Kopenhagen. 2020 ordnete die Regierung von Dänemark an, Millionen Nerze zu töten. Nun soll eine neue Zucht gestartet werden. Doch es gibt Probleme.

Zwei Jahre ist es nun her, dass alle Nerze in Dänemark getötet wurden. Grund war die Mutation des Coronavirus in den Tieren. Es ging um rund 13,5 Millionen Tiere. Regierungschefin Mette Frederiksen hatte die Entscheidung im November 2020 verkündet. Jetzt soll die Zucht wieder aufgebaut werden. Wie das der Regierung in unserem Nachbarland schaden könnte.

In den dänischen Nerzen soll das Coronavirus mutiert sein und sich anschließend auf den Menschen übertragen haben. Deshalb entschied Frederiksen das alle Tiere im Land getötet werden müssen. Dieser radikalen Entscheidung fehlte es aber an einer Rechtsgrundlage. So wurde die Ministerpräsidentin und Teile ihrer Regierung im Nachhinein von einer unabhängigen Kommission kritisiert.

Ab 1. Januar ist die Nerzzucht in Dänemark wieder erlaubt

Die Nerzzucht zur Pelzproduktion ist nun vom 1. Januar an wieder erlaubt. Deshalb sind 10.000 Tiere aus isländischen Nerzfarmen bereits auf dem Weg nach Dänemark, berichtete der Sender DR am Montag. Dieser Neustart könnte aber einen herben Rückschlag bekommen.

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Da seit den Parlamentswahlen am 5. Oktober noch keine neue dänische Regierung gebildet wurde, ist der Ministerposten, der sich um Fragen rund um die Zucht kümmert, noch nicht besetzt. Die bald neu einreisenden Tiere brauchen aber eine vorgeschriebene und kostspielige Untersuchung um eine Erkrankung mit Corona und weiteren Viren auszuschließen. Die Lebensmittel- und Veterinärbehörde hat noch keine Stellung dazu genommen, wer die 86 pro Tier bezahlen muss.

Bereits am 4. Januar sollen die Nerze aus Island per Schiff in Dänemark eintreffen. Wenn es bis dahin keine Lösung für die Kostenübernahme gibt, dann könnte es sein, dass die Tiere eingeschläfert werden müssen, so der Branchenverband Dankse Mink. (dpa/rs)

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