Hamburg. Der NDR-Moderator Christian Ehring durfte sie „Nazi-Schlampe“ nennen. AfD-Kandidatin Weidel will nun nicht weiter gegen ihn vorgehen.

In der rechtlichen Auseinandersetzung zwischen der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel und dem NDR-Moderator Christian Ehring hat die Politikerin nach NDR-Angaben ihre Beschwerde zurückgezogen. Weidel wollte Ehring untersagen lassen, den Begriff „Nazi-Schlampe“ zu wiederholen. So hatte er sie bei „Extra 3“ genannt, um satirisch zu zeigen, dass er ihrem Aufruf folge, die politische Korrektheit aufzugeben.

Das Landgericht Hamburg hatte in einem Beschluss vom 11. Mai den Antrag Weidels zurückgewiesen. Die AfD-Politikerin wollte ursprünglich weiter gegen die Bezeichnung vorgehen, hat sich nun aber offenbar umentschieden. Das Gericht hatte befunden, dass der Begriff in genau dem Zusammenhang toleriert werden müsse. Das müsse eine Spitzenkandidatin der Partei aushalten.

Weidel forderte Ende der politischen Korrektheit

Ehring hatte sich mit direktem Bezug zu einer filmisch eingespielten Äußerung Weidels geäußert. Sie hatte gesagt, die politische Korrektheit gehöre auf den Müllhaufen der Geschichte. Ehring sagte zum Publikum: „Jawoll. Schluss mit der politischen Korrektheit, lasst uns alle unkorrekt sein. Da hat die Nazi-Schlampe doch recht. War das unkorrekt genug? Ich hoffe!“

Ein Gerichtssprecher bestätigte ihren Verzicht auf eine Beschwerde. Weidel, die Spitzenkandidatin ihrer Partei zur Bundestagswahl sowohl im Bund wie auch in Baden-Württemberg ist, teilte am Donnerstag über einen Sprecher mit: „Wir haben unseren Punkt gemacht, solche Beleidigungen sind nicht akzeptabel. Dabei ist es letztendlich für uns politisch nicht entscheidend, was irgendein Gericht dazu meint, deswegen werden wir uns dort auch nicht unnötig verkämpfen.“ (HA)

Dieser Text ist zuerst auf abendblatt.de erschienen.