Berlin. Im Euroraum steigen die Preise und damit auch in den beliebten Urlaubsländern der Deutschen. Wo Urlaub jetzt deutlich teurer wird.

Die Inflation treibt Preise immer weiter in die Höhe. Ob beim Tanken, Einkaufen oder Heizen, Verbraucherinnen und Verbraucher müssen immer tiefer in ins Portemonnaie greifen. Doch nicht nur in Deutschland steigen die Preise, auch in den beliebten Urlaubsländern der Deutschen macht die Inflation keine Ausnahme und ist oft sogar noch höher.

In Deutschland lag die Inflationsrate für den August 2022 bei 8,8 im Vergleich zum Vorjahresmonat. Besonders betroffen waren die Energiepreise mit einem Anstieg von 35,6 Prozent. Auch Lebensmittelpreise stiegen um durchschnittlich 16,6 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt mit.

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Urlaub in Italien und Co.: Inflation steigt in vielen Ländern

Im Euroraum lag die Inflation im August bei 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das geht aus einer Selbsteinschätzung von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union hervor. Im Juli hatte die Rate bei 8,9 Prozent gelegen.

Im Euroraum ist ebenfalls der Energiesektor am stärksten betroffen mit einer Preissteigung von 38,3 Prozent. Urlauber müssen sich aber auch auf höhere Kosten im Bereich „Lebensmittel, Alkohol und Tabak“ einstellen. Hier lag die Inflation bei 10,6 Prozent, gefolgt von „Industriegütern ohne Energie“ mit 5,0 Prozent und „Dienstleistungen“ mit 3,8 Prozent.

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    So sah die Inflationsrate der Urlaubsländer im August aus:

    • Griechenland 11,1 Prozent
    • Spanien 10,3 Prozent
    • Frankreich 6,5 Prozent
    • Italien 9,0 Prozent
    • Zypern 9,6 Prozent
    • Malta 7,1 Prozent
    • Niederlande 13,6 Prozent
    • Österreich 9,2 Prozent
    • Portugal 9,4 Prozent

    Am höchsten war die Inflation im August bei den europäischen Ländern:

    • Türkei: 80,21 Prozent
    • Estland 25,2 Prozent
    • Litauen 21,1 Prozent
    • Lettland 20,8 Prozent

    Reisen in beliebte Urlaubsländer: Hohe Mietwagenpreise

    Auch die Mietwagenpreise sind im August weiterhin hoch. Die durchschnittliche Wochenmiete beträgt heute 712 Euro mehr als noch 2019, so das Ergebnis einer Analyse der ADAC Autovermietung. Das ist ein Anstieg von 142 Prozent. In einer Woche vor der Corona-Pandemie kostete ein Mietwagen im Schnitt etwa 500 Euro, in der diesjährigen Hochsaison sind es 1212 Euro.

    Auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca war die Tagesmiete im August bei rund 88 Euro. In Rom ist der aktuelle Tagesmietpreis bei etwa 104 Euro und in der portugiesischen Stadt Faro zahlt man rund 108 Euro pro Tag, so die Analyseergebnisse des ADAC. Damit zahlen Urlauber wesentlich mehr Geld für den Mietwagen als zuvor.

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    Deutsche sparen lieber beim Essen als beim Urlaub

    Die Deutschen lassen sich trotz der steigenden Preise aber nicht vom Reisen abhalten. Anstatt beim Urlaub zu sparen, verzichten sie lieber auf genussvolle Lebensmittel, wie das Marktforschungsunternehmen GfK berichtete. Konsumenten verzichteten demnach auf Fleisch- und Wurstwaren (minus 8,2 Prozent), Obst oder Gemüse (minus 8,5 Prozent) oder frische Backwaren (minus 7 Prozent).

    Nach wie vor bestehe lauf GfK ein hoher Nachholbedarf beim Reisen. Nach zwei Jahren Pandemie sind die aktuellen Buchungszahlen der Sommersaison vergleichbar mit 2019 und teilweise sogar höher. (ari)

    Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.