Berlin. Barron Trump ist das jüngste Kind von Donald Trump. Was das Leben als Präsidentensohn bedeutet, erklärt Psychologin Birgit Spieshöfer.

Bei aller Aufmerksamkeit um den neuen US-Präsidenten Donald Trump gerät auch eins seiner Familienmitglieder verstärkt ins Rampenlicht: sein jüngster Sohn Barron. Nach der Feier zu Trumps Amtsantritt warfen dem Zehnjährigen Medien und Öffentlichkeit vor gelangweilt und schlecht erzogen zu sein. Er wirke apathisch und hätte autistische Züge, hieß es.

Ein Angriff auf den jüngsten Trump-Spross überschritt schließlich jede Grenze des guten Geschmacks. Die US-Komödiantin Katie Rich twitterte, Barron werde der erste zu Hause unterrichtete Schul-Amokläufer der USA sein. Der Tweet wurde später gelöscht, Chelsea Clinton, als Tochter des ehemaligen US-Präsidenten Bill und der Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton im Weißen Haus aufgewachsen, nahm den Jungen in Schutz. Sie forderte, er müsse einfach Kind sein dürfen.

Doch was bedeutet es für ein Kind, das so in der Öffentlichkeit steht, einfach Kind zu sein? Wie verkraftet ein Zehnjähriger den Medienrummel? Die Diplom-Psychologin Birgit Spieshöfer (48) wagt sich an den Versuch einer Einordnung. Weil es schwer ist, aus der Distanz verlässliche Interpretationen zu stellen, will sie im Interview allgemeingültige Regeln herausarbeiten, die prinzipiell für alle Kinder gelten, die in der Öffentlichkeit stehen.

Frau Spieshöfer, was bedeutet es für ein Kind, so in der Öffentlichkeit zu stehen wie der Sohn von Donald Trump?

Birgit Spieshöfer: Barron Trump ist ja noch ein Kind, er ist erst zehn Jahre alt. Das müssen wir uns bewusst machen. Als Zehnjähriger ist man mit so einer Situation überfordert, auf allen Ebenen: körperlich, emotional, geistig. Hier gilt nicht: Was mich nicht umbringt, macht mich stark. Der Druck der Öffentlichkeit hinterlässt Spuren. Da kann man ihm fast nur wünschen, dass er ein dickfelliger Typ ist.

Es kommt also auf die Persönlichkeit an?

Spieshöfer: Ja, denn da reagiert jedes Kind unterschiedlich, abhängig davon, wie sensibel es ist. Vielleicht lehne ich mich jetzt zu weit aus dem Fenster, aber im Fernsehen und auch auf Fotos macht Barron Trump auf mich den Eindruck, als sei er eher empfindsam, nicht so ein „Haudrauf“ wie sich sein Vater präsentiert. Der empfindsamere Typ reagiert viel stärker auf das, was in der Öffentlichkeit kritisiert wird, für das er vielleicht sogar diskreditiert wird. Das trifft auch auf das zu, was über die eigenen Eltern berichtet wird. Barron sollte so wenig wie möglich davon mitbekommen. Empfindsame Menschen nimmt so etwas auf jedenfalls deutlich mehr mit.

Barron Trump – der Junge im Rampenlicht

Barron Trump ist elf Jahre alt. Doch sein Leben verbringt er im Rampenlicht. Er ist der jüngste Sohn von US-Präsident Donald Trump. Die Aufnahme zeigt Vater und Sohn am 20. Januar 2017 während der Parade zu Trumps Amtseinführung.
Barron Trump ist elf Jahre alt. Doch sein Leben verbringt er im Rampenlicht. Er ist der jüngste Sohn von US-Präsident Donald Trump. Die Aufnahme zeigt Vater und Sohn am 20. Januar 2017 während der Parade zu Trumps Amtseinführung. © dpa | Pablo Martinez Monsivais
Barron Trump wurde am 20. März 2006 in Manhattan geboren und ...
Barron Trump wurde am 20. März 2006 in Manhattan geboren und ... © REUTERS | POOL
... ist das einzige gemeinsame Kind von Melania und Donald Trump. Diese Aufnahme zeigt die Familie im Januar 2014.
... ist das einzige gemeinsame Kind von Melania und Donald Trump. Diese Aufnahme zeigt die Familie im Januar 2014. © picture alliance/mpi04/MediaPunch/MediaPunch/IPx | AP Content
Während Trumps Amtseinführung am 20. Januar hatte der Junge phasenweise gelangweilt gewirkt.
Während Trumps Amtseinführung am 20. Januar hatte der Junge phasenweise gelangweilt gewirkt. © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Er gähnte auch mal herzhaft. Im Internet und den sozialen Netzwerken machten sich viele Nutzer daraufhin über ihn lustig.
Er gähnte auch mal herzhaft. Im Internet und den sozialen Netzwerken machten sich viele Nutzer daraufhin über ihn lustig. © picture alliance / newscom | dpa Picture-Alliance / MIKE THEILER
Der Junge müsse doch Manieren zeigen, wenn er neben seinem Vater im Rampenlicht steht, so die Vorwürfe. Die Aufnahme zeigt Barron mit seinen Halbgeschwistern Tiffany und Eric Trump.
Der Junge müsse doch Manieren zeigen, wenn er neben seinem Vater im Rampenlicht steht, so die Vorwürfe. Die Aufnahme zeigt Barron mit seinen Halbgeschwistern Tiffany und Eric Trump. © REUTERS | REUTERS / CARLOS BARRIA
„Barron Trump verdient die Chance, die jedes Kind hat – nämlich ein Kind zu sein.“ Mit diesen Worten reagierte Chelsea Clinton – Tochter des früheren amerikanischen Präsidenten Bill Clinton – via Twitter und nahm den Jungen vor dem Spott der Öffentlichkeit in Schutz. Sie selbst war zwölf, als ihr Vater ins Weiße Haus einzog.
„Barron Trump verdient die Chance, die jedes Kind hat – nämlich ein Kind zu sein.“ Mit diesen Worten reagierte Chelsea Clinton – Tochter des früheren amerikanischen Präsidenten Bill Clinton – via Twitter und nahm den Jungen vor dem Spott der Öffentlichkeit in Schutz. Sie selbst war zwölf, als ihr Vater ins Weiße Haus einzog. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
Am 16. Januar 2007 erhielt Donald Trump einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame – schon damals mit dabei: Söhnchen Barron.
Am 16. Januar 2007 erhielt Donald Trump einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame – schon damals mit dabei: Söhnchen Barron. © REUTERS | REUTERS / CHRIS PIZZELLO
Barron Trump ist der jüngste Spross im Stammbaum Trumps. Der Elfjährige wird von seinem Vater „Little Donald“ genannt.
Barron Trump ist der jüngste Spross im Stammbaum Trumps. Der Elfjährige wird von seinem Vater „Little Donald“ genannt. © dpa | Pablo Martinez Monsivais
Barron ist im Juni mit seiner Mutter mit ins Weiße Haus nach Washington gezogen. Zuvor lebten beide noch  Familien-Penthouse im Trump Tower in New York.
Barron ist im Juni mit seiner Mutter mit ins Weiße Haus nach Washington gezogen. Zuvor lebten beide noch Familien-Penthouse im Trump Tower in New York. © REUTERS | YURI GRIPAS
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Die Situation ist für Barron Trump allerdings nicht neu.

Spieshöfer: Das stimmt. Er kennt das Leben in der Öffentlichkeit schon eine ganze Weile, eigentlich schon seit er ein Baby ist. Dass sein Vater jetzt der Präsident der Vereinigten Staaten ist, ist vielleicht nur das i-Tüpfelchen oben drauf.

Die Präsidentschaft zieht Barron Trump verstärkt selbst ins Kreuzfeuer der Öffentlichkeit. Was macht es mit einem Kind, wenn es selbst plötzlich scharfer Kritik ausgesetzt ist?

Spieshöfer: Meine Empfehlung ist vor allem, den Kontakt zu sozialen Medien möglichst lange hinauszuzögern und sie damit nicht einfach sich selbst zu überlassen. Kinder müssen einfach älter sein, bevor sie sich in die Hölle der sozialen Netzwerke begeben. Das ist oft schwierig umzusetzen, aber als Elternteil muss man eben bestimmte Grenzen setzen.

Wenn Barron Trump Anschuldigungen und Vorwürfe, die in den Medien und in sozialen Netzwerken an ihn gerichtet sind, mitbekommt, wird ihn das verunsichern – vor allem, wenn er tatsächlich eher der empfindsame Typ ist. Selbstzweifel können entstehen. Er ist eben noch ein Kind und Kinder empfinden die Welt als um sich kreisend. Das heißt, sie suchen die Fehler bei sich. Ein Beispiel: Kinder fühlen sich verantwortlich, wenn die Eltern sich trennen oder sie fühlen sich schuldig, wenn die Eltern sich streiten. Bei allem, was passiert, meinen sie, es hätte irgendwie mit ihnen zu tun. Das ist normal.

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Wie kann man einem Kind wie Barron Trump dabei helfen, so etwas nicht zu sehr an sich heranzulassen?

Spieshöfer: Wenn jemand massiv mit solchen Aussagen zu seiner Person und Angriffen konfrontiert ist, wie es jetzt bei Barron Trump der Fall ist und sein wird, ist es wichtig, dass jemand da ist, der ihm sagt: Das hat nichts mit dir zu tun. Jemand muss ihm helfen, unterscheiden zu lernen, wann Kritik angebracht und wirklich etwas mit ihm zu tun hat. Etwa wenn er in der Schule einen Streich gemacht hat und dafür die Verantwortung übernehmen muss, dann hat das etwas mit ihm zu tun. Eine Vertrauensperson muss ihm einen realistischen Blick für solche Dinge geben. Und da ist sein Vater, wie ich ihn beurteilen würde, nicht richtig geeignet dafür.

Warum ist Donald Trump dafür nicht die richtige Person?

Spieshöfer: Zum einen – und das ist ein Problem, das viele finanziell privilegierte Menschen haben – hat er einfach den Blick für die Realität verloren. So jemand kann auch seinem Kind den Blick für die Realität nicht weitergeben. Zum anderen kann jemand, der selbst keine Kritik an sich ranlässt, seinem Kind auch nicht beibringen, für die Ansichten anderer offen zu sein. Ich brauche Selbstakzeptanz, um mich mit Bewertungen und Meinungen Anderer auseinandersetzen zu können.

Das ist die Trump-Familie

Drei Ehen und fünf Kinder: Donald Trump blickt auf eine wechselhafte Familiengeschichte zurück. Wir zeigen die neue First Family (v.l.n.r.): Eric Trump mit Ehefrau Lara Yunaska, Donald und Melania Trump mit Sohn Barron, Vanessa Kay Haydon und Ehemann Donald Trump Jr. mit Tochter Kai Madison und Sohn Donaldo John III, Ivanka Trump mit Ehemann Jared Kushner und Tiffany Trump.
Drei Ehen und fünf Kinder: Donald Trump blickt auf eine wechselhafte Familiengeschichte zurück. Wir zeigen die neue First Family (v.l.n.r.): Eric Trump mit Ehefrau Lara Yunaska, Donald und Melania Trump mit Sohn Barron, Vanessa Kay Haydon und Ehemann Donald Trump Jr. mit Tochter Kai Madison und Sohn Donaldo John III, Ivanka Trump mit Ehemann Jared Kushner und Tiffany Trump. © Reuters | Brenden McDermid
Trumps dritte Ehefrau Melania ist die neue First Lady. Doch politisch aktiv wird sie wohl nicht. Bereits im Wahlkampf hielt sich das Ex-Model im Hintergrund. Spott erntete sie für einen geschönten Lebenslauf sowie ihre Rede beim Parteitag der Republikaner, die in großen Teilen einer Rede von Ex-First Lady Michelle Obama glich.
Trumps dritte Ehefrau Melania ist die neue First Lady. Doch politisch aktiv wird sie wohl nicht. Bereits im Wahlkampf hielt sich das Ex-Model im Hintergrund. Spott erntete sie für einen geschönten Lebenslauf sowie ihre Rede beim Parteitag der Republikaner, die in großen Teilen einer Rede von Ex-First Lady Michelle Obama glich. © imago | Future Image
Melania präsentiert sich als elegante Frau und wirkt zurückhaltender als ihr 24 Jahre älterer Ehemann. Sie hat aber angekündigt, sich etwa gegen Cyber-Mobbing einsetzen zu wollen.
Melania präsentiert sich als elegante Frau und wirkt zurückhaltender als ihr 24 Jahre älterer Ehemann. Sie hat aber angekündigt, sich etwa gegen Cyber-Mobbing einsetzen zu wollen. © REUTERS | YURI GRIPAS
Die First Lady wird mit dem gemeinsamen Sohn Barron in den kommenden Monaten ins Weiße Haus einziehen. Zur Zeit leben beide noch im Penthouse des Trump Towers in New York, damit der Junge nicht mitten im Schuljahr umziehen muss.
Die First Lady wird mit dem gemeinsamen Sohn Barron in den kommenden Monaten ins Weiße Haus einziehen. Zur Zeit leben beide noch im Penthouse des Trump Towers in New York, damit der Junge nicht mitten im Schuljahr umziehen muss. © dpa | Michael Reynolds
Im Juni 2017 zogen First Lady Melania und ihr gemeinsamer Sohn Barron in ihr neues Heim in Washington ein. Donald Trump ist nicht mehr Strohwitwer im Weißen Haus.
Im Juni 2017 zogen First Lady Melania und ihr gemeinsamer Sohn Barron in ihr neues Heim in Washington ein. Donald Trump ist nicht mehr Strohwitwer im Weißen Haus. © REUTERS | YURI GRIPAS
Vom kommenden Schuljahr an wird Barron dann die St. Andrew’s Episcopal School in Potomac im Bundesstaat Maryland besuchen, eine private Schule etwa 30 Kilometer vom Weißen Haus entfernt.
Vom kommenden Schuljahr an wird Barron dann die St. Andrew’s Episcopal School in Potomac im Bundesstaat Maryland besuchen, eine private Schule etwa 30 Kilometer vom Weißen Haus entfernt. © imago/ZUMA Press | Olivier Douliery
Barron Trump ist das einzige Kind Trumps mit Ehefrau Melania und der jüngste Spross im Stammbaum. Der Elfjährige wird von seinem Vater „Little Donald“ genannt. Er wird als jüngster Junge seit John F. Kennedy Jr. im Weißen Haus und damit im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit aufwachsen. Dank ihm dürften die Amerikaner den Präsidenten Trump zumindest teils auch in einer Vaterrolle erleben.
Barron Trump ist das einzige Kind Trumps mit Ehefrau Melania und der jüngste Spross im Stammbaum. Der Elfjährige wird von seinem Vater „Little Donald“ genannt. Er wird als jüngster Junge seit John F. Kennedy Jr. im Weißen Haus und damit im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit aufwachsen. Dank ihm dürften die Amerikaner den Präsidenten Trump zumindest teils auch in einer Vaterrolle erleben. © imago | ZUMA Press
Ivanka Trump, Tochter aus der Ehe mit Ex-Frau Ivana, gilt als engste Vertraute des Präsidenten. Einige Medien bezeichnen sie wegen des großen Einflusses als „wahre First Lady“. Das Ex-Model ist offizielle Beraterin ihres Vaters und hat ein eigenes Büro im Weißen Haus. Im Rennen ums Weiße Haus soll sie sowohl beim Rausschmiss von Wahlkampf-Manager Corey Lewandowski als auch bei der Wahl eines Kandidaten für das Vizepräsidentenamt entscheidend mitgewirkt haben.
Ivanka Trump, Tochter aus der Ehe mit Ex-Frau Ivana, gilt als engste Vertraute des Präsidenten. Einige Medien bezeichnen sie wegen des großen Einflusses als „wahre First Lady“. Das Ex-Model ist offizielle Beraterin ihres Vaters und hat ein eigenes Büro im Weißen Haus. Im Rennen ums Weiße Haus soll sie sowohl beim Rausschmiss von Wahlkampf-Manager Corey Lewandowski als auch bei der Wahl eines Kandidaten für das Vizepräsidentenamt entscheidend mitgewirkt haben. © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Obwohl die „First Daughter“ als Verfechterin von Frauenrechten gilt, hielt sie nach den frauenfeindlichen Kommentaren ihres Vaters zu ihm und drängte ihn zu einer moderateren Haltung, etwa beim Thema Elternzeit. Zudem half sie, im Wahlkampf Frauen für Trump zu mobilisieren. Die Ehefrau von Jared Kushner – das Paar hat drei gemeinsame Kinder – betreibt eine eigene Modelinie. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften.
Obwohl die „First Daughter“ als Verfechterin von Frauenrechten gilt, hielt sie nach den frauenfeindlichen Kommentaren ihres Vaters zu ihm und drängte ihn zu einer moderateren Haltung, etwa beim Thema Elternzeit. Zudem half sie, im Wahlkampf Frauen für Trump zu mobilisieren. Die Ehefrau von Jared Kushner – das Paar hat drei gemeinsame Kinder – betreibt eine eigene Modelinie. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften. © REUTERS | REUTERS / MIKE SEGAR
Im Rahmen eines internationalen Gipfels zur Stärkung von Frauen traf Ivanka auf Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Im Rahmen eines internationalen Gipfels zur Stärkung von Frauen traf Ivanka auf Bundeskanzlerin Angela Merkel. © REUTERS | POOL
Jared Kushner, Trumps Schwiegersohn, dürfte zu einer weiteren Schlüsselfigur werden und mit Frau Ivanka das neue Power-Ehepaar in Washington bilden. Donald Trump hat seinen Schwiegersohn zu seinem einflussreichsten Berater ernannt. Er soll als Senior Adviser ins Weiße Haus kommen. Kushner wird den Plänen nach eng mit Trumps Stabschef Reince Priebus und dem Chefstrategen im Weißen Haus, Steve Bannon, zusammenarbeiten.
Jared Kushner, Trumps Schwiegersohn, dürfte zu einer weiteren Schlüsselfigur werden und mit Frau Ivanka das neue Power-Ehepaar in Washington bilden. Donald Trump hat seinen Schwiegersohn zu seinem einflussreichsten Berater ernannt. Er soll als Senior Adviser ins Weiße Haus kommen. Kushner wird den Plänen nach eng mit Trumps Stabschef Reince Priebus und dem Chefstrategen im Weißen Haus, Steve Bannon, zusammenarbeiten. © dpa | Andrew Gombert
Außenpolitische Reden Trumps im Wahlkampf trugen angeblich Kushners Handschrift, auch bei den Überlegungen, nach der Wahl ein Trump-Medienunternehmen aufzubauen, war der jüdische Herausgeber der Wochenzeitung „New York Observer“ beteiligt. Die „New York Times“ taufte ihn den „de facto Wahlkampf-Manager“.
Außenpolitische Reden Trumps im Wahlkampf trugen angeblich Kushners Handschrift, auch bei den Überlegungen, nach der Wahl ein Trump-Medienunternehmen aufzubauen, war der jüdische Herausgeber der Wochenzeitung „New York Observer“ beteiligt. Die „New York Times“ taufte ihn den „de facto Wahlkampf-Manager“. © REUTERS | REUTERS / KEVIN LAMARQUE
Der 36-Jährige hielt zudem den Draht zu einflussreichen Figuren wie Ex-Außenminister Henry Kissinger, Abgeordnetenhaus-Sprecher Paul Ryan, Medienmogul Rupert Murdoch und zum früheren Verwaltungsratschef des konservativen Senders Fox News, Roger Ailes. Kushner, der aus einer Familie wohlhabender Demokraten stammt, gilt als höflich, zurückhaltend und bescheiden und könnte damit auch ein Gegengewicht zu Trump bilden, der im Wahlkampf oft aufbrausend und großspurig auftrat.
Der 36-Jährige hielt zudem den Draht zu einflussreichen Figuren wie Ex-Außenminister Henry Kissinger, Abgeordnetenhaus-Sprecher Paul Ryan, Medienmogul Rupert Murdoch und zum früheren Verwaltungsratschef des konservativen Senders Fox News, Roger Ailes. Kushner, der aus einer Familie wohlhabender Demokraten stammt, gilt als höflich, zurückhaltend und bescheiden und könnte damit auch ein Gegengewicht zu Trump bilden, der im Wahlkampf oft aufbrausend und großspurig auftrat. © Getty Images | DOD
Donald Trump Jr. (l.) und Eric, die beiden Söhne aus Trumps erster Ehe mit Ivana, und Brüder von Ivanka, mischten im Wahlkampf kräftig mit. Die Brüder haben leitende Positionen im Unternehmen ihres Vaters. Einige Beobachter vermuten, dass sie die Geschäfte übernehmen werden, sobald sich ihr Vater Donald Trump ganz dem Alltag im Weißen Haus widmet.
Donald Trump Jr. (l.) und Eric, die beiden Söhne aus Trumps erster Ehe mit Ivana, und Brüder von Ivanka, mischten im Wahlkampf kräftig mit. Die Brüder haben leitende Positionen im Unternehmen ihres Vaters. Einige Beobachter vermuten, dass sie die Geschäfte übernehmen werden, sobald sich ihr Vater Donald Trump ganz dem Alltag im Weißen Haus widmet. © REUTERS | REUTERS / CARLO ALLEGRI
Eric Trump machte Furore, als er ein Foto von seinem ausgefüllten Wahlzettel über Twitter verschickt hatte und damit gegen ein New Yorker Gesetz verstieß. Folgende Worte fügte er hinzu: „Es ist eine unglaubliche Ehre, meinen Vater zu wählen. Er wird hervorragende Arbeit für die USA leisten! #MakeAmericaGreatAgain.“ Er löschte das Foto kurze Zeit später von seinem Twitter-Account.
Eric Trump machte Furore, als er ein Foto von seinem ausgefüllten Wahlzettel über Twitter verschickt hatte und damit gegen ein New Yorker Gesetz verstieß. Folgende Worte fügte er hinzu: „Es ist eine unglaubliche Ehre, meinen Vater zu wählen. Er wird hervorragende Arbeit für die USA leisten! #MakeAmericaGreatAgain.“ Er löschte das Foto kurze Zeit später von seinem Twitter-Account. © dpa | Andrew Gombert
Eric Trump ist mit der TV-Produzentin Lara Yunaska verheiratet.
Eric Trump ist mit der TV-Produzentin Lara Yunaska verheiratet. © imago | UPI Photo
Donald Trump Jr. trat wie sein Bruder ebenfalls vor das Rednerpult auf dem Nominierungsparteitag in Cleveland und mischte im Wahlkampf kräftig mit. Der Familienvater hat ...
Donald Trump Jr. trat wie sein Bruder ebenfalls vor das Rednerpult auf dem Nominierungsparteitag in Cleveland und mischte im Wahlkampf kräftig mit. Der Familienvater hat ... © imago | ZUMA Press
... mit dem Model Vanessa Kay Haydon fünf gemeinsame Kinder. Diese Aufnahme zeigt das Paar mit Tochter Kai Madison.
... mit dem Model Vanessa Kay Haydon fünf gemeinsame Kinder. Diese Aufnahme zeigt das Paar mit Tochter Kai Madison. © imago | ZUMA Press
Tiffany Trump ist die 23-jährige Tochter Trumps aus seiner zweiter Ehe mit Marla Maples. Die 23-jährige steht ihrem Vater angeblich weniger nah als dessen andere Kinder und war von allen Trump-Kindern im Wahlkampf am wenigsten sichtbar. Doch auch ...
Tiffany Trump ist die 23-jährige Tochter Trumps aus seiner zweiter Ehe mit Marla Maples. Die 23-jährige steht ihrem Vater angeblich weniger nah als dessen andere Kinder und war von allen Trump-Kindern im Wahlkampf am wenigsten sichtbar. Doch auch ... © REUTERS | REUTERS / CARLO ALLEGRI
... sie hielt beim Parteitag in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio eine Rede. Im Mai erhielt sie ihren Abschluss an der Universität Pennsylvania nach einem Studium der Soziologie und Urbanistik.
... sie hielt beim Parteitag in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio eine Rede. Im Mai erhielt sie ihren Abschluss an der Universität Pennsylvania nach einem Studium der Soziologie und Urbanistik. © REUTERS | REUTERS / BRIAN SNYDER
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Was ich bei Donald Trump sehe, ist Unsicherheit. Ich würde sagen, er hat Selbstzweifel, sonst würde er nicht so auftreten, wie er es tut. Er hat diese inneren Unsicherheiten allerdings gut weggebunkert, so dass er sie selbst nicht mehr wahrnimmt. So funktioniert der Mechanismus: Je lauter ich draußen trommele, um so weniger höre ich die unliebsame innere Stimme. Das gilt übrigens für viele Männer.

Barron Trump braucht eigentlich eine Bezugsperson, der er sich anvertrauen kann und die verlässlich für ihn da ist. Es ist in so einem Fall tatsächlich gut, jemanden von außen zu haben. Damit meine ich nicht gleich einen Psychologen, aber jemanden, der mit Kindern umgehen, der ihm Vertrauensperson sein kann. Donald und Melania Trump werden künftig gar nicht mehr so verfügbar sein können, wie sie es vielleicht vorher waren.

Welche Rolle spielen dann überhaupt die Eltern?

Birgit Spieshöfer
Birgit Spieshöfer © Arne von Brill

Spieshöfer: Die Eltern sind immer Vorbilder für Kinder, das muss man sich vor Augen halten. Die haben eine ganz spezielle Funktion. Über Donald Trump habe ich gelesen, dass er offenbar selbst wenig emotionalen Kontakt zu seinem Vater hatte, also eine weniger starke Bindung. Bei seinem Vater ging es wohl viel um Leistung. Deshalb steckt Donald Trump nun in der Zwickmühle: Wie gehe ich mit meinem eigenen Sohn um? Inwieweit trage ich das weiter, was ich durch meinen Vater gelernt habe?

Barron Trump wächst ja offenbar wirklich bei seinen Eltern auf und nicht in der Obhut einer Nanny, heißt es. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass Donald Trump einen anderen Weg einschlägt als sein Vater. Das wäre eine große Herausforderung für ihn, weil er es ja selbst nicht so erlebt hat.

Man darf auch nicht nur auf Donald Trump blicken. Die Mutter ist genauso wichtig. Melania Trump wird möglicherweise im Privaten sogar mehr Einfluss haben, als wir bisher wahrnehmen. Ihr Mann schiebt sie vielleicht auf der Bühne ein bisschen hin und her, aber es kann durchaus sein, dass sie im Privaten eine größere Rolle spielt. Dass sie mit dem Jungen erstmal im Trump Tower in New York bleibt, bis er das Schuljahr beendet hat und sie mit ihm nicht gleich ins Weiße Haus zieht, deutet zumindest darauf hin.

Gibt es etwas, was Melania und Donald Trump falsch machen?

Spiehöfer: Die größte Pflicht von Eltern ist es, ihre Kinder zu schützen. Denn Kinder sind abhängig von ihnen und unglaublich verletzlich. In der Kindheit bilden sich unsere Grundlagen für das weitere Leben. Ein Kind von zehn Jahren sollte deutlich mehr aus der Öffentlichkeit herausgehalten werden. Denn es geht ja um Donald Trump, nicht um seinen Sohn. Für die Öffentlichkeit sollte Barron völlig irrelevant sein. Es geht tatsächlich um das, was Chelsea Clinton auf Twitter geschrieben hat: Er sollte einfach Kind sein dürfen.

Einfach Kind sein dürfen – Was bedeutet das überhaupt?

Speishöfer: Einfach Kind zu sein, heißt für mich, dass Eltern versuchen sollten, ihren Kindern normale Werte zu vermitteln. Sie sollten wirklich lange aus der Öffentlichkeit herausgehalten werden und nicht mit dem Gefühl aufwachsen, dass es für sie keine Grenzen gibt. Sie sollten mit einem Gefühl für Realität aufwachsen. Sie sollten erkennen, dass sie vielleicht besonders viel Geld haben und damit privilegiert sind, dass das aber woanders ganz anders aussieht.

Kind sein zu dürfen bedeutet auch, einen Bezug zu den Eltern aufzubauen, klare Regeln gesetzt zu bekommen, klare Ansprechpartner zu haben. Eltern müssen Kindern Freiräume geben, in denen sie sich entfalten können, aber auch entsprechende Grenzen setzen, um ihnen eine Richtung zu weisen. Das ist der Job von Eltern.

Barron Trump wächst wie ein Einzelkind auf. Ist die Belastung durch die verstärkte Aufmerksamkeit noch größer als für Präsidentenkinder mit etwa gleichaltrigen Geschwistern?

Spieshöfer: Ich glaube schon. Geschwister können sich in schwierigen Situationen gegenseitig Halt geben. Jemand ist da, mit dem man reden kann. Derjenige steht das gleiche durch, ist in einer ähnlichen Situation. Barron Trump ist einfach ziemlich allein.