Berlin. In Deutschland gehören die Spritpreise zuletzt zu den günstigeren in Europa. In den meisten Nachbarländern sind Benzin und Diesel teurer.

Die Spritpreise an deutschen Tankstellen lagen zuletzt bei knapp zwei Euro pro Liter. In den Nachbarländern sieht das ganz anders aus: Meist kostet der Treibstoff sehr viel mehr.

Grund für die verhältnismäßig moderaten Spritpreise in Deutschland, dürfte die vorübergehende Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe zum 1. Juni sein. Das erklärte das Statistische Bundesamt bereits im Juni. Noch am 31. Mai war Superbenzin in den EU Nachbarstaaten nur in Dänemark und den Niederlanden teurer als in Deutschland. Diesel laut den Behörden sogar nur in Dänemark.

Die Steuersenkung auf Kraftstoffe gehört zum zweiten Entlastungspaket der Ampel-Regierung. Wegen der stark gestiegenen Energiekosten durch den Ukraine-Krieg, haben SPD, Grüne und FDP ein Gesetz zur Senkung der Energiekosten verabschiedet. Das beinhaltet die befristete Senkung von Kraftstoffpreisen für drei Monate. Die Senkung bei Benzin liegt bei 29,55 Cent pro Liter, bei Dieselkraftstoffen bei 14,04 Cent pro Liter.

Lesen Sie auch: Umfrage - Mehrheit hält Tankrabatt für zu geringe Entlastung

Preise beim Tanken: In vielen Ländern ist Benzin teurer

In Deutschlands Nachbarländern liegt der Benzinpreis meist höher – Dänemark (2,35 Euro), die Niederlande (2,29 Euro) und die Schweiz (2,25 Euro) haben den höchsten Preis. In der Belgien (2,08 Euro) und Österreich (2,05 Euro) liegt der Benzinpreis knapp über zwei Euro. Frankreich (1,99 Euro) und Tschechien (1,92 Euro) haben die Zwei-Euro-Marke noch nicht überschritten.

Die einzigen Nachbarländer Deutschlands, in denen es am Anfang der Woche günstiger ist zu tanken, sind Luxemburg (1,86 Euro) und Polen (1,66 Euro). In Luxemburg ist der Preisunterschied minimal, Polen hat nach wie vor das günstigste Benzin von Deutschlands Nachbarländern.

Mehr zu dem Thema: Scholz: Werden lange mit hohen Preisen kämpfen müssen

Die Spritpreise vor dem Tankrabatt an einer Bremer Tankstelle. In vielen Nachbarländern sind die Preise nach wie vor so hoch
Die Spritpreise vor dem Tankrabatt an einer Bremer Tankstelle. In vielen Nachbarländern sind die Preise nach wie vor so hoch © Melissa Erichsen/dpa

Preise: Diesel meist teurer im Ausland

Auch beim Diesel sind in den meisten Nachbarländern Deutschlands die Preise am Anfang der Woche höher. Die Schweiz ist mit einem Preis von 2,32 Euro der Liter fast 40 Cent teurer. Danach kommen Dänemark (2,19 Euro), die Niederlande (2,13 Euro) und Belgien (2,10 Euro). Österreichs Diesel ist nur noch etwa zehn Cent (2,05 Euro) teurer als der Deutsche, in Frankreich nur drei Cent (2,01 Euro)

Wer beim Diesel sparen will, sollte nach Tschechien (1,94 Euro), Luxemburg (1,87 Euro) oder Polen (1,67 Euro) fahren, hier kann man bis zu 21 Cent pro Liter sparen.

Hohe Spritpreise im Urlaub

Wer diesen Sommer mit dem Auto oder Wohnmobil in den Süden fährt, sollte sich auf teurere Spritpreise einstellen. In den beliebten Urlaubsländern wie Griechenland (2,36 Euro) oder Spanien (2,05 Euro) sind die Preise teurer. Auch in Portugal (2,03 Euro), Italien (2,02 Euro) und Kroatien (1,93 Euro) kostet Superbenzin einiges mehr als in Deutschland. Wer beim Benzin sparen möchte, sollte lieber in der Türkei (1,44 Euro) Urlaub machen.

Lesen Sie auch: Deutliche Preissteigerungen: So teuer wird der Sommerurlaub

Auch Diesel ist im Schnitt teuer als in Deutschland. Allerdings sind hier die Preisunterschiede im Gegensatz zum Superbenzin nur einige Cent pro Liter. Griechenland und Kroatien sind mit durchschnittlich 2,01 Euro pro Liter am Montag Spitzenreiter, Spanien ist mit zwei Euro knapp dahinter. In Italien (1,98 Euro) kostet Diesel das gleiche wie in Deutschland.

Günstiger wird es mit dem Diesel erst, wenn man nach Portugal (1,93 Euro) oder die Türkei (1,52 Euro) fährt. Hier kann man teilweise mehrere Euro pro Tankfüllung sparen. (ari)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.