Mallorca. In Spanien häufen sich derzeit Nadelattacken auf Frauen. Die Täter schlagen meist beim Feiern zu – auch in beliebten Touristenregionen.

Die spanische Polizei ist besorgt: Die Berichte über Nadelattacken auf Frauen nehmen zu. Örtlichen Medien zufolge werden junge Frauen immer häufiger Opfer sogenannter "Needle Spikings". Dabei werden die Frauen von Unbekannten mit Nadeln gestochen. Die Vorfälle ereignen sich vor allem beim Feiern, in Clubs oder Discotheken.

Wie die Zeitung "El País" berichtet, soll es in unterschiedlichen Regionen Spaniens zu Nadelattacken gekommen sein. Selbst der beliebte Urlaubsort der Deutschen, Mallorca, sei betroffen. Auf den spanischen Partyinseln werde in sechs Fällen ermittelt, vier auf Mallorca und zwei auf Ibiza.

"El Mundo" zufolge seien in Spanien 50 Nadelangriffe gemeldet worden. Man gehe zwar von mehr Fällen aus – allerdings würden nicht alle bemerkt oder zur Anzeige gebracht. Bisher habe es aber keine Festnahmen gegeben. Derartige "Pinchazos", wie die Attacken auf Spanisch beschrieben werden, seien zuerst bei der Stierhatz in Pamplona aufgefallen.

Nadelangriff: Opfer berichtet von Nebenwirkungen

Es wird angenommen, dass Opfern Drogen gespritzt werden, um diese auszurauben oder sie sexuell zu missbrauchen. Noch sei allerdings unklar, ob bei den Angriffen eine bestimmte Substanz zum Einsatz kommt.

Opfer berichteten von Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen. Blutproben sollen bisher aber keine Auffälligkeiten gezeigt haben. Lediglich in einem Fall habe es Spuren der Partydroge Ecstasy im Blut gegeben, heißt es in spanischen Medien.

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Nadelangriff: Opfer aus Barcelona berichtet

Angegriffenen Frauen wird offenbar auch in Spanien nicht immer geglaubt. Eine 18-jährige Frau namens Eva berichtete "El País" etwa, auf der Terrasse des Nachtclubs "Cocoa Mataró" nördlich von Barcelona ins linke Bein gestochen worden zu sein. "Ich wurde sehr nervös und mir wurde schwindelig. Weinend erzählte ich einem Wachmann, was mir passiert war, und er glaubte mir nicht", sagte sie der Zeitung.

23 Fälle habe es in Katalonien gegeben – einmal sei auch ein Mann gestochen worden. Zuvor hatte es auch Berichte aus Frankreich und Berlin gegeben. (day)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.