Berlin. Nach der Pflege-Reform sind die Ausgaben der Sozialkassen nun rasant gestiegen. Sie sind um mehr als 22 Prozent nach oben geklettert.

Die Reform der gesetzlichen Pflegeversicherung hat zu einem rasanten Anstieg der Leistungen geführt. Im ersten Halbjahr 2017 sind diese Ausgaben der Sozialkasse auf 17 Milliarden Euro geklettert, wie aus Daten des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht, über die der „Spiegel“ berichtet. Das entspriche einem Plus von mehr als 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die Ausweitung war erklärtes Ziel der Reform, deren letzte Stufe zu Jahresbeginn in Kraft trat. Demenzkranke haben seither Anspruch auf alle Leistungen der Pflegeversicherung, außerdem setzen viele Hilfen früher an als zuvor. Im Gegenzug wurde der Beitragssatz auf nun 2,55 Prozent (Kinderlose: 2,8 Prozent) des Bruttolohns angehoben.

Die Zahl der Menschen, die Anspruch auf Leistungen aus der gesetzlichen oder privaten Pflegeversicherung haben, ist zur Jahreswende um 400.000 auf insgesamt 3,3 Millionen gestiegen. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) wertet die Ausweitung als Erfolg. Im Endspurt des Wahlkampfs ist die Pflege zum wichtigen Thema geworden. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hatte für einen „kompletten Neustart“ geworben. (les)