Weilerswist. Ein Jugendlicher hat mit seinem Traktor den Mast einer Hochspannungsleitung umgeknickt. Das hatte vorübergehend für 65.000 Menschen in der Region Folgen.

Ein 16-Jähriger hat mit seinem Traktor den Mast einer Hochspannungsleitung umgeknickt und so einen großflächigen Stromausfall mit Zehntausenden Betroffenen in Nordrhein-Westfalen verursacht.

Teile der Kreise Euskirchen und Düren sowie des Rhein-Erft- und Rhein-Sieg-Kreises waren ohne Strom, wie eine Sprecherin des Verteilnetzbetreibers Westnetz am Donnerstag mitteilte. Zwischenzeitlich waren demnach 65.000 Menschen betroffen. Gut vier Stunden nach dem Unfall war die Versorgung wiederhergestellt.

Betroffen war eine Überlandleitung mit 110.000 Volt. Auf Anraten der Behörden sei sicherheitshalber auch eine zweite, parallel verlaufende Verbindung außer Kraft gesetzt worden, sagte die Westnetz-Sprecherin. Daraufhin waren drei Westnetz-Umspannanlagen in Erftstadt-Lechenich, Weilerswist-Vernich und Zülpich vom Netz.

Der 16-Jährige war laut Polizei gegen 11.15 Uhr auf einem Getreidefeld in Weilerswist (Kreis Euskirchen) gegen den Strommast gefahren. Die Unfallursache sei noch unklar, sagte ein Polizeisprecher. Der Jugendliche wurde leicht verletzt, ebenso wie ein Ehepaar, das mit seinem Wagen auf der Kreisstraße daneben unterwegs war und gegen die Stromleitung fuhr.

Kurzzeitige Sperrung der A1

Laut der Polizei Euskirchen war teils auch das Mobilfunknetz betroffen. Alle Feuerwehrgerätehäuser seien als Ansprechpartner für Notfälle besetzt gewesen. Wo kein Strom war, war auch das Festnetz betroffen. Einem Bericht der «Kölnischen Rundschau» zufolge wurde auch die Autobahn 1 in der Nähe zur Sicherheit kurzzeitig gesperrt.

Die Polizei erhöhte in der Gegend die Präsenz. Im Rhein-Erft-Kreis waren Teile einer Hundertschaft vor Ort, die ohnehin wegen eines geplanten Einsatzes in der Nähe waren. Diese sollten dort für die Bürger ansprechbar sein, sagte ein Polizeisprecher. «Die Leute haben ja Sorgen, haben Angst.» Nachdem der Strom im Bereich Erftstadt wieder da war, hieß es: «Gefahrensituationen oder Straftaten in Zusammenhang mit dem Stromausfall sind derzeit nicht bekannt.»