Mit diesen Worten würdigen Kohls Begleiter den Altkanzler
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Straßburg. Hochrangige Gäste kamen zum Abschied von Helmut Kohl. Sie alle würdigten den Altkanzler. Und manche erinnerten mit einem Schmunzeln.
Beim Trauerakt im Europaparlament nahmen hochrangige Politiker und Weggefährten Helmut Kohls Abschied von dem verstorbenen Altkanzler. Viele ernste Worte wurden gesprochen – doch manch einer ließ sich auch einen Schmunzler nicht verbieten.
Kanzlerin Angela Merkel beschrieb Kohl als großen Europäer, der nie seine Bodenhaftung verloren und seine Heimat vergessen habe: „Was er zusagte, dazu stand er – ohne Wenn und Aber.“ Kohls Anteilnahme am Schicksal anderer sei „immer von Herzen“ gekommen, erinnert sich die Kanzlerin. Doch auch ihre Beziehung zu ihm war offenbar nicht immer leicht. „So manche Geister schieden sich an ihm. Auch ich kann davon erzählen, doch all das tritt zurück hinter seinem Lebenswerk“, so die Kanzlerin.
Clinton: „Ich habe ihn geliebt“
Der frühere US-Präsident Bill Clinton machte dem Altkanzler Helmut Kohl bei der Trauerfeier in Straßburg eine Liebeserklärung: „Ich habe ihn geliebt. Ich habe ihn sehr gemocht“, sagte Clinton. „Er wollte eine Welt schaffen, in der niemand niemanden dominiert.“ Und zum Schluss fügte der Ex-Präsident hinzu: „Du hast das gut gemacht in deinem Leben. Und wir, die wir dabei sein durften, lieben dich dafür.“
Der Trauerakt von Helmut Kohl in Bildern
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EU-Ratspräsident Donald Tusk sagte: „Seine Vision ging weit über die deutschen Grenzen und die deutschen Interessen hinaus.“ Kohl habe sich zudem „große Verdienste beim Versöhnungswerk mit Polen“ erworben. Tusk selbst kommt aus dem polnischen Danzig.
Kohl, der „Nachkriegsgigant“
„Mit Helmut Kohl verlässt uns eine Nachkriegsgigant“, sagte sein EU-Kollege Jean-Claude Juncker. Auch er würdigte die Arbeit und das Leben des Altkanzlers als deutsch-europäischen Patrioten. Doch er ließ sich auch einen Scherz nicht nehmen: „Lieber Helmut, Du bist jetzt im Himmel. Versprich mir, dass Du dort nicht als erstes einen CDU-Ortsverband gründest.“
Der französische Präsident Emmanuel Macron würdigte Kohl schon vor dem Trauerakt auf seiner Facebook-Seite – mit einem deutschen Eintrag. „Helmut Kohl ist für alle Franzosen der Repräsentant eines Deutschlands, das versucht, aus Ruinen ein Ideal zu schaffen“, schrieb Macron. „Das versucht, der Welt ein Projekt vorzuschlagen und damit die Verletzungen und Gräuel wiedergutzumachen. Auf dass sie weder verschwiegen noch vergessen werden.“
Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew erinnerte an die engen Beziehungen Helmut Kohls zu seinem Land. „Für ihn war das ein Teil eines gemeinsamen Hauses, ohne Stacheldraht“, sagte Medwedew laut Übersetzung aus dem Russischen. „Es war ein Traum von Frieden und Sicherheit für alle.“ (wck/dpa)
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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