Washington. Eine Frau beschuldigt den früheren Entertainer Bill Cosby, sie im Jahr 1975 sexuell missbraucht zu haben. Eine Jury gab ihr nun recht.

Weil er vor fast 50 Jahren eine damals 16-Jährige in der Villa von „Playboy"-Gründer Hugh Hefner in Los Angeles sexuell missbraucht haben soll, muss der wegen ähnlicher Vergehen tief gefallene ehemalige US-Fernsehkomiker Bill Cosby dem Opfer 500.000 Dollar Schadenersatz zahlen. Das hat eine Geschworenen-Jury in Santa Monica/Kalifornien entschieden und sich damit auf die Seite der heute 64-jährigen Judy Huth gestellt.

Cosby soll die junge Frau, die damals noch minderjährig war, erst mit Alkohol gefügig gemacht und danach gezwungen haben, ihn sexuell zu berühren. Cosby bestritt die Vorwürfe, die seit acht Jahren gerichtsanhängig waren aber wegen anderer Verfahren gegen Cosby im Ostküsten-Bundesstaat Pennsylvania auf Eis lagen. Er könne sich an Huth nicht erinnern, sagten seine Anwälte und zogen die Klägerin massiv in Zweifel, weil sie den Übergriff erst im Jahr 1974 und später in 1975 datiert hatte.

Bill Cosby: 2018 zu mehrjähriger Haftstrafe verurteilt

Weil die Taten verjährt sind, ging es in Kalifornien allein um die zivilrechtliche Ahndung. Im Laufe der vergangenen fünf Jahre waren Vorwürfe von über 60 Frauen gegen Cosby öffentlich geworden. Der einst von Millionen verehrte Schauspieler wurde 2018 zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Er saß 36 Monate ab, bis der Oberste Gerichtshof von Pennsylvania das Urteil aus Verfahrensgründen aufhob und der 84-Jährige, der fast erblindet ist, wieder auf freien Fuß kam. (diha)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.