Berlin. Beim Landgang einer Kreuzfahrt ist ein Deutscher in Brasilien ausgeraubt und tödlich verletzt worden. Das Opfer war kein Unbekannter.

Sie waren eines der ersten homosexuellen Paare in Deutschland, die sich das Ja-Wort gegeben haben: Werner und Wolfgang Duysen kämpften lange für die Rechte von Homosexuellen in Deutschland und heirateten im Oktober 2017 im Rathaus von Hamburg.

Nun teilte die Zweite Bürgermeisterin der Hansestadt, Katharina Fegebank (Grüne), eine erschütternde Nachricht auf ihrem Instagram-Kanal: "Tieftraurig habe ich in diesen Tagen die Nachricht zum tragischen und plötzlichen Tod von Werner Duysen aufgenommen. Werner starb durch einen Raubüberfall in Recife, Brasilien". Und weiter: "Er und sein Mann Wolfgang kämpften gemeinsam bis zum Verfassungsgericht für die Rechte gleichgeschlechtlicher Partnerschaften – und bekamen seinerzeit wegweisend Recht gesprochen."

Kreuzfahrt-Urlaub: Vorkämpfer für "Ehe für alle" in Brasilien getötet

Wie unter anderem die brasilianische Zeitung "Folha de S. Paulo" berichtet, starb der 81 Jahre alte Duysen an seinen Verletzungen am Mittwoch. Laut Polizei wurde er von einem noch unbekannten stumpfen Gegenstand getroffen. Sein Partner Wolfgang Duysen soll nur leicht verletzt worden sein.

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Der Überfall passierte Berichten zufolge bereits am 8. Dezember. Das Ehepaar war demnach auf einer Kreuzfahrtreise mit dem Schiff "Norwegian Star". Im Nordosten Brasiliens legte das Kreuzfahrtschiff bei Recife einen Stopp ein und Werner und Wolfgang Duysen brachen zum Landgang auf, um sich die Innenstadt anzuschauen.

An der Kirche Basilika Nossa Senhora do Carmo sollen sie laut "Folha de S. Paulo" von den Räubern angesprochen worden sein. Medienberichten zufolge soll Werner Duysen geschlagen worden und dann auf eine Stufe gestürzt sein, wobei er sich schwer verletzte. Ein Verdächtiger wurde bereits im Dezember festgenommen. Ob es einen weiteren Komplizen gibt, ermittelt derzeit die Polizei.

Hamburgs Zweite Bürgermeister Fegebank schrieb auf weiter auf Instagram: „Werner und Wolfgang haben sich Zeit ihres gemeinsamen Lebens gegen jede Form der Diskriminierungen gegen Schwule und Lesben und für eine Gesellschaft in Vielfalt eingesetzt“. Und sie wendete sich in ihrem Beitrag auch an den Witwer des Verstorbenen: „Lieber Wolfgang, ich wünsche Dir besonders viel Kraft in diesen dunklen Tagen. Werner wird uns allen sehr fehlen.“ (les)