Paris. Seit Anbeginn der Aufzeichnungen soll es noch nie so trocken in Frankreich gewesen sein wie gegenwärtig. Ist das Schlimmste aber jetzt ausgestanden?

Angesichts anhaltender Trockenheit in Frankreich hat Premierministerin Élisabeth Borne einen Krisenstab eingerichtet. «Diese Trockenheit ist die schlimmste, die in unserem Land jemals verzeichnet wurde», hieß es am Freitag in einer Mitteilung.

Der Mangel an Regen werde durch aufeinander folgende Hitzewellen verschlimmert, die zum einen die Verdunstung verstärkten, aber auch den Bedarf an Wasser. Die Situation könne in den kommenden zwei Wochen anhalten und sogar noch besorgniserregender werden.

Kommunen ohne Trinkwasser

Umweltminister Christophe Béchu sagte am Freitag, es gebe derzeit mehr als 100 Kommunen in Frankreich ohne Trinkwasser. Weil die Kanalisation dort leer sei, werde Wasser mit Lastern gebracht.

In Frankreich leiden mittlerweile große Teile des Festlands unter Trockenheit. Je nach Schwere gelten unterschiedliche Einschränkungen der Wassernutzung - etwa beim Bewässern. Borne rief die Bevölkerung auf, Wasser sparsam zu nutzen. Béchu mahnte, man müsse sich an Trockenperioden wie die jetzige gewöhnen. Er versicherte aber auch, je angespannter die Lage sei, je stärker werde man priorisieren, dass Wasser zum Trinken bereit stünde statt etwa für die Industrie.