Paris. Mit polemischer Kritik an Merkels Flüchtlingspolitik hat Designer Karl Lagerfeld in seiner Wahlheimat Frankreich für Aufregung gesorgt.

  • In einer französischen TV-Show hat Karl Lagerfeld negativ über Angela Merkel gesprochen
  • Er kritisierte ihre Flüchtlingspolitik
  • Auch an Flüchtlingen ließ er kein gutes Haar

Modeschöpfer Karl Lagerfeld hat in einer französischen Talksendung drastische Kritik an der Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geäußert.

Lagerfeld sagte in einer Sendung mit Moderator Thierry Ardisson beim Sender C8: „Man kann nicht, selbst wenn Jahrzehnte dazwischen liegen, Millionen Juden töten, um danach Millionen ihrer schlimmsten Feinde kommen zu lassen.“ Zuvor hatte der Modedesigner noch bekräftigt, dass Merkel seiner „Meinung nach“ einen großen Fehler gemacht habe.

Die Bundeskanzlerin hätte es nicht nötig gehabt, eine Million zusätzliche Flüchtlinge aufzunehmen, „um sich ein charmantes Image zu geben – nach dem Bild der Rabenmutter, dass sie sich in der Geschichte der Griechenland-Krise gegeben hat“, meinte Lagerfeld.

Rundfunkaufsicht prüft den Auftritt

Auch erzählte er in der Talksendung von einer Bekannten in Deutschland, die einen jungen Syrer aufgenommen habe, der ein wenig Englisch sprechen konnte und keine erfreulichen Erfahrungen gemacht habe. „Nach vier Tagen, wissen Sie, was er zu der Dame sagte? ,Die beste Erfindung Deutschlands ist der Holocaust!‘ Im nächsten Moment saß er auf der Straße, das sag ich Ihnen“, berichtete Lagerfeld.

Mit seinen Statements rief der Modedirektor von Chanel die staatliche Rundfunkaufsicht CSA in seiner Wahlheimat Frankreich auf den Plan. Bei der Behörde gingen nach seinem Auftritt am vergangenen Wochenende Hunderte Reaktionen ein.

Zum Inhalt der Reaktionen machte die CSA keine Angaben. Allerdings prüft die CSA, ob sie eine Rüge gegen die Sendung von Thierry Ardisson ausspricht. (jei/dpa)