Berlin. ZDF “Frontal“ hat über verschleppte Kinder aus der Ukraine berichtet. Twitter hat den Account gesperrt – viele Nutzer sind empört.

Der Krieg in der Ukraine ist seit einem Jahr das beherrschende Thema in der Gesellschaft und damit auch in der Berichterstattung der Medien. Neben der Entwicklung in den umkämpften Regionen wecken primär auch die investigativen Recherchen viel Aufmerksamkeit. Meldungen, die über das Grauen in der Ukraine berichten und zeigen: Der Ukraine-Krieg ist längst Terror gegen die Bevölkerung und immer wieder kommen neue teils schreckliche Details ans Licht. Eine dieser Meldungen kommt jetzt vom ZDF-Politmagazin "Frontal".

ZDF "Frontal" berichtet über verschleppte Kinder in der Ukraine – Twitter sperrt Account

Die internationale Hilfsorganisation "SOS-Kinderdörfer" soll in Russlands systematische Verschleppung ukrainischer Kinder verstrickt sein – das haben die ZDF-Recherchen ergeben. Mittlerweile hat sich die international tätige Organisation dazu geäußert. "SOS-Kinderdorf ist gegen den Einsatz von Kindern für politische Zwecke. Wir unterstützen das nicht und werden diesen Fall prüfen." Doch nicht nur von der Organisation gibt es eine Reaktion. Auch der von Multimilliardär Elon Musk übernommene Kurznachrichtendienst Twitter ist aktiv geworden.

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Jedoch im negativen Sinne – denn kurz nach der Veröffentlichung und Verbreitung der Recherche wurde der Twitteraccount von ZDF "Frontal" gesperrt. "Tweets können im Moment nicht geladen werden", diese Meldung wird stattdessen angezeigt. Über die Suche ist der Account aktuell gar nicht mehr auffindbar. Einen Grund für das Vorgehen nannte Twitter zunächst nicht. Umso empörter fallen die Reaktionen der User und Betroffenen aus. Als eine der Ersten machte Panorama-Moderatorin Anja Reschke auf das Vorgehen von Twitter gegen ZDF "Frontal" aufmerksam.

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Twitter sperrt Account von ZDF "Frontal": Empörte Reaktionen vieler User – "unfassbar"

Rechke über den Kurznachrichtendienst: "Der Account von @ZDFfrontal wurde von Twitter gesperrt. Nachdem das Magazin über #putin und verschleppte Kinder aus der Ukraine berichtet hat." Von vielen anderen Twitter-Usern kommt in der Kommentarspalte Kritik. "Irgendwie schon beeindruckend, wie Twitter unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit in eine völlig falsche Richtung kippt", lautet einer der Kommentare. Reaktionen wie "unfassbar" oder auch "das darf alles nicht mehr wahr sein" sind ebenfalls unter Rechkes Tweet zu finden.

Mittlerweile hat sich auch der Bundesvorsitzende vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV), Frank Überall, zu dem Vorfall via Twitter geäußert. Er schreibt dazu: "Diejenigen, die diesen Text recherchiert, veröffentlicht und getwittert hatten, wurden dafür gesperrt. Deshalb poste ich den wichtigen Beitrag mit solidarischen Grüßen des DJV." Der Grund für die Sperrung soll – anders als bisher vermutet – nichts mit der Berichterstattung über die verschleppten Kinder zu tun haben.

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ZDF äußert sich: "Stehen mit Twitter in Kontakt" – Grund für Sperrung wohl bekannt

"Wir stehen mit Twitter in Kontakt bezüglich der Accountsperre von @ZDFfrontal", heißt es vom ZDF. Laut Twitter soll ein "falsches im Account hinterlegtes Geburtsjahr" der Grund für die Sperrung sein. "Wir gehen davon aus, dass die Sperre in Kürze aufgehoben wird." Die User reagieren unterschiedlich auf die Äußerung von Twitter gegenüber dem ZDF. "Das scheint nicht zum ersten Mal zu passieren", textet etwa ein Nutzer und verweist auf einen ähnlichen Fall bei der "BVB-Fanabteilung". Wieder andere Nutzer sind skeptisch – war es nur das falsche Geburtsjahr? Zumindest Stand jetzt gibt es darauf keine sichere Antwort.

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