Brüssel. Einigung kurz vor der großen Urlaubswelle: Was der verlängerte Corona-Impfpass der EU bringt, worauf man jetzt achten muss.

Kurz vor Beginn der Sommerferien gibt es für Urlauber in Europa eine gute Nachricht: Der Corona-Impfpass der Europäischen Union, der bis zum 30. Juni befristet war, wird nun doch um ein Jahr bis Mitte 2023 verlängert.

Wenn ein EU-Land Corona-Auflagen festlegt und ein Impfnachweis verlangt wird, können Reisende damit weiterhin ihr "Digitales Covid-Zertifikat der EU" nutzen – und so einfach ihre Immunität, Negativ-Testergebnisse oder den Genesenen-Status per Handy nachweisen.

Auf die Verlängerung der entsprechenden Verordnung einigten sich in letzter Minute Unterhändler des EU-Parlaments und des Rates der EU-Mitgliedstaaten in Brüssel. Ohne die Verständigung hätten ab Juli Verwirrung und Probleme durch unterschiedliche nationale Systeme gedroht, wie die EU-Kommission schon vor Wochen warnte.

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Der digitale Impfpass habe sich als wirksames Hilfsmittel für einen sicheren und freien Reiseverkehr erwiesen. Nach Angaben der Kommission haben die Mitgliedstaaten über 1,2 Milliarden Zertifikate ausgestellt. Es handele sich um das einzige international funktionierende große Corona-Zertifikat-System, das damit zu einem „globalen Standard“ geworden sei.

EU-Impfzertifikat: Ohne Booster ist nach neun Monaten Schluss

Allerdings: Seit 1. Februar gelten strengere Regeln. Die Gültigkeit der EU-Impfzertifikate erlischt automatisch neun Monate nach der Grundimmunisierung. Wer keine dritte Impfung erhalten hat, gilt damit nach neun Monaten als ungeimpft. Reisende mit einer Booster-Impfung haben einen einfachen Vorteil: Das Zertifikat für eine Auffrischimpfung ist EU-weit unbefristet gültig.

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Nach einem halben Jahr will die EU-Kommission aber untersuchen, ob das EU-weite Dokument noch längere Zeit benötigt wird - oder gegebenenfalls schon früher auslaufen könnte. Der Impfpass soll vor allem das grenzüberschreitende Reisen innerhalb der EU erleichtern, weil das digitale Zertifikat von allen Mitgliedstaaten anerkannt wird. Welche Rechte damit im Land selbst verbunden sind – etwa mit Blick auf den Zugang zu Veranstaltungen oder zu Restaurants -, entscheiden weiter die Mitgliedstaaten in eigener Verantwortung.

EU-Verbraucherschutz-Kommissar Didier Reynders sagt, das digitale Zertifikat habe sich als wirksames Hilfsmittel für einen sicheren und freien Reiseverkehr erwiesen. „Wir können nicht vorhersagen, wie sich die Pandemie entwickeln wird“, so der Kommissar, „aber wir können zumindest dafür sorgen, dass es für die Bürger weiterhin ein Zertifikat gibt, das funktioniert und überall anerkannt wird.“

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.