Dresden. Durchbruch beim Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden: Ein Großteil der Beute wurde in Berlin sichergestellt.

Rund drei Jahre nach dem spektakulären Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden haben die Sonderkommission Epaulette und das Landeskriminalamt Sachsen einen Großteil der Beute sichergestellt. 31 Einzelteile seien in der Nacht zum Samstag in Berlin gefunden worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Dresden mit.

Die gesicherten Stücke seien in Begleitung von Spezialkräften der Polizei nach Dresden gebracht worden. In der sächsischen Landeshauptstadt sollen sie zunächst kriminaltechnisch untersucht werden. Anschließend sollen Fachleute der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sie auf Echtheit und Vollständigkeit prüfen.

Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, befinden sich unter den sichergestellten Beute mehrere vollständig erscheinende Stücke wie der Hutschmuck (Reiherstutz) und der Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens aus der Brillantgarnitur. Es fehlen unter anderem die bei dem Diebstahl beschädigte Epaulette mit dem "Sächsischen Weißen" und die Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste.

Das Juwelenzimmer im Historischen Grünen Gewölbe im Schloss der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Hier kam es im November 2019 zu einem spektakulären Diebstahl.
Das Juwelenzimmer im Historischen Grünen Gewölbe im Schloss der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Hier kam es im November 2019 zu einem spektakulären Diebstahl. © dpa | Sebastian Kahnert

Grünes Gewölbe: Prozess gegen Tatverdächtige läuft in Dresden

Wie die Ermittler mitteilten, gingen dem Fund der wertvollen Stücke Sondierungsgespräche zwischen der Staatsanwaltschaft und den Anwälten der mutmaßlichen Einbrecher unter Einbeziehung des Gerichts über eine mögliche Verfahrensverständigung und Rückführung noch vorhandener Beutestücke voraus. Seit Anfang des Jahres läuft in Dresden ein Prozess gegen sechs Tatverdächtige wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung.

In das Dresdner Residenzschloss war am 25. November 2019 eingebrochen worden. Die Täter schlugen mit einer Axt Löcher in eine Vitrine und rissen die Juwelen heraus. Juwelendiebstahl in Dresden: Die Gier der Clans nach Gold

Kultur-Schätze werden nun untersucht

Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch lobte die Ermittlungsbehörden. "Nun bleibt abzuwarten, was die Gutachter bei der Sichtung der Stücke feststellen und in welchem Zustand diese sich befinden", sagte sie. "Ich bin weiter hoffnungsvoll, dass sich die beim Einbruch 2019 entstandene Wunde im Historischen Grünen Gewölbe nun bald schließen wird. Das zeigt, dass es sich auch drei Jahre nach diesem schmerzhaften Einbruch lohnt, die Hoffnung nicht aufzugeben und alle sich bietenden Spuren zu verfolgen."