Vor drei Jahren sickerten die ersten Meldungen aus China durch: Es wurde eine bisher unbekannte Lungenkrankheit entdeckt, die sich immer weiter ausbreitet. Lange wollte man nicht glauben, dass sich das neuartige Virus auch in Deutschland und der ganzen Welt verbreiten würde. Aber genau das sollte nur einige Wochen nach den ersten Infektionen passieren.
Nach etlichen Lockdowns, vielen überstandenen Infektionen und leider auch rund 7 Millionen Todesopfern hat Virologe Christian Drosten nun erklärt, dass die Pandemie seiner Einschätzung nach vorbei sei. Das sagte er dem "Tagesspiegel". Was man allerdings nicht vergessen darf: Drosten spricht hier vom Ende der Pandemie. Das heißt nicht, dass es Corona in Zukunft nicht mehr geben wird, sondern, dass das Virus in die endemische Phase übergeht.
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Corona: Winter markiert erste endemische Corona-Welle
"Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-CoV-2", so Drosten. Schon im Sommer werde sich das Virus kaum noch durchsetzen können, da die Immunität innerhalb der Bevölkerung nach dem Winter sehr belastbar sein wird. Als einzige Einschränkung nannte der Virologie einen weiteren Mutationssprung. "Aber auch das erwarte ich im Moment nicht mehr."
Auch Intensivmediziner Christian Karagiannidis, der Mitglied im Corona-Expertenrat der Bundesregierung ist, hatte im Interview mit dem Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) gesagt: "Ich rechne damit, dass die Pandemie jetzt zunehmend ausläuft." Es könne seiner Einschätzung nach noch zu kleineren Wellen kommen, die Immunitätslage der Bevölkerung sei jedoch solide. Lesen Sie auch: Erkältungswelle auf Mallorca: Droht Kollaps des Gesundheitssystems?
Die Einschätzung, dass es sich bei Corona inzwischen um eine Endemie handelt, teilen inzwischen mehrere Experten, so etwa der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens. Aus seiner Sicht ist eine Pandemie vor allem dadurch definiert, dass ein weltweit unbekannter Erreger, mit dem Menschen keine immunologische Erfahrung haben, in die Bevölkerung einbricht. Das sei inzwischen nicht mehr gegeben, hatte Mertens bereits Ende Oktober gesagt. (dpa/lhel)
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