Ribnitz-Damgarten. Ein Boot mit Anglern hat bei Ribnitz-Damgarten im Dunklen ein anderes Boot gerammt. Dabei starb eine Frau, acht Menschen wurden verletzt. Ob das Angelboot zu schnell war, prüft nun ein Gutachter.

Bei einem schweren Bootsunfall auf dem Ribnitzer See in Mecklenburg-Vorpommern ist eine Frau ums Leben gekommen. Acht Menschen wurden verletzt. Ein Angelboot hat bei der Rückfahrt zum Hafen ein anderes, leichteres Boot gerammt, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund, Martin Cloppenburg, der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Der Unfall ereignete sich demnach gegen 22.00 Uhr am Dienstagabend 500 Meter vor dem Hafen Ribnitz. Gegen den 35-jährigen Bootsführer des Angelbootes, auf dem noch zwei andere Menschen waren, werde wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung und Körperverletzung sowie Gefährdung des Schiffsverkehrs ermittelt.

Gutachter soll Ursachen klären

«Wir haben einen Gutachter eingesetzt, der die genauen Unfallbedingungen aufklären soll», sagte Cloppenburg. So wird untersucht, ob das Angelboot aus Aluminium angesichts der Sichtbedingungen zu schnell war. Zudem werde geprüft, ob das andere, mit sechs Menschen besetzte Sportboot ausreichend beleuchtet war und an dieser Stelle zu der Zeit liegen durfte.

Die getötete 66-jährige Frau aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen befand sich auf dem gerammten Boot, hieß es von der Wasserschutzpolizei. Sie wurde bei dem Zusammenstoß so schwer verletzt, dass mehrere Wiederbelebungsversuche scheiterten.

Im Einsatz waren etwa 60 Helfer von Polizei, Feuerwehr und Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Alle acht Verletzten kamen in mehrere Krankenhäuser. Laut DLRG handelt es sich um drei Frauen und fünf Männer. Wie ein Sprecher der Rettungsorganisation sagte, wurde ein Mann als schwer verletzt, die anderen sieben Betroffenen wurden als leicht verletzt eingestuft. Alle Beteiligten sollen aus Mecklenburg-Vorpommern kommen. Die Verletzten sollen der Polizei zufolge erst noch befragt werden.

Im Einsatz waren auch Notfallseelsorger, die die Betroffenen, Angehörige und Retter betreuten. «Das war ein ungewöhnlicher und sehr aufwühlender Einsatz», sagte DLRG-Sprecher Oliver Habel.

Boote wurden beschlagnahmt

Die durch den Zusammenprall stark beschädigten Boote wurden zu Untersuchungszwecken beschlagnahmt und eingelagert. Es handelt sich um zwei jeweils etwa sechs Meter lange Privatboote, die nach dem Unfall nicht gesunken waren. In dem Lager sollen Spezialisten die Boote noch einmal genauer untersuchen.

Der Ribnitzer See bildet den südlichen Teil des Saaler Boddens, der nach Osten hin auch eine schiffbare Verbindung zur Ostsee hat.