince Priebus als Stabschef ersetzte. Wie Mattis diente Kelly bei den Marines – 40 Jahre lang. Er kämpfte im Irak. Kelly wird oft als „Falke der Grenzsicherung“ beschrieben. Die Situation an der US-Südgrenze zu Mexiko beschrieb er einmal als „existenzielle Bedrohung“.
John Kelly war ein halbes Jahr lang US-Heimatschutzminister – bis er Ende Juli 2017 den entlassenen Reince Priebus als Stabschef ersetzte. Wie Mattis diente Kelly bei den Marines – 40 Jahre lang. Er kämpfte im Irak. Kelly wird oft als „Falke der Grenzsicherung“ beschrieben. Die Situation an der US-Südgrenze zu Mexiko beschrieb er einmal als „existenzielle Bedrohung“. © imago | Agencia EFE
John Kelly ist der ranghöchste Offizier, der in einem Krieg nach 9/11 ein Kind verlor: 2010 kam sein Sohn Michael im Irak ums Leben. Als General bezog Kelly einige Male offen Opposition zu Präsident Barack Obama.
John Kelly ist der ranghöchste Offizier, der in einem Krieg nach 9/11 ein Kind verlor: 2010 kam sein Sohn Michael im Irak ums Leben. Als General bezog Kelly einige Male offen Opposition zu Präsident Barack Obama. © dpa | Peter Foley
Der Anwalt Reince Priebus saß als Stabschef im Weißen Haus an einer der wichtigsten Schaltstellen der Macht im politischen Gefüge der USA. Schon während des Wahlkampfs hatte Priebus einige Auseinandersetzungen mit Trump. Er sprach sich offen gegen Trumps vulgär-abfällige Äußerungen über Frauen aus, stand aber trotzdem als eine der letzten Größen der Partei immer zum Kandidaten. Für mehr als ein halbes Jahr hat es nicht gereicht: Ende Juli entließ US-Präsident Trump Priebus als Stabschef.
Der Anwalt Reince Priebus saß als Stabschef im Weißen Haus an einer der wichtigsten Schaltstellen der Macht im politischen Gefüge der USA. Schon während des Wahlkampfs hatte Priebus einige Auseinandersetzungen mit Trump. Er sprach sich offen gegen Trumps vulgär-abfällige Äußerungen über Frauen aus, stand aber trotzdem als eine der letzten Größen der Partei immer zum Kandidaten. Für mehr als ein halbes Jahr hat es nicht gereicht: Ende Juli entließ US-Präsident Trump Priebus als Stabschef. © Reuters | RICK WILKING
Alex Azar ist Gesundheitsminister der USA. „Er wird ein Star sein, für bessere Gesundheitsversorgung und geringere Kosten für Medikamente“, twitterte Trump im November 2017 noch vor der Azars Vereidigung Ende Januar 2018. Der ehemalige Pharma-Manager – Nachfolger von Tom Price – gilt als entschiedener Gegner von „Obamacare“, dem Gesundheitssystem, geschaffen von Trumps Amtsvorgänger Barack Obama.
Alex Azar ist Gesundheitsminister der USA. „Er wird ein Star sein, für bessere Gesundheitsversorgung und geringere Kosten für Medikamente“, twitterte Trump im November 2017 noch vor der Azars Vereidigung Ende Januar 2018. Der ehemalige Pharma-Manager – Nachfolger von Tom Price – gilt als entschiedener Gegner von „Obamacare“, dem Gesundheitssystem, geschaffen von Trumps Amtsvorgänger Barack Obama. © REUTERS | REUTERS / JOSHUA ROBERTS
Er vertritt die Ansicht, dass eine Änderung des Systems auch ohne Beteiligung des Kongresses möglich ist. Azar ist im Direktorengremium des American Council on Germany, einer Organisation zur Verbesserung der transatlantischen Beziehungen. Dem Gremium gehört unter anderem auch der CSU-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg an.
Er vertritt die Ansicht, dass eine Änderung des Systems auch ohne Beteiligung des Kongresses möglich ist. Azar ist im Direktorengremium des American Council on Germany, einer Organisation zur Verbesserung der transatlantischen Beziehungen. Dem Gremium gehört unter anderem auch der CSU-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg an. © REUTERS | LEAH MILLIS
Tom Price musste im September 2017 als Gesundheitsminister zurücktreten. Er war rund sieben Monate im Amt. Ihm waren unter anderem Unregelmäßigkeiten in Zusammenhang mit Flügen in Regierungsmaschinen vorgeworfen worden.
Tom Price musste im September 2017 als Gesundheitsminister zurücktreten. Er war rund sieben Monate im Amt. Ihm waren unter anderem Unregelmäßigkeiten in Zusammenhang mit Flügen in Regierungsmaschinen vorgeworfen worden. © dpa | Michael Reynolds
Der frühere Leibarzt des Weißen Hauses, Ronny Jackson, wurde von Trump überraschend zum Veteranenminister ernannt. Als Mitglied der Streitkräfte sei Jackson hoch qualifiziert für den Job, erklärte Trump. Er habe aus erster Hand erfahren, welche Opfer Veteranen erbrächten. Jackson (50) ist Konteradmiral der US-Marine.
Der frühere Leibarzt des Weißen Hauses, Ronny Jackson, wurde von Trump überraschend zum Veteranenminister ernannt. Als Mitglied der Streitkräfte sei Jackson hoch qualifiziert für den Job, erklärte Trump. Er habe aus erster Hand erfahren, welche Opfer Veteranen erbrächten. Jackson (50) ist Konteradmiral der US-Marine. © dpa | Manuel Balce Ceneta
Elaine Chao ist Verkehrsministerin im US-Kabinett. Unter Ex-Präsident George W. Bush war Chao Arbeitsministerin; sie ist eines der wenigen Kabinettsmitglieder mit Regierungserfahrung. Chao hat gemäß der Wahlkampfversprechen von Donald Trump angekündigt, Milliarden in die marode Infrastruktur des Landes investieren zu wollen
Elaine Chao ist Verkehrsministerin im US-Kabinett. Unter Ex-Präsident George W. Bush war Chao Arbeitsministerin; sie ist eines der wenigen Kabinettsmitglieder mit Regierungserfahrung. Chao hat gemäß der Wahlkampfversprechen von Donald Trump angekündigt, Milliarden in die marode Infrastruktur des Landes investieren zu wollen © imago | ZUMA Press
Als Arbeitsministerin unter Ex-Präsident George W. Bush war Elaine Chao die erste asiatischstämmige Frau in einem US-Kabinett. Sie bringt auch Erfahrungen im Verkehrsressort mit, wo sie einst stellvertretende Ministerin war. Zudem sitzt sie in den Direktorien der US-Bank Wells Fargo, der Mediengruppe News Corp und anderer großer US-Unternehmen. Sie ist die Frau des republikanischen Mehrheitsführers im Senat, Mitch McConnell.
Als Arbeitsministerin unter Ex-Präsident George W. Bush war Elaine Chao die erste asiatischstämmige Frau in einem US-Kabinett. Sie bringt auch Erfahrungen im Verkehrsressort mit, wo sie einst stellvertretende Ministerin war. Zudem sitzt sie in den Direktorien der US-Bank Wells Fargo, der Mediengruppe News Corp und anderer großer US-Unternehmen. Sie ist die Frau des republikanischen Mehrheitsführers im Senat, Mitch McConnell. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
Rick Perry ist US-Energieminister. Der frühere Gouverneur von Texas steht bei Demokraten in der Kritik. Sie werfen ihm eine zu große Nähe zu Ölfirmen und Zweifel an Studien zum Klimawandel vor.
Rick Perry ist US-Energieminister. Der frühere Gouverneur von Texas steht bei Demokraten in der Kritik. Sie werfen ihm eine zu große Nähe zu Ölfirmen und Zweifel an Studien zum Klimawandel vor. © dpa | Andrew Harnik
Vor Jahren hatte er sich dafür ausgesprochen, das Energieministerium abzuschaffen. Perry hat allerdings erklärt, dass ihm diese Äußerung leid tue. Dem Energie-Ministerium untersteht ein riesiger Forschungsapparat, der sich etwa mit der Ölförderung, der Energieeffizienz und erneuerbaren Energien befasst.
Vor Jahren hatte er sich dafür ausgesprochen, das Energieministerium abzuschaffen. Perry hat allerdings erklärt, dass ihm diese Äußerung leid tue. Dem Energie-Ministerium untersteht ein riesiger Forschungsapparat, der sich etwa mit der Ölförderung, der Energieeffizienz und erneuerbaren Energien befasst. © dpa | Lm Otero
Ryan Zinke ist der US-Innenminister. Der Kongressabgeordnete war Kommandeur der Marine-Infanterie-Elitetruppe Navy Seals. Das Ministerium verwaltet rund ein Fünftel der öffentlichen Flächen des Landes, darunter Nationalparks. Es ist in den USA nicht für die innere Sicherheit zuständig. Das übernehmen die Ministerien für Justiz und Heimatschutz.
Ryan Zinke ist der US-Innenminister. Der Kongressabgeordnete war Kommandeur der Marine-Infanterie-Elitetruppe Navy Seals. Das Ministerium verwaltet rund ein Fünftel der öffentlichen Flächen des Landes, darunter Nationalparks. Es ist in den USA nicht für die innere Sicherheit zuständig. Das übernehmen die Ministerien für Justiz und Heimatschutz. © imago | ZUMA Press
Zinke ist gegen die Privatisierung von öffentlichem Grundbesitz, hat aber auch für Gesetze gestimmt, die Umweltauflagen in solchen Gebieten aufweichen. Trump will auf Staatsgebiet verstärkt Ölbohrungen und Bergbau erlauben.
Zinke ist gegen die Privatisierung von öffentlichem Grundbesitz, hat aber auch für Gesetze gestimmt, die Umweltauflagen in solchen Gebieten aufweichen. Trump will auf Staatsgebiet verstärkt Ölbohrungen und Bergbau erlauben. © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Alexander Acosta ist Arbeitsminister im Kabinett von Präsident Donald Trump. Der Dekan der juristischen Fakultät der Florida International University hatte bereits mehrere Posten in der US-Verwaltung inne. Unter anderem gehörte er der US-Behörde für Arbeitsbeziehungen an und arbeitete in leitender Funktion im Justizministerium. Acosta ist der einzige Latino in der US-Regierung.
Alexander Acosta ist Arbeitsminister im Kabinett von Präsident Donald Trump. Der Dekan der juristischen Fakultät der Florida International University hatte bereits mehrere Posten in der US-Verwaltung inne. Unter anderem gehörte er der US-Behörde für Arbeitsbeziehungen an und arbeitete in leitender Funktion im Justizministerium. Acosta ist der einzige Latino in der US-Regierung. © dpa | zeus kde
Ben Carson ist als Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung in Trumps Regierungskabinett tätig. Der ehemalige Neurochirurg gehörte zu einem Kreis von Republikanern, die sich sehr loyal gegenüber Trump verhalten hatten. Der 65-Jährige hatte sich selbst um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner beworben, war aber in den Vorwahlen gescheitert. Er stellte sich dann sehr früh hinter Trump.
Ben Carson ist als Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung in Trumps Regierungskabinett tätig. Der ehemalige Neurochirurg gehörte zu einem Kreis von Republikanern, die sich sehr loyal gegenüber Trump verhalten hatten. Der 65-Jährige hatte sich selbst um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner beworben, war aber in den Vorwahlen gescheitert. Er stellte sich dann sehr früh hinter Trump. © reuters | STEVE MARCUS
Wilbur Ross (1937) ist Handelsminister von Donald Trump und bestimmt die Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten mit. Der frühere Investmentbanker und Milliardär zählt zur Finanzelite und hat mit seinen Deals ein Milliardenvermögen angehäuft. Er sammelte in New York politische Erfahrung, wo er als Privatisierungsberater für den früheren Bürgermeister Rudy Giuliani arbeitete.
Wilbur Ross (1937) ist Handelsminister von Donald Trump und bestimmt die Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten mit. Der frühere Investmentbanker und Milliardär zählt zur Finanzelite und hat mit seinen Deals ein Milliardenvermögen angehäuft. Er sammelte in New York politische Erfahrung, wo er als Privatisierungsberater für den früheren Bürgermeister Rudy Giuliani arbeitete. © REUTERS | LUCAS JACKSON
Die Milliardärin Betsy DeVos ist Bildungsministerin. Die Unternehmerin und Philanthropin ist frühere Vorsitzende der Republikaner in Michigan sowie Bildungsaktivistin
Die Milliardärin Betsy DeVos ist Bildungsministerin. Die Unternehmerin und Philanthropin ist frühere Vorsitzende der Republikaner in Michigan sowie Bildungsaktivistin © REUTERS | MIKE SEGAR
Scott Pruitt, Chef der mächtigen US-Umweltschutzbehörde Epa (Environmental Protection Agency), hat am 5. Juli 2018 sein Amt aufgegeben. Gegen ihn laufen eine ganze Reihe regierungsinterner Untersuchungen wegen Vorwürfen ethischer und juristischer Verfehlungen. Lange hatte Donald Trump eisern zu dem früheren Energielobbyisten gehalten, lag der doch umweltpolitisch voll auf seinem Kurs: Er verschaffte fossilen Brennstoffen freie Bahn, negierte den Klimawandel und stutzte die früher mächtige Umweltbehörde massiv.
Scott Pruitt, Chef der mächtigen US-Umweltschutzbehörde Epa (Environmental Protection Agency), hat am 5. Juli 2018 sein Amt aufgegeben. Gegen ihn laufen eine ganze Reihe regierungsinterner Untersuchungen wegen Vorwürfen ethischer und juristischer Verfehlungen. Lange hatte Donald Trump eisern zu dem früheren Energielobbyisten gehalten, lag der doch umweltpolitisch voll auf seinem Kurs: Er verschaffte fossilen Brennstoffen freie Bahn, negierte den Klimawandel und stutzte die früher mächtige Umweltbehörde massiv. © Reuters | NICK OXFORD
Auf Pruitt soll Andrew Wheeler folgen. Berichten zufolge sollen die politischen Ziele dieses früheren Kohlelobbyisten denen Pruitts in nichts nachstehen.
Auf Pruitt soll Andrew Wheeler folgen. Berichten zufolge sollen die politischen Ziele dieses früheren Kohlelobbyisten denen Pruitts in nichts nachstehen. © REUTERS | HANDOUT
John Bolton, der frühere US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, übernimmt seit Anfang April 2018 das Amt des Nationalen Sicherheitsberaters. US-Präsident Donald Trump Bolton will nach eigenen Worten seinen aktuellen Nationalen Sicherheitsberater H.R. McMaster entlassen. Bolton gilt als Verfechter eines harten außenpolitischen Kurses. Er hat sich für militärische Gewalt gegen den Iran oder Nordkorea ausgesprochen. Bolton ist der dritte Sicherheitsberater Trumps innerhalb von 14 Monaten.
John Bolton, der frühere US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, übernimmt seit Anfang April 2018 das Amt des Nationalen Sicherheitsberaters. US-Präsident Donald Trump Bolton will nach eigenen Worten seinen aktuellen Nationalen Sicherheitsberater H.R. McMaster entlassen. Bolton gilt als Verfechter eines harten außenpolitischen Kurses. Er hat sich für militärische Gewalt gegen den Iran oder Nordkorea ausgesprochen. Bolton ist der dritte Sicherheitsberater Trumps innerhalb von 14 Monaten. © REUTERS | Joshua Roberts
Herbert Raymond McMaster hatte den Posten des Nationalen Sicherheitsberates rund 13 Monate inne. Er habe eine herausragende Arbeit geleistet und werde immer sein Freund bleiben, erklärte Trump auf Twitter. McMaster, der noch General der US-Streitkräfte ist, gab bekannt, im Sommer auch aus dem Militär auszuscheiden. Nach Angaben des Weißen Hauses war es eine gemeinsame Entscheidung. McMaster habe dem Land mehr als 30 Jahre lang gedient. Trump hob seine Verdienste für neue Partnerschaften im Nahen Osten, im Kampf gegen den IS und bei der Nordkorea-Strategie hervor.
Herbert Raymond McMaster hatte den Posten des Nationalen Sicherheitsberates rund 13 Monate inne. Er habe eine herausragende Arbeit geleistet und werde immer sein Freund bleiben, erklärte Trump auf Twitter. McMaster, der noch General der US-Streitkräfte ist, gab bekannt, im Sommer auch aus dem Militär auszuscheiden. Nach Angaben des Weißen Hauses war es eine gemeinsame Entscheidung. McMaster habe dem Land mehr als 30 Jahre lang gedient. Trump hob seine Verdienste für neue Partnerschaften im Nahen Osten, im Kampf gegen den IS und bei der Nordkorea-Strategie hervor. © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Nur einen Monat lang war Michael Flynn Trumps Berater für nationale Sicherheit. Knapp vier Wochen nach Trumps Amtsantritt trat der Ex-General wieder zurück. Hintergrund waren seine Verbindungen zu russischen Offiziellen noch vor Trumps Vereidigung und die Tatsache, dass Flynn Vizepräsident Mike Pence die Unwahrheit darüber sagte.
Nur einen Monat lang war Michael Flynn Trumps Berater für nationale Sicherheit. Knapp vier Wochen nach Trumps Amtsantritt trat der Ex-General wieder zurück. Hintergrund waren seine Verbindungen zu russischen Offiziellen noch vor Trumps Vereidigung und die Tatsache, dass Flynn Vizepräsident Mike Pence die Unwahrheit darüber sagte. © dpa | Michael Reynolds
Nikki Haley war die Uno-Botschafterin der Vereinigten Staaten. Die bisherige Gouverneurin South Carolinas war auf dem diplomatischen Parkett ein unbeschriebenes Blatt. Haley folgte in dem diplomatischen Amt auf Samantha Power, die von Ex-Präsident Barack Obama nach New York entsandt worden war.
Nikki Haley war die Uno-Botschafterin der Vereinigten Staaten. Die bisherige Gouverneurin South Carolinas war auf dem diplomatischen Parkett ein unbeschriebenes Blatt. Haley folgte in dem diplomatischen Amt auf Samantha Power, die von Ex-Präsident Barack Obama nach New York entsandt worden war. © Reuters | GARY CAMERON
Am 9. Oktober 2018 trat die Tochter indischer Einwanderer zurück.
Am 9. Oktober 2018 trat die Tochter indischer Einwanderer zurück. © dpa | Pablo Martinez Monsivais
Robert Lighthizer ist der Handelsbeauftragt der Trump-Regierung.
Robert Lighthizer ist der Handelsbeauftragt der Trump-Regierung. © Reuters | YURI GRIPAS
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Tillerson blieb wohl nur aus Pflichtgefühl

Warum der Multi-Millionär bei der Stange blieb, erklärten informierte Kreise mit Pflichtgefühl. „Zusammen mit Verteidigungsminister James Mattis und Stabschef John Kelly ist Tillerson der Gegenpol zur Sprunghaftigkeit und Unberechenbarkeit des Präsidenten“, kommentierte die „Washington Post“.

„Wir haben es Männern wie Tillerson, Mattis und Kelly zu verdanken, dass unser Land nicht im kompletten Chaos versinkt“, sagte Bob Corker, Republikaner und Vorsitzender des einflussreichen Auswärtigen Ausschusses.

Geheimdienst CIA wird erstmals von einer Frau geführt

 Das vom der CIA zur Verfügung gestellte Foto zeigt Gina Haspel, Vizedirektorin der CIA. Wenn der US-Senat zustimmt, könnte Gina Haspel bald die erste Frau an der Spitze der CIA sein. Die 61-Jährige ist nicht unumstritten – sie soll eine Rolle bei der Folter von Gefangenen durch den Auslandsgeheimdienst nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gespielt haben
Das vom der CIA zur Verfügung gestellte Foto zeigt Gina Haspel, Vizedirektorin der CIA. Wenn der US-Senat zustimmt, könnte Gina Haspel bald die erste Frau an der Spitze der CIA sein. Die 61-Jährige ist nicht unumstritten – sie soll eine Rolle bei der Folter von Gefangenen durch den Auslandsgeheimdienst nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gespielt haben © dpa | -

Mit Mike Pompeo (54) kommt nun das Anti-Konzept zu Tillerson an die Macht. Der Absolvent der Militärakademie West Point war Panzeroffizier und Unternehmer, was Trump per se beeindruckt. Zudem pflegt er im Amt als CIA-Chef eine Sprache, die keine Zurückhaltung verrät: Iran – Bedrohung für den Weltfrieden. Regimewechsel in Nordkorea – warum eigentlich nicht?

Seither hat Pompeo bei Trump ein Stein im Brett. Im Weißen Haus ist er darum entschieden häufiger als Gesprächspartner zu finden gewesen als Tillerson. In seinem neuen Amt, so Trump, werde der oft mit leicht blutunterlaufenen Augen anzutreffende Republikaner qua „Intellekt“ einen „fantastischen Job“ machen.

An seine Stelle bei der CIA rückt mit Gina Haspel zum ersten Mal eine Frau. Die 61-Jährige, derzeit Vize-Chefin, ist Menschenrechts-Organisationen seit langem ein Dorn im Auge. Nach den Terror-Anschlägen von El Kaida am 11. September 2001 leitete sie in Thailand ein Geheimgefängnis der CIA, in dem Terrorverdächtige gefoltert wurden. Deutsche Anwälte haben gegen die Frau, von der es bisher kein öffentliches Foto gab, im vergangenen Sommer beim Generalbundesanwalt Strafanzeige gestellt.