Berlin. Stolperer in der Öffentlichkeit, der falsche Schuh, ein vergessenes Preisschild: Missgeschicke passieren, auch den Royals.

Manche sind tollpatschiger, andere weniger, aber komplett vermeidbar sind sie für niemanden, die alltäglichen Missgeschicke. Sei es der Zahnpastafleck auf dem Pullover, Spinat zwischen den Zähnen oder ein Stolpern in der Öffentlichkeit – meist gefolgt von peinlich berührtem Lachen und der wohlbekannten, warmen Röte, die dann ins Gesicht steigt. Wer es wohl mitbekommen hat? Doch meist bleiben kleine Missgeschicke unbemerkt.

Anders bei den Royals, die permanent in der Öffentlichkeit stehen. Fauxpas passen eigentlich nicht zum makellosen Image der Royal-Family, was allerdings nicht bedeutet, dass sie nicht passieren. Zuletzt sorgte der Kampf von Charles III. mit seinem Füller für Aufsehen. Zusammen mit Camilla besuchte er das Schloss Hillsborough – Irlands einzige royale Residenz – wo sich die beiden ins Gästebuch eintrugen. Nicht ohne Probleme.

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Der neue König war sichtlich frustriert, als sein persönlicher Tintenhalter während der Unterschriften-Zeremonie auslief, wie ein Video der „ABC-News“ beweist: “I can’t bear this bloody thing. Every stinking time” – „Ich kann es nicht ausstehen, dieses verdammte Ding. Jedes beschissene Mal“, fluchte der Monarch und wischte seine Finger an einem Tuch ab, während ein neuer, tropffreier Stift für Queen Consort, Camilla, gebracht wurde.

Der Füller, der Charles III. zum Verhängnis wurde: Camilla übergibt den auslaufenden Stift einem Angestellten zum Austausch, während Charles seine bekleckerten Finger säubert.
Der Füller, der Charles III. zum Verhängnis wurde: Camilla übergibt den auslaufenden Stift einem Angestellten zum Austausch, während Charles seine bekleckerten Finger säubert. © picture alliance / empics | Niall Carson

Missgeschicke bei Königs-Proklamation und royaler Hochzeit

Es war schon die zweite Panne des neuen Königs innerhalb kurzer Zeit, in die ein Stift involviert war. Bei seiner Proklamation im St.-James-Palast musste er sich mit einem Tintenfass und einem Stifthalter arrangieren, die beide auf dem kleinen Tisch platziert waren. Sie versperrtem Charles den Weg, um die historischen Dokumente zu unterschreiben – und das obwohl der neue König, wie üblich, seinen persönlichen Stift mitgebracht hatte. Er verrückte die überflüssigen Utensilien, verzog sein Gesicht und gestikulierte, dass das störende Schreibmaterial entfernt werden solle, mit wenig Erfolg.

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Doch Charles ist mit seinen Missgeschicken nicht allein. Camillas Unbeholfenheit an ihrem Hochzeitstag im Jahr 2005 brachte sogar die Queen Elizabeth II. zum Lachen, wie die neue Queen-Gemahlin kürzlich bei einem Fernsehinterview mit der BBC erzählte. Aus Nervosität hatte Camilla zwei verschiedene Schuhe an den Füßen, die zu allem Überfluss unterschiedliche Absatzhöhen hatten – was sie erst realisierte, als sie schon fast am Auto war, welches sie nach Windsor fahren sollte. Die Queen bemerkte den Fauxpas und lachte ihn weg, sagte „I’m terrible sorry“ – „Es tut mir so leid“, erinnert sich Camilla an den Humor der verstorbenen Königin.

Royale Outfits vom Winde verweht

Camilla kämpft bei der Taufe von Prinzessin Charlotte mit ihrem Outfit. Der Wind spielt mit ihrem blauen Kleid und dem großen Hut.
Camilla kämpft bei der Taufe von Prinzessin Charlotte mit ihrem Outfit. Der Wind spielt mit ihrem blauen Kleid und dem großen Hut. © AP Photo | picture alliance

Doch nicht nur unterschiedliche Schuhe, sondern auch der Wind machte Camilla das Leben schwer. Bei der Taufe von Prinzessin Charlotte musste sich die Queen Consort regelrecht an ihr Outfit – bestehend aus einem hellblauen Kleid und passenden Hut – klammern, damit es vom Wind nicht verweht wurde, wie die „Hello“ berichtete. Auch Prinzessin Kate hatte einen Marylin-Monroe-Moment, als sie am Flughafen Wellington, damals noch mit Baby-George auf dem Arm, das Flugzeug verließ und der Wind ihren roten Rock nach oben wehte.

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Eine Flugzeugtreppe wurde auch für Diana zum Verhängnis, die 1991 während eines Besuchs in Pakistan, die Treppe hinaufstürzte und sich gerade noch am Geländer abfangen konnte. Ein Stolperer passierte auch Harrys Frau, Meghan Markle, bei der Hochzeit von Dianas Nichte Celia McCorquodale 2018. Professionell lachte sie das Malheur weg und ging weiter. Und es war nicht das einzige Malheur, das Markle ereilte. Bei der Royal-Tour mit Prinz Harry durch Australien 2018 vergaß sie bei ihrer Ankunft in Tonga das Preisschild an ihrem wunderschönen, roten Kleid. Das Etikett blitzte am Saum des Kleides hervor. Geschmälert hat das ihren Auftritt jedoch nicht.

Sie konnte sich gerade noch am Geländer abfangen. Diana stolperte bei ihrem Pakistan-Besuch 1991 auf der Flugzeugtreppe.
Sie konnte sich gerade noch am Geländer abfangen. Diana stolperte bei ihrem Pakistan-Besuch 1991 auf der Flugzeugtreppe. © Getty Images | Tim Graham

Mit Lächeln und guter Reaktion Missgeschicke bekämpfen

Ihre Schwägerin Kate, wiederum, blieb 2013 bei der St. Patrick’s Day-Parade in den Mons Barracks in Aldershot mit ihrem Absatz in einem Ablaufgitter stecken. Gefasst und mit einem Lächeln befreite sie schnell ihren Schuh und sich aus der angespannten Situation. Und selbst bei der verstorbenen Queen Elizabeth II., die sich stets stilsicher und elegant zeigte, lief nicht immer alles nach Plan: Bei der Begrüßungszeremonie für Sultan Qaboos aus Oman im Februar 1979 machte sich der Hut von Elizabeth II. selbstständig, wurde vom Wind weggeweht. Doch die Queen bewies Reflexe, fing den entfliehenden Hut und setzte ihn wieder zurück auf den Kopf.

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Doch nicht nur Hut, sondern auch Strauß machten Sperenzchen. 2010, bei der 150-Jahr-Feier des Eton College, bekam die Queen von einem jungen Mädchen eine Blumenbouquet überreicht, welches ihr herunter fiel. Die Königin bückte sich, um den Blumenstrauß aufzuheben, doch eine ihrer Angestellten war schneller und hob das Bouquet für Elizabeth auf. Ob fallengelassene Geschenke, Stolperer, vergessene Preisschilder oder auslaufende Füller, die Beispiele zeigen: Missgeschicke passieren, auch Royals.