Berlin. Nun ist klar, wann die beiden Folgen der Netflix-Dokumentation “Harry & Meghan“ erscheinen. Auch Enthüllungen sollen sie enthalten.

Endlich legt sich Netflix auf ein Datum, an dem die Dokumentation „Harry & Meghan“ nun startet, fest. Es ist schon der 8. Dezember (der zweite von zwei Teilen erscheint am 15. Dezember).

Die Aufregung im Vorfeld ist groß, und die blitzschnell zusammengeschnittenen Szenen in dem ersten 73-Sekunden-Trailer machen eines klar: Das Paar liefert, was man von ihnen erwartet. Es gibt Tränen (Meghan weinend in der Limousine, Meghan weinend auf dem Sofa), Wut (ein zorniger Harry, der versichert, er tue alles, um seine Familie beschützen) und Enthüllungen: „Niemand weiß, was hinter erschlossenen Türen passiert“, deutet Harry gespenstisch an.

Netflix: Doku über Harry & Meghan startet am 8. Dezember

Es klingt wie ein Versprechen und eine Drohung zugleich. Zwischendurch aber auch Intimität simulierende Schwarzweiß-Aufnahmen, auf denen das Paar sich als naturverbundene Luxus-Hippies im Geiste von John Lennon und Yoko Ono inszeniert: Im Schneidersitz entspannen sie auf der gemähten Wiese, er klimpert auf der Gitarre.

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Oprah plus mehr Tränen: Das scheint das Konzept der Doku zu sein. In ihrem Interview bei Oprah Winfrey sprach Meghan 2021 über ihre zwei unglücklichen Jahre im Palast, als man ihr psychologische Hilfe verweigerte und sie sich eine rassistische Frage nach der Hautfarbe ihres Babys gefallen lassen musste. Doch wer ist „der Palast“, wer ist „man“? Wo die beiden bei Talk-Königin Winfrey noch unspezifisch bleiben, sollen nun Namen fallen.


Einer ahnt, dass es vor allem sein Name ist: Harrys großer Bruder William. Dass Netflix den Trailer ausgerechnet dann freigab, als er und Ehefrau Kate auf ihrer ersten Auslandreise als Kronprinzenpaar in den USA waren, soll ihn „überrascht und dann auch wieder nicht überrascht haben“, berichten palastnahe Quellen britischen Medien.

William und Kate reagieren, wie Royals reagieren

Auf diese Weise die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, das gilt als ein Verstoß gegen ein eisernes Gesetz in der Royal Family: Wenn ein Mitglied bei einer offiziellen Reise die Firma im Ausland repräsentiert, halten die anderen sich zurück, um keine eigenen Schlagzeilen zu provozieren. „Das Timing ist hässlich, bösartig und armselig“, ließ ein Vertrauter die renommierte „London Times“ wissen.

Meghan unter Tränen, Kate mit versteinerter Mine
Auch Kate wird nicht gut wegkommen. Im Trailer wird Meghans Weinen abgelöst von einem Geräusch wie klirrendes Porzellan. Schnitt auf Kates versteinerte Mine bei einem Gottesdienst zu Ehren des Staatenbundes Commonwealth in der Westminster Abbey. Meghan sitzt hinter ihr: An dem Tag soll es einen Streit um die Sitzordnung gegeben haben.

William und Kate reagierten auf die angekündigten Angriffe, wie Royals traditionell reagieren: sich nicht erklären, sich nicht beschweren. In Boston verliehen sie einen Umweltpreis und besuchten ein Basketballspiel, trafen Präsident Joe Biden und Musiker wie Annie Lennox, Beyoncé oder Jay-Z.

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Buhrufe für Kate und William in den USA

Doch während man im Königreich Meghan und Harry für wehleidig bei eigenen Belangen und hart in ihrer Rachsucht hält, folgt man in Amerika ihrer Erzählweise: zwei Underdogs, die sich aus gut verschleierten Missständen befreiten. So gab es für Kate und William in den USA immer wieder Buhrufe. Harry und Meghan dagegen bekommen jetzt in New York für ihren „moralischen Mut“ und ihren „heldenhaften Widerstand“ gegen „strukturellen Rassismus“ den Robert F. Kennedy Ripple of Hope Award verliehen – und werden bei der Gala neue Bilder liefern.


Harrys Vater König Charles und seine Frau Queen Camilla sollen „eher erschöpft als besorgt sein“. Man habe mit „großzügigen Gesten“ reagiert, als Harry und Meghan Anfang 2020 den royalen Ausstieg wünschten. Der Undank seien ständig neue Angriffe. Denn im neuen Jahr geht es weiter: Am 10. Januar erscheint Harrys Buch-Abrechnung „Reserve“.

  • Die zweiteilige Netflix-Dokumentation "Harry & Meghan" erscheint am 8. und 15. Dezember auf dem Streaming-Portal

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.