Dresden. In Dresden ist es am Morgen zu einer Geiselnahme gekommen. Bei der Befreiung der Geiseln wurde der mutmaßliche Täter tödlich verletzt.

  • In der Dresdner Innenstadt ist es am Samstag zu einer Geiselnahme gekommen
  • Durch einen SEK-Einsatz konnten die beiden Geiseln befreit werden
  • Der mutmaßliche Täter sei dabei tödlich verletzt worden, heißt es von der Polizei
  • Der Mann soll am Morgen im Stadtteil Prohlis seine Mutter umgebracht haben

In Sachsens Landeshauptstadt Dresden ist es am Samstag zu einer Geiselnahme gekommen. Wie die Polizei mitteilte, hatte sich ein Mann im Einkaufszentrum "Altmarkt-Galerie" in der Innenstadt mit zwei Geiseln verschanzt. Nachdem die Einsatzkräfte zunächst telefonisch Kontakt zu dem mutmaßlichen Täter aufnehmen konnten, wurde die Geiselnahme schließlich durch einen Zugriff des Spezialeinsatzkommandos (SEK) beendet.

Die beiden Geiseln, eine Angestellte und ein Kind, seien befreit worden und äußerlich unverletzt, hieß es von der Polizei. Der mutmaßliche Täter wurde bei dem Einsatz tödlich verletzt und ist inzwischen gestorben, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Geiselnahme in Dresden: Mutmaßlicher Täter wohl psychisch krank

Zum Motiv des mutmaßlichen Täters gibt es bisher keine Angaben. Laut einem Polizeisprecher sei er aber in seinem psychischen Verhalten sehr auffällig gewesen. "Wir gehen am ehesten von einer psychischen Erkrankung aus." Der Polizei sei ansonsten nichts offenkundig bekannt.

In der Dresdner Innenstadt gibt es eine Geiselnahme.
In der Dresdner Innenstadt gibt es eine Geiselnahme. © Jörg Schurig/dpa-Zentralbild/dpa

Wie inzwischen bekannt wurde, soll die Geiselnahme in Zusammenhang mit einem Tötungsdelikt im Dresdner Stadtteil Prohlis stehen. Dort hatte die Polizei gegen 7.20 Uhr am Samstagmorgen in einem Mehrfamilienhaus eine tote Frau gefunden. Dabei soll es sich um die Mutter des mutmaßlichen Geiselnehmers handeln.

Geiselnehmer versuchte offenbar, in Redaktion von "Radio Dresden" zugelangen

Dieser soll, nachdem er seine Mutter umgebracht hatte, das Bürogebäude "Ammonhof" in der Dresdner Innenstadt aufgesucht haben. Dort sollen noch vor der Geiselnahme in der "Altmark-Galerie" Schüsse gefallen sein, nach neuen Berichten in den Redaktionsräumen von "Radio Dresden". Verletzt wurde dabei niemand.

Laut dpa hat der Mann versucht, eine Tür zu zerstören und in die Räume des Radiosenders einzudringen. Nachdem ihm das nicht gelungen sei, habe er durch ein Loch in der Tür geschossen. "Die Mitarbeiter waren glücklicherweise so geistesgegenwärtig und sind dann durch einen zweiten Ausgang ausgerissen und geflohen", zitiert die Nachrichtenagentur Tino Utassy, den Geschäftsführer von "Radio Dresden". Lesen Sie ebenfalls: Bahn erfasst Dreijährige – Mutter sieht ihr Kind sterben

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich inzwischen auf Twitter zu dem Vorfall geäußert. "Ich bin erleichtert, dass diese bedrohliche Situation beendet werden konnte. Ich danke allen beteiligten Einsatzkräften der sächsischen Polizei für ihr entschlossenes und umsichtiges Handeln", schrieb er dort. In seinen Gedanken sei er bei den Opfern dieses Tages und hoffe, „dass sie diese schrecklichen Erlebnisse, auch gemeinsam mit ihren Mitmenschen, besprechen und verarbeiten können“.

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Nach Geiselnahme in Dresden: Striezelmarkt wieder eröffnet

Wegen der Geiselnahme hatte die Polizei die Bevölkerung zeitweise gebeten, die Dresdner Innenstadt zu meiden. Durch den Polizeieinsatz kam es auch zu Verkehrseinschränkungen. Inzwischen sind diese jedoch wieder aufgehoben. Auch der berühmte Striezelmarkt ist wieder geöffnet. Die "Altmarkt Galerie" blieb zunächst geschlossen. (fmg/dpa)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.